Aufbruch in Sachen Wirtschaft

St. Ingbert. Neue Gesichter im Betrieb vermitteln ein Gefühl von Aufbruch. Vielleicht präsentierte sich St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner am Donnerstagabend auch deshalb ausgesprochen gut gelaunt. Ging es doch darum, die Einstellung des neuen Wirtschaftsförderers Thomas Debrand (die SZ berichtete kurz) niet- und nagelfest zu machen

 Oberbürgermeister Hans Wagner (links) schüttelt dem neuen Wirtschaftsförderer Thomas Debrand die Hand, nachdem die Unterschriften unter dem Arbeitsvertrag stehen. Foto: Jörg Jacobi

Oberbürgermeister Hans Wagner (links) schüttelt dem neuen Wirtschaftsförderer Thomas Debrand die Hand, nachdem die Unterschriften unter dem Arbeitsvertrag stehen. Foto: Jörg Jacobi

St. Ingbert. Neue Gesichter im Betrieb vermitteln ein Gefühl von Aufbruch. Vielleicht präsentierte sich St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner am Donnerstagabend auch deshalb ausgesprochen gut gelaunt. Ging es doch darum, die Einstellung des neuen Wirtschaftsförderers Thomas Debrand (die SZ berichtete kurz) niet- und nagelfest zu machen.

"Viel Zeit ist nicht mehr, private Dinge zu erledigen", rief der Verwaltungschef seinem künftigen Abteilungsleiter zu. Ab 2. Januar gebe es kein Privatleben mehr. Ins Wanken brachte Wagner Debrand mit diesen Worten aber nicht. Der Stadtrat hatte in der Vorwoche der Personalie zugestimmt, jetzt ging es an den Vollzug. Der 41-jährige Betriebswirt quittierte die "Drohkulisse" denn auch schlagfertig mit den Worten: "Wenn es nicht mehr als 24 Stunden am Tag sind, dann ist das ok." Dann unterschrieb er den Arbeitsvertrag.

Debrand hat damit ab Januar eine unbefristete Stelle bei der Stadt. Er wird Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung und übernimmt damit den Job von Jürgen Schmidt, der mit dem Abgang von Wagners Vorgänger Georg Jung bei der Stadt die Segel strich. Martina Quirin leitete zwischenzeitlich die Geschäfte kommissarisch.

"Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit in den nächsten Jahrzehnten", setzte OB Wagner noch scherzhaft einen drauf, um dann aber doch einen ernsthaften Ausblick zu geben. Schneller, effektiver wünsche er sich die Verwaltung und mithin auch die Wirtschaftsförderung.

Der neue Mann an Bord bringe die richtigen Voraussetzungen mit. Zunächst das betriebswirtschaftliche Studium an der Fachhochschule Kaiserslautern. Dann seine berufliche Erfahrung als Existenzgründungsberater. Darüber hinaus ist es dem Rathaus-Chef wichtig, mit dem Neuen einen Wirtschaftsförderer zu haben, der die Arbeit im Stadtrat kennt. Debrand war von 2005 bis 2009 Mitglied des Rates. Zunächst hieß die Fraktion "Gemeinschaft Aufbruch St. Ingbert". 2006 wurde daraus die Fraktion der Freien Wähler. Die Ratsarbeit zu kennen, sagte Wagner, erleichtere einiges in der Verwaltung und könne für eine ertragreichere Zusammenarbeit sorgen. Die Tatsache, dass Debrand sich in seiner beruflichen Vita viel mit Förderprogrammen auseinandergesetzt habe, nannte Wagner eine "wunderbare Ergänzung zur klassischen Wirtschaftsförderung, bei der nur Gelände zur Verfügung gestellt werden".

Die Einstellungszeremonie begleitete auch der zuständige Beigeordnete Sven Meier. Zum Aufbruch blies auch er. St. Ingbert habe eine große Palette von Betrieben, vom kleinsten Einzelhändler bis zum großen Mittelständler. Mit diesen Betrieben gelte es Kontakt zu halten und Dienstleistungen anzubieten. Zudem müsse die Mittelstadt "mit Volldampf die Flächenfrage angehen". Andere Städte schliefen nicht. "Viel Zeit ist nicht mehr, private Dinge zu erledigen."

OB Hans Wagner

Zur Person

Thomas Debrand, 41, ist in St. Ingbert aufgewachsen und wohnt heute in Rohrbach. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, einen sechs Jahre alten Sohn und eine elfjährige Tochter. Seine kommunalpolitische Karriere hatte er bei der Jungen Union begonnen. Im St. Ingberter Stadtrat saß er dann aber für die GAS/Freien Wähler von 2005 bis 2009. mbe

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