Verkehrstraining für Schüler ADAC-Training für Leibniz-Schüler

St. Ingbert · Füntklässer werden durch reale Verkehrssituationen für Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert.

 Die 5b war eine von vier Schulklassen des Leibniz-Gymnasiums, die am Sicherheitstraining teilnahmen.

Die 5b war eine von vier Schulklassen des Leibniz-Gymnasiums, die am Sicherheitstraining teilnahmen.

Foto: Cornelia Jung

Zum zweiten Mal fand am Leibniz-Gymnasium für die neuen Fünftklässler am Montag und Dienstag ein ADAC-Sicherheitstraining statt. Gerade an dem seit vergangenem Jahr an der Albert-Weisgerber-Allee zusammengelegten Schulstandort müssen die „Schulneulinge“ ganz besonders auf die für sie veränderte Verkehrssituation achtgeben. Bereits in der Grundschule gab es Verkehrserziehung, doch vielfach könnten die Kinder keine praktischen Schlüsse aus dem Erlernten ziehen, wie Verkehrsexperten beobachtet haben. Deshalb bietet der Allgemeine Deutsche Automobilclub das Sicherheitstraining „Achtung Auto“ für Schulen an, bei dem reale Verkehrssituationen unter den unterschiedlichsten Bedingungen erlebt werden. So stand bei der Klasse 5 b des Leibnizgymnasiums am Montag statt einer Mathematikstunde eine Stunde „Verkehrswissen“ auf dem Stundenplan. Richard Wachall vom ADAC wollte den Schülern vor allem vermitteln, dass ein Auto in einer Gefahrensituation nicht sofort bremsen kann und sie so noch mehr dafür sensibilisieren, auf ihrem Schulweg achtsam die Straße zu überqueren. Dafür waren einige „Experimente“ nötig und es sollte die Frage geklärt werden, wie lange ein Fußgänger, ein Fahrrad oder Auto brauchen, um zum Stillstand zu kommen. Zuerst wurde der Haltepunkt an einer angezeichneten Linie festgelegt, an der aus einem beschleunigten Lauf sowie aus der vollen Fahrt heraus angehalten werden sollte. Bereits hier zeigte sich, dass viele Kinder gar nicht einschätzen können, wie lang der Bremsweg eines Fahrzeuges bei optimalen Bedingungen ist. „Bist du sicher, dass du dein Hütchen richtig gestellt hast?“, fragte Wachall ein Mädchen, dass den Kegel rund einen halben Meter nach der Markierung aufstellte, weil sie davon ausging, dass ein mit 50 Stundenkilometern fahrendes Autos fast augenblicklich zum Stehen kommt. Mit der Zeit bekamen die Kinder einen Blick dafür, welchen Weg ein Auto bis zum Stillstand braucht und sie erfuhren auch, dass der Autofahrer bis zum Einleiten des Bremsvorgangs eine gewisse Reaktionszeit brauche, die noch dazu gezählt werden müsse. Gemeinsam durften die Kinder den Bremsweg ausmessen.

Mathematiklehrer Michael Sahl sah in dieser anschaulichen Demonstration auch einen Bezug zu seinem Fach: „Ich überlege schon, in welche Aufgabe ich das hier Erlebte verpacken kann.“ Am Ende der Stunde fuhren die Fünftklässler im Auto mit und konnten so ermessen, wie sich eine Vollbremsung schon bei geringer Geschwindigkeit anfühlt. „Cool“, „sehr interessant“, lauteten ihre Meinungen nach dem Sicherheitstraining, das es auch im nächsten Jahr wieder geben wird.

„Es hat sich bewährt und die Zusammenarbeit mit ADAC und der Stadt, die die Römerstraße teilweise sperren muss, klappt reibungslos“, sagte der verantwortliche Lehrer Wilfried Köhl, „auch die Lehrer sind mit dem Training zufrieden, weil sie wissen, dass die Kinder ein anderes Bewusstsein für den Straßenverkehr bekommen, gerade weil die Verkehrssituation an unserem Standort noch sehr angespannt ist. Wir als Schule sehen uns in der Pflicht, die Schüler darauf hinzuweisen und etwas zu tun.“

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