Rosenmontagszug Am Rosenmontag gilt „Owwerwerzbach first“

Oberwürzbach · Die Straßenfastnachter vertreiben mit ihrem Frohsinn alle Gedanken an kühle Temperaturen. Einige Überraschungen im Umzug.

 „Owwerwerzbach first“ lautete im Rosenmontagszug das Motto der Living Dolls.

„Owwerwerzbach first“ lautete im Rosenmontagszug das Motto der Living Dolls.

Foto: Cornelia/Cornelia Jung

Pinguine liefen im Oberwürzbacher Rosenmontagszug einige mit und wenn sie echt gewesen wären, hätten sie am Wetter ihren Spaß gehabt. Gerade als der Zug in der Ortsmitte ankam, wirbelten Schneeflocken vom Himmel, über die ein falscher Eisbär nur müde lachen konnte, zeigte doch die Aufschrift „Außen Cool, innen heiß“ auf seinem weißen „Fell“, dass ihm die eisigen Temperaturen nichts anhaben konnte.

Auch Trump ist Kälte auf internationalem Parkett gewohnt. In Oberwürzbach flogen ihm jedoch die Herzen zu, denn der staatsmännische Begleiter der Living Dolls bestach die Narren, die Spalier standen, mit der Ausgabe von Schnaps und Überreichung von Amerika-Fähnchen. Als diese die Aufschrift des Begleitfahrzeugs „Werzbach first“ sahen, war es um die Objektivität der Einheimischen geschehen.

Sogar die Metzelcher Raupen und die Alschbacher Küken waren eigens für den Umzug geschlüpft, um diesem Spektakel beizuwohnen. Warum die Orchestergemeinschaft  „Musik verbindet“ zwischen sich und dem närrischen Publikum einen Käfig als trennendes Element duldete, wurde beim Blick ins Innere klar. Dort lauerte ein (gefährliches) Krokodil, jederzeit bereit, auf den nachfolgenden Dirigenten (ein Maulesel?) loszugehen.

Hippies. Emojis, Lausbuben und Gören, sogar ein ganzes Indianervolk war auf den Beinen, auch wenn die meisten Rothäute versprengt über die ganze Straße fleißig auf Spurensuche nach denjenigen Narren waren, die vor Durst fast umkamen. Ihnen konnte geholfen werden. Dass so ein Umzug auch von Überraschungen lebt, musste die Dengmerter Narrezunft erfahren, denn bei ihrem Lkw, sonst immer einer der lautesten, war am Tag zuvor die Musikanlage ausgefallen.

Nur kurz trübte sich der Blick von Annette Matheis vom Maulesel-Elferrat, die den Zug mit den 23 Gruppen im Vorfeld so zusammengestellt hatte, dass die Musik nahtlos ineinander überging. Außer ihr ist das wohl kaum jemand aufgefallen. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch. Unauffällig schmuggelte sich noch ein Auto in den Gaudiwurm, das gar nicht im Programm vorgesehen war. Hinter der Narrenfront tauchte es aus Richtung Ommersheim auf, an Bord das Hasseler Prinzenpaar, dass zuvor den Sackschissern seine Aufwartung gemacht hatte.

 „Owwerwerzbach first“ lautete im Rosenmontagszug das Motto der Living Dolls.

„Owwerwerzbach first“ lautete im Rosenmontagszug das Motto der Living Dolls.

Foto: Cornelia Jung
 Kokett und auch etwas vornehm gab sich die Aktivengarde des Oberwürzbacher Karnevalsverein „Die Maulesel“.

Kokett und auch etwas vornehm gab sich die Aktivengarde des Oberwürzbacher Karnevalsverein „Die Maulesel“.

Foto: Cornelia Jung

Rasant war auch die Kindergarde als Formel 1-Fahrer unterwegs, zumindest rein hypothetisch. Denn ihr Flitzer-Bollerwäänsche war randvoll mit Süßigkeiten gefüllt, so dass es regelmäßig zum Boxenstopp an den Straßenrand gerufen wurde. Elegant und spritzig zeigte sich hingegen die Maulesel-Aktivengarde im schwarzen Cocktailkleid. Da konnte man glatt vergessen, dass Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort