Amerikaner kommt zur Absturzstelle des Vaters

Hassel · 70 Jahre ist der Absturz des Amerikaners Monroe S. Sams in Hassel nun her. Jetzt kam sein Sohn mit seiner Ehefrau zur Absturzstelle, um mit Augenzeugen zusammenzutreffen und die Örtlichkeit des Geschehens zu besuchen.

 Lisa und „Buddy“ Sams mit Augenzeuge Urban Lehmann (Mitte) an der Absturzstelle oberhalb der Schopphübelhütte. Foto: Klaus Zimmer

Lisa und „Buddy“ Sams mit Augenzeuge Urban Lehmann (Mitte) an der Absturzstelle oberhalb der Schopphübelhütte. Foto: Klaus Zimmer

Foto: Klaus Zimmer

Es geschah im Zweiten Weltkrieg, am 18. November 1944, am frühen Nachmittag. Der amerikanische Captain Monroe S. Sams führte eine Jagdfliegerstaffel der US Air Force. Beim Beschuss eines Zuges wurde Sams' Maschine von der deutschen Flugabwehr (Flak) getroffen, die auf der Platte bei Rohrbach und auf dem Galgenhübel in Hassel stationiert war. Dann ging alles sehr schnell. Das Flugzeug sauste tief über die Dächer von Hassel , Sams stieg aus und landete innerhalb von 20 Sekunden mit seinem Schirm am Boden. Die Maschine vom Typ Thunderbolt zerschellte im Wald oberhalb der Schopphübelhütte.

Vor kurzem weilten der Sohn von Sams, Monroe S. Sams Jr., genannt "Buddy", und dessen Frau Lisa, für einige Stunden in Hassel , um 70 Jahre nach dem Absturz mit Augenzeugen zusammenzutreffen und die Örtlichkeiten des Geschehens zu besuchen. Sie trafen mit zwei Hasselern zusammen, die ihnen Auskunft über den Absturz geben konnten: Else Metzing, erzählte ihnen über die Fallschirmlandung und Gefangennahme Sams' und Urban Lehmann zeigte den beiden Amerikanern die Absturzstelle der Jagdmaschine.

Auch Details des Geschehens erfuhren "Buddy" und Lisa Sams. Am 18. November 1944 rannten die Hasseler von allen Seiten ins Stockland, um den fremden Mann mit Hilfe von Äxten, Schürhaken und Mistgabeln gefangen zu nehmen. Die Leute waren erbost wegen der häufigen Angriffe aus der Luft. Einem besonnenen Soldaten auf Heimaturlaub, Hans Basters, gelang es, die Situation in den Griff zu bekommen. Er übergab den Amerikaner dem herbeigeeilten Polizisten Lorenz aus St. Ingbert. Als ein Angehöriger der deutschen Flak mit gezogener Pistole angelaufen kam, wies ihn Lorenz in die Schranken. Den Gefangenen lieferte er auf dem Rittershof bei der örtlichen Kommandantur der Wehrmacht ab, die ihn in das Verhörzentrum der Luftwaffe in Oberursel bei Frankfurt überstellte.

Captain Sams kam schließlich in ein Offizierslager in Barth an der Ostsee. Er kehrte nach dem Krieg in seine Heimat zurück und blieb bei der US Air Force. Sein 1944 geborener Sohn "Buddy", der jetzt mit seiner Frau in Hassel weilte, wurde Brigadegeneral der amerikanischen Luftwaffe und Kommandeur der Luftwaffenbasis Andrews bei Washington, wo er auch für die Flüge des amerikanischen Präsidenten verantwortlich war. Bereits vor einem Jahr waren zwei Familienangehörige nach Hassel gekommen, und für den August haben gleich sieben Nachkommen des in Hassel abgestürzten Fliegers ihren Besuch angekündigt.

Näheres zu dem Geschehen am 18. November 1944 in Hassel findet sich auf der Internetseite www.flugzeugabstuerze-saarland.de in der Rubrik über den Saarpfalz-Kreis.

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