150 Jahre Amtsgericht Blick in königlich bayrische Gerichtszeiten

St. Ingbert · Das Jubiläum 150 Jahre Justizstandort prägte den Tag der offenen Tür im Amtsgericht St. Ingbert. Ausstellung lädt zur Entdeckungsreise.

 Die Ausstellung im Amtsgericht St. Ingbert erkundeten (von links) Landtagspräsident Stephan Toscani, Ortsvorsteher Ulli Meyer und Marion Walther, die Direktorin des Amtsgerichts.   Foto: Manfred Schetting

Die Ausstellung im Amtsgericht St. Ingbert erkundeten (von links) Landtagspräsident Stephan Toscani, Ortsvorsteher Ulli Meyer und Marion Walther, die Direktorin des Amtsgerichts. Foto: Manfred Schetting

Foto: Manfred Schetting

. Die Justizbehörden und Gerichte boten am Mittwoch landesweit einen Tag der offenen Tür. Auch das Amtsgericht St. Ingbert nutzte die Gelegenheit, der Bevölkerung einen Einblick zu gewähren. Doch anders als an den Gerichtssitzen in Nachbarstädten standen dabei nicht öffentliche Verhandlungen oder Informationen zu juristischen Spezialgebieten im Fokus, sondern die Historie. Denn das Amtsgericht St. Ingbert kann 2018 auf sein bereits 150-jähriges Bestehen zurückblicken. Und an dieses Jubiläum erinnert eine kleine Ausstellung mit Bildern und Dokumenten, die jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Zu den ersten Besuchern dieser Ausstellung im Erdgeschoss des Gerichtsgebäudes in der Ensheimer Straße zählten am frühen Vormittag Landtagspräsident Stephan Toscani und der Finanzstaatssekretär und Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte, Ulli Meyer. Ihnen erläuterte Marion Walther, die Direktorin des Amtsgerichts St. Ingbert, die Dokumente zur St. Ingberter Stadt- und Justizgeschichte. Bei fast jedem der historischen und aktuellen Fotos sowie Zeitungsartikeln, die mithilfe des St. Ingberter Stadtarchivs zusammengetragen wurden, gab es eine Geschichte aus den bewegten Jahren des Gerichts zu erzählen, die über die Infotexten hinausgehen, die der Betrachter an jedem Ausstellungspunkt findet.

So ist eine Ansicht des ehemaligen Rathauses gegenüber der Alten Kirche zu sehen, in dessen Sitzungssaal das Land- und spätere Amtsgericht St. Ingbert in der Zeit tagte, bis 1901 das heutige Gerichtsgebäude in der Ensheimer Straße entstand. Das Gebäude hat sich seither nicht verändert, was Marion Walther freut. „Das Amtsgericht St. Ingbert ist ein erhaltenswertes Gebäude“, merkte die Gerichtsdirektorin an. „Es ist gut in Schuss, das hat uns der Rechnungshof bestätigt. Und es kann zum Glück auch nicht anderweitig verwendet werden.“

Im Amtsgericht kann man derzeit allerdings auch sehen, dass Historie durchaus aktuelle Züge haben kann. So liegt bei den historischen Zeitungsartikeln über das Gericht ein Schwerpunkt auf dem Jahr, als das Gericht sein 100-jähriges Bestehen feiert. Schon damals hieß ein zentrales Thema: Wie lange wird es in St. Ingbert noch ein Gericht geben?

Die ausgestellten Bilder stammen im Übrigen allesamt aus dem Fotofundus der St.Ingberter Fotografenfamilie Hönemann. Und sie hatten es der Amtsgerichtsdirektorin auf Anhieb so angetan, dass sie auch künftig die Flure des Amtsgerichts schmücken werden und den Besuchern bei ihren juristischen Gängen einen Hauch von Historie vermitteln sollen.

Das eigentliche Jubiläum „150 Jahre Amtsgericht St. Ingbert“ wird am 1. Oktober gefeiert, also am Jahrestag der Einsetzung eines königlich bayrischen Gerichts. Dann gibt es in dem Gerichtsgebäude einen Festakt, bei dem der saarländische Justizminister Peter Strobel eine Rede halten wird.

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