Am Rathaus wächst jetzt Obst und Gemüse

St Ingbert · In Kooperation mit Obst- und Gartenbauvereinen wurden in St. Ingbert Beete für einen Bauerngarten angelegt.

 Rund um das Rathaus entstehen Obst- und Gemüsebeete, die zur Biodiversität beitragen und deren Ertrag für alle Bürger zugänglich ist. Foto: Teresa Bauer

Rund um das Rathaus entstehen Obst- und Gemüsebeete, die zur Biodiversität beitragen und deren Ertrag für alle Bürger zugänglich ist. Foto: Teresa Bauer

Foto: Teresa Bauer

Gesundes Gemüse, frisches Obst und Kräuter können Bürger bald auf dem Gelände des Rathauses ernten. In Kooperation mit den Obst- und Gartenbauvereinen aus St. Ingbert, Hassel und Rohrbach wurden gestern die Beete rings um den Verwaltungssitz bepflanzt. Oberbürgermeister Hans Wagner ist begeistert von dem Projekt, auch wenn das Wetter an diesem Tag alles andere als sonnig war: "Ich hätte mich gerne richtig reingekniet und geholfen." Er dankte den Vereinen dafür, die Natur in die Stadt zurückzubringen - passend im Sinne der Nachhaltigkeit innerhalb der Biosphäre. Er hoffe auch, dass die Vereine solche Aktionen als Plattform nutzen und dadurch neue Mitglieder gewinnen können.

Bereits im vergangenen Jahr entstand ein kleines Beet, für das die Stadtverwaltung großen Zuspruch erhalten habe. Christian Lambert vom Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Umwelt erklärte, die Beete sollen ein "Gegenpol zu den Steingärten" sein, die "leider" immer öfters blühende Wiesen und Gemüsebeete in Privatgärten ersetzen. Der Obst- und Gartenbauverein Rohrbach beispielsweise pflanzte Säulen- und Buschobst, seine St. Ingberter und Hasseler Kollegen wiederum Gemüse, Salate und Kräuter.

In einem etwas schattigeren Teil werde anlässlich des "Jahres der Biene" außerdem eine Wildblumenwiese mit Nisthilfen für Insekten angelegt. Vor allem für Kinder sei es wichtig zu erkennen, wie ein Bauerngarten aussieht, betonte Melanie Fritsch von der Abteilung Biosphäre, Fachkräfte und Tourismus. St. Ingbert spiele dabei eine wichtige Rolle, sagt Fritsch weiter, da durch solche Projekte die Biodiversität gesteigert werde und die Stadt mit dem Land zukünftig besser harmoniere. Das Einpflanzen sei keine einmalige Aktion. Das ganze Jahr über werde das Projekt von den Vereinen begleitet. Ein langfristiges Bildungsprojekt also.

Die Beete sind für die Allgemeinheit zugänglich. Jeder kann dort Obst oder Gemüse ernten und von der Vielfalt profitieren. Insbesondere Kindertagesstätten und Schulen sind herzlich eingeladen, sich an der Pflege und am Ernten zu beteiligen. Außerdem können sich Hobby-Gärtner bei diversen Veranstaltungen über verschiedene Schnitt-Techniken für die adäquate Pflege von Obstbäumen informieren. Die Obst- und Gartenbauvereine stehen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Die Grundpflege der Beete übernimmt die gemeinnützige kommunale Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung (GBQ), sagt Lambert. Bald sollen auch Schaukästen mit Beschriftungen und Angaben zu Inhaltsstoffen angebracht werden. "Damit präsentiert das Rathaus anschaulich Gartenbildung", sagt Oberbürgermeister Wagner.

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