Auf Motivsuche rund ums Fidelishaus
St Ingbert · „Kunst verbindet Jung und Alt“ lautete das Motto eines Kreativprojekts, an dem Kinder der Kindertagesstätte St. Franziskus mit Bewohnern des Fidelishauses teilnahmen. Gemeinsam malten sie Motive, die wohl auch Albert Weisgerber gefallen hätten.
. Wenn eine Ausstellung eröffnet wird, dann gibt es eine Vernissage mit dem Künstler, eine Laudatio und einen Umtrunk. So war es auch am vergangenen Freitag im Fidelishaus und doch hob sich diese Bilderschau von anderen ab. Denn es wurden Bilder gezeigt, die Kinder und die dort wohnenden Senioren gemeinsam gemalt haben. Sechs Mal trafen sich die Hortkinder aus der benachbarten Kindertagesstätte St. Franziskus mit einigen Bewohnern des Heimes, um sich gemeinsam mit Kunst zu beschäftigen. Sie mischten Farben, malten Mandalas und waren auf den Spuren Albert Weisgerbers unterwegs, des St. Ingberter Künstlers, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt.
Die Jungs unter den kleinen Künstlern konnten fürs Malen motiviert werden, indem sie Sehenswürdigkeiten in London, Paris, Italien oder vor der eigenen Haustür aufs Papier brachten. "Denn Weisgerber ist ja auch gereist", lautete das Argument von Erzieherin Dagmar Dressler. Und so entstanden Abbildungen der Tower Bridge, des Eiffelturms, des schiefen Turms von Pisa, verschiedener Hochhäuser aber auch vom Stiefelfelsen oder dem Beckerturm.
Die Beweggründe, ein bestimmtes Motiv zu wählen, waren dabei ganz unterschiedlich.
Meist gefiel den Kindern ein Bauwerk oder sie haben es auf einer Urlaubsreise schon mal selbst gesehen. Und weil Weisgerber auch einige Ecken seiner Heimatstadt auf Gemälden verewigt hat und dafür außer Haus musste, gingen auch die Hortkinder auf Motivsuche in der unmittelbaren Umgebung des Seniorenheimes. Schnell war der kleine Teich auf dem Gelände am Fidelishaus als Lieblingsort ausgemacht, den es nun in unterschiedlichen Varianten bei der Bilderschau zu bestaunen gab. Das Kreativprojekt "Kunst verbindet Jung und Alt" war auch ein gelungener Versuch, miteinander ins Gespräch zu kommen. Von den Malstunden gibt es Fotos, die auf Stellwänden im Foyer zu bewundern waren. Darauf waren auch in die Arbeit vertiefte Maler zu sehen, junge wie alte.
Für die Senioren war die Zeit mit den Kindern eine große Freude und auch die Kinder hatten dabei viel Spaß. "Das war eine runde, wunderschöne Sache", so Dagmar Dressler, "es war schön zu erleben, wie sich die Generationen ohne Schwierigkeiten begegnet sind. Wir freuen uns auf weitere Begegnungen."
