Bürger sind eingeladen, Integration zu leben

Hassel · Um die Flüchtlingsfrage ging es am Mittwochabend in der Awo-Begegnungsstätte in Hassel. Der CDU-Stadtverband hatte zur Informationsveranstaltung eingeladen. Informiert wurde über aktuelle Zahlen, Unterbringungen und die künftige Entwicklung.

 In der gut besuchten Awo-Begegnungsstätte in Hassel moderierte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Pascal Rambaud (rechts) den Abend. Foto: Jörg Jacobi

In der gut besuchten Awo-Begegnungsstätte in Hassel moderierte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Pascal Rambaud (rechts) den Abend. Foto: Jörg Jacobi

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Sie sortieren Kleidung, sie rücken Möbel, sie helfen beim Ausfüllen von Formularen, begleiten zu Arztbesuchen: Christina Wieth berichtete am Mittwochabend in der Awo-Begegnungsstätte in Hassel von der Arbeit der zirka 100 Ehrenamtlichen, die in St. Ingbert Flüchtlinge unterstützen. Wieth diskutierte mit interessierten Bürgern über aktuelle Zahlen, Unterbringung und die künftige Entwicklung der Flüchtlingsfrage . Eingeladen zu dieser Informationsveranstaltung hatte der CDU-Stadtverband. Durch den Abend moderierte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Pascal Rambaud. Er stellte Christina Wieth als Aktivistin vor, die sehr eng an dem Thema Flüchtlinge dran ist. Rambaud: "Sie ist Kopf, Herz und Hand der Flüchtlingsinitiative in St. Ingbert." Ebenfalls auf dem Podium saßen Günter Becker , CDU-Landtagsabgeordneter und stellvertretender Fraktionschef der CDU-Fraktion im saarländischen Landtag, sowie Frank Breinig, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion in St. Ingbert. Rambaud wies zu Beginn darauf hin, dass man hoffe, mit dieser Veranstaltung ein "gefühltes Informationsdefizit" bereinigen zu können, betonte aber auch: "In St. Ingbert wird eine großartige Willkommenskultur gepflegt."

Günter Becker brachte den Anwesenden aktuelle Zahlen mit, die das ganze Saarland betreffen: "Das Saarland nimmt 1,21 Prozent der Flüchtlinge auf. Das bedeutet, dass dieses Jahr bis jetzt 9628 Zuwanderer angekommen sind." Becker wies weiter darauf hin, dass davon 18,33 Prozent auf den Saarpfalz-Kreis entfallen - 25 Prozent davon wiederum auf St. Ingbert. Becker: "Die Zahlen steigen dramatisch, es kann niemand sagen, wie sich die Lage weiterentwickelt." Es gelte, die Zuwanderung "zu ordnen". Vor allem sprach der Politiker sich dafür aus, die Flüchtlinge "in Arbeit zu bringen" - dafür sei wiederum das Erlernen der deutschen Sprache ein wichtiger Schlüssel.

Frank Breinig sagte: "Wir sind als Kommunen das letzte Glied in der Kette und müssen in erster Linie für adäquate Unterkünfte sorgen." Dabei stünde eine dezentrale Unterbringung eine große Rolle. Er betonte auch, dass man in St. Ingbert gut aufgestellt sei und die Mitarbeiter in der Verwaltung "am Anschlag arbeiten". Er berichtete, dass bis jetzt in der Mittelstadt dieses Jahr 410 Flüchtlinge untergebracht worden seien. Bis Ende des Jahres würden weitere 150 bis 200 Zuwanderer erwartet.

Am Ende der Veranstaltung stellte Pascal Rambaud fest: "Wir haben in der Flüchtlingsfrage schon viel geschafft und dürfen auch strategische Ziele wie beispielsweise die Kanalisierung, die Fußgängerzone und die Alte Baumwollspinnerei nicht aus den Augen verlieren." Günter Becker wies darauf hin, dass wir vor schwierigen Zeiten stehen: "Wir müssen die Bürger mitnehmen, müssen für Ausgewogenheit sorgen, müssen Respekt vor den Ängsten der Menschen haben." Frank Breinig forderte die Bürger auf, mit den Kommunalpolitikern, in den Dialog zu treten: "Sprechen Sie uns an." Christina Wieth sagte: "Ich möchte Sie einladen, Integration zu leben."

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