Autoscooter-Betreiber kurz vorm Kirmes-Start im Ungewissen

St Ingbert · Ohne den Stadtrat hat die Stadtverwaltung entschieden, welcher Autoscooter in diesem Jahr auf der St. Ingberter Kirmes stehen soll. Doch das geht so nicht, hat das Verwaltungsgericht des Saarlandes nun beschlossen.

 Am Wochenende geht es rund in St. Ingbert. Im Rathaus gibt es vorher jedoch noch Klärungsbedarf. Foto: Michael Haßdenteufel/Stadt St. Ingbert

Am Wochenende geht es rund in St. Ingbert. Im Rathaus gibt es vorher jedoch noch Klärungsbedarf. Foto: Michael Haßdenteufel/Stadt St. Ingbert

Foto: Michael Haßdenteufel/Stadt St. Ingbert

Wer in diesem Jahr seinen Autoscooter auf der Kirmes in St. Ingbert aufstellen wird, das ist bislang unklar. Und das, obwohl das bunte Treiben kurz bevor steht. Über einen der beiden Stellplätze für ein solches Fahrgeschäft herrscht noch Ungewissheit. Grund ist ein Fehler der Stadtverwaltung bei der Entscheidung, welches Fahrgeschäft auf der diesjährigen Kirmes stehen darf. Das geht aus einem Beschluss des Verwaltungsgerichts des Saarlandes hervor.

Die Besitzerin, deren Autoscooter schon viele Jahre zuvor Teil der St. Ingberter Kirmes war, hatte auf ihre Bewerbung um einen Standplatz eine Absage von der Stadt erhalten. Die Frau klagte, war aber zunächst erfolglos. Nun muss die Entscheidung über Zu- oder Absage neu gefällt werden - und zwar korrekt unter Hinzuziehen des Stadtrats. Der Oberbürgermeister habe nämlich laut Gericht in alleiniger Verantwortung gehandelt und für die Auswahl des betreffenden Fahrgeschäfts nicht den Stadtrat befragt. Damit ist "die bislang getroffene Auswahlentscheidung rechtswidrig", steht im Beschluss des Gerichts. Die Stadtverwaltung wollte sich bis Redaktionsschluss nicht zur Situation äußern.

Um neu über die Platzvergabe für den Autoscooter zu entscheiden, sollte am Montagabend bereits eine Sondersitzung der Verwaltung mit dem Stadtrat stattfinden. Diese wurde verschoben. Heute Abend soll nun die Entscheidung gefällt werden, während die Vorbereitungen für den Kirmesaufbau bereits in Gange sind und die Schausteller in den Startlöchern stehen. Darunter ist auch Ralf Jockers. Ihm hatte die Stadt eine Zusage für die diesjährige Kirmes erteilt - anstelle der Klägerin. Damit er teilnehmen kann, hat Jockers einen Auftrag auf der Kirmes in Urexweiler abgegeben. Schon seit mehreren Jahren habe er sich in St. Ingbert beworben, erzählte er, "das ist viel lohnenswerter und auch finanziell attraktiver". Außerdem habe er seinen Autoscooter, Baujahr 2000, auch in einer Größe anfertigen lassen, die für größere Feste gedacht sei. Jockers erzählt auch, dass die Klägerin ihren Autoscooter vom St. Ingberter Schausteller Emil Sartorio gekauft habe und das Fahrgeschäft in diesem Jahr in den Besitz der Frau übergegangen war. Seine Vermutung: Die Stadt habe die neue Besitzerin womöglich als Neubewerberin gesehen, ebenso wie ihn. Und offensichtlich habe sein Fahrgeschäft attraktiver gewirkt. Der Autoscooter des ehemaligen Besitzers Sartorio sei "Ende der 50er" gebaut worden.

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HintergrundVom 10. bis 13. Oktober findet die Kirmes in St. Ingbert statt. Nach der Eröffnung am Samstagabend gibt es ein großes Feuerwerk. Rund 60 Schausteller bieten ihr umfangreiches Sortiment an, teilt die Stadt St. Ingbert mit. Hauptattraktionen sind ein Riesenrad, zwei Autoskooter, Beach-Polyp, Miami, Tropical-Trip, Chaos und Musik-Express. Gefeiert wird auf den Plätzen rund ums Rathaus. Am Dienstag, 13. Oktober, ist traditionell Familientag mit ermäßigten Fahrpreisen. Sonntags und montags findet in der Fußgängerzone und in der Kaiserstraße bis Wendlings Eck der "Kerwemarkt" statt. Ab Freitag, 16. Oktober, bis Sonntag, 18. Oktober, sind die Geschäfte wieder geöffnet bei der Nach-Kirmes mit rund 30 Schaustellern red

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