Unruhen im Jahr 1968 Kinowerkstatt zeigt Filme über 68er-Revolte

St. Ingbert · Universitätsarchivar Wolfgang Müller erklärt in einem Vortrag, warum es zu den Unruhen geokmmen ist. Anschließend werden zwei Filme dazu vorgeführt. Einer davon ist eine SR-Produktion.

 Daniel Cohn-Bendid (3. von rechts) marschierte am 24. Mai 1968 in Saarbrücken zur „Goldenen Bremm“.

Daniel Cohn-Bendid (3. von rechts) marschierte am 24. Mai 1968 in Saarbrücken zur „Goldenen Bremm“.

Foto: Landesarchiv des Saarlandes/Landesarchiv des Saarlandes/Julius C. Schmidt

50 Jahre ist es her, das Jahr der Studentenrevolten 1968. An der Universität des Saarlandes gab es Sit-Ins, Proteste gegen die Notstandsgesetze sowie heftige Auseinandersetzungen. An dieses Geschehen erinnerte im letzten Sommer an der Universität eine vom Universitätsarchiv und dem AStA organisierte Ausstellung. Diese Präsentation zu „68 auf dem Campus“ ist ab Freitag, 29. März, in der Kinowerkstatt St. Ingbert, Pfarrgasse 49, zu sehen. Bei der Eröffnung führt Universitätsarchivar Wolfgang Müller in die Thematik ein. Anschließend wird der von Sven Rech produzierte Film „Das Erbe der 68er - Als die Revolte ins Saarland kam“ gezeigt. Die Ausstellung bietet anhand zeitgenössischer Fotos, Plakate, Flugblätter und Presseberichte einen Überblick über das Umbruchjahr 1968 an der Saar-Uni. Die Exponate erinnern unter anderem an die Kundgebungen mit Daniel Cohn-Bendit in der Aula und an der Goldenen Bremm, die Proteste gegen die Notstandsgesetze sowie die publizistischen Kontroversen mit Rektor Professor Werner Maihofer und dem Politikwissenschaftler Professor Christian Graf von Krockow. Ebenso werden die hochschulpolitischen Auseinandersetzungen um die Universitätsreform, die Demonstrationen gegen die neue Universitätsverfassung und die kurzzeitige Besetzung des Rektorats am 11. Dezember 1968 dokumentiert.

In seinem Film hat sich Rech mit einem Kamerateam im Rahmen der SR-Reihe „Saarthema“ auf Spurensuche begeben: Am 24. Mai 1968 schaute ganz Europa zum Grenzübergang „Goldene Bremm“. Denn dort standen auf französischer Seite 700 schwerbewaffnete CNRS-Soldaten, um einem Pariser Studenten die Rückreise nach Frankreich zu verwehren: Daniel Cohn-Bendit. Wie sehen die „68er“ die damalige Ära im Rückblick? Wie war das damals mit der Revolte im Saarland? Bei Demos gegen Fahrpreiserhöhungen konnten die Aktivisten auch auf die Solidarität der „Normalos“ zählen, nicht so bei Ideen vom politischen und sozialen Umsturz. Was hat sie umgetrieben? Was haben sie erreicht? Wie weit haben sie es beim „Marsch durch die Institutionen“ gebracht und was haben sie aus dieser Zeit herübergerettet?

Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 29. März, um 19 Uhr in die Kinowerkstatt. Der Eintritt ist frei.

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