Aber bitte bei der Wahrheit bleiben

Aber bitte bei der Wahrheit bleibenZu Berichten und Leserbriefen zum Kalksteinbruch in Rubenheim:Es ist eine Schande, wie sich die Gegner des Steinbruchs Rubenheim benehmen. Ohne sich überhaupt mit Hintergründen und Fakten zu beschäftigen, werden unhaltbare Behauptungen in aller Öffentlichkeit kundgetan. Der Steinbruch ist klein

 Kalkabbau bei Rubenheim. Foto: Joachim Schickert

Kalkabbau bei Rubenheim. Foto: Joachim Schickert

Aber bitte bei der Wahrheit bleiben

Zu Berichten und Leserbriefen zum Kalksteinbruch in Rubenheim:

Es ist eine Schande, wie sich die Gegner des Steinbruchs Rubenheim benehmen. Ohne sich überhaupt mit Hintergründen und Fakten zu beschäftigen, werden unhaltbare Behauptungen in aller Öffentlichkeit kundgetan. Der Steinbruch ist klein. Die offene Abbaufläche beträgt zirka drei Hektar. Die Abbaufläche liegt nicht im Biosphären-Bereich, sondern in einem Gebiet mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Zu der Behauptung, der halbe Berg würde abgetragen, fällt mir wirklich nichts mehr ein. Die offenen Abbauflächen werden wieder verfüllt, so dass es in der Natur keine negativen Auswirkungen gibt. Es erfolgt immer die Renaturierung. Gegen etwas zu sein, ist das Recht eines jeden - aber bitte bei der Wahrheit bleiben! Jeder Bürger hat die Möglichkeit, sich bei öffentlichen Stellen oder auch beim Betreiber zu informieren. Diese Hetzerei "Hauptsache dagegen - vor der eigenen Haustür" schadet der ganzen Region. Andrea Fromm, Mandelbachtal

Der Kalkabbau gehört zum Bliesgau

Zum gleichen Thema:

Der Kalkabbau war in Gersheim vor 15 Jahren noch voll präsent. Die Produktionsstätte war sogar sehr nahe der Ortsmitte. Keiner hat sich daran gestört, man hat das akzeptiert. Der Steinbruch in Rubenheim liegt auf einem Berg und ist dagegen kaum bemerkbar. Die Kritik einer kleinen Gruppe ist deshalb nicht verständlich. Den Kalkabbau gab es schon immer im Bliesgau. Der Kalkabbau gehört zum Bliesgau wie die Streuobstwiesen. Herr Ludwig Weber aus Wolfersheim hat beispielsweise in einem Aufsatz den Kalkabbau auf dem Kalbenberg bei Wolfersheim als "ein Segen für drei Dörfer" bezeichnet. Dabei meinte er Blickweiler, Ballweiler und Wolfersheim. Heute fürchten hingegen einige Streitsüchtige um Wolfersheim. Sie fürchten, dass eine Kalksteingewinnung ohne Sprengung, mit sauberen Maschinen unter hohen Auflagen gefährlich wäre. Einfach unverständlich. Ich sage, der Kalkabbau ist auch heute noch ein Segen, aber nicht nur für drei Dörfer, sondern für die ganze Region. Wo würden wir sonst Kalkstein herbekommen und wo würden die Leute sonst arbeiten? Carolin Leffer, Breitfurt

Mehr denn je gilt es Natur zu schützen

Zum gleichen Thema:

Bei der Bürgerinitiative gegen den Kalktagebau auf dem Hanickel handelt es sich keinesfalls um "ungenau informierte Freizeitquerulanten", sondern um engagierte, informierte Menschen, die über ihren eigenen Tellerrand hinwegsehen und bemüht sind, die Kulturlandschaft zu pflegen und zu erhalten. In einer groß angelegten Pflanzaktion wurden beispielsweise im Streuobstgürtel rund um unser Dorf (auch unterhalb des Hanickels) hunderte junger Bäume gepflanzt.

Nicht mehr für unsere Nutzung gedacht, sondern für die kommender Generationen. Mehr denn je gilt es, die Natur, d.h. Fauna und Flora zu schützen und nicht nur für uns, sondern auch für unsere Kinder zu erhalten. Was ein Tagebau mit schwerem Gerät und starken Emissionen sowohl von Lärm als auch von Staub für diesen Lebensraum bedeutet, ist für jeden mitdenkenden Menschen ersichtlich. Der schwerwiegende Eingriff, durch den unsere Landschaft - für uns Wolfersheimer unsere Heimat - einen Teil ihres Gesichtes (den Hanickel) verlieren würde, ist nicht durch das Gewinnstreben einer Firma zu rechtfertigen.

Der Lärm und Staub, dem unser Dorf auf einen Zeitraum von etwa 25 Jahren an sechs Tagen pro Woche von morgens 6 Uhr bis abends 22 Uhr ausgesetzt sein würde, ist natürlich für Menschen aus St. Ingbert von eher geringerem Interesse.

Andrea Weyrich, Wolfersheim

Im Bliesgau schon immer Kalk abgebaut

Zum gleichen Thema:

Als Bliesdalheimerin kann ich die Diskussion um den Steinbruch in Rubenheim nicht nachvollziehen. Im Bliesgau und am Rande des Hanickel wurde schon immer Kalk abgebaut. Unsere schöne Landschaft ist gerade durch den Einfluss der Menschen entstanden. So wurden Streuobstwiesen durch Menschen angelegt oder Kalksteinbrüche betrieben, besonders am heutigen Abbaugebiet Hanickel.

Für mich ist der Steinbruch in Rubenheim ein Zeichen dafür, dass die Biosphäre funktioniert. Mit den Leuten vor Ort wird ein Produkt vor Ort produziert, anstelle dass man etwas Unkontrolliertes von irgendwo durch die halbe Welt transportiert. Und wo würden wir den Muschelkalkstein für Mauern, Wege oder Häuser herbekommen, wenn der letzte Steinbruch im Bliesgau schließen müsste. Ein Bliesgau in betongrau kann nicht unser Ziel sein.

Darüber hinaus kann man bei der finanziellen Lage der Gemeinden auch über jeden Gewerbebetrieb froh sein, der Geld in die Kasse spült. Gersheim könnte noch mehr Unternehmen vertragen. Dann müssten Arbeitnehmer die Umwelt nicht mehr mit weiten Fahrten nach Saarbrücken, Homburg oder St. Ingbert belasten und würden wieder die Produkte in den Geschäften vor Ort kaufen, anstelle beim Filialisten in der Stadt. Dies würde gerade den älteren und weniger mobilen Menschen im Bliesgau helfen. Also sind wir doch froh, dass ein Unternehmen in unserer Region investiert. Wir profitieren alle davon.

Kerstin Ernst, Bliesdalheim

Gefährdung auf dieser Straße wird zunehmen

Zum gleichen Thema:

Ein Aspekt wird in der Diskussion um das Kalkwerk Rubenheim momentan wenig berücksichtigt: die fehlende Verkehrsinfrastruktur für ein solches Projekt. Die L 231 zwischen Rubenheim und Erfweiler-Ehlingen als Zubringer zum Kalkwerk ist eine Landesstraße zweiter Ordnung. Schon heute weiß jeder, der regelmäßig diesen Weg nehmen muss, dass die L 231 für Lkw und Omnibusse unterdimensioniert ist. So kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen in den Kurven, wenn der Platz durch entgegenkommende Fahrzeuge knapp wird. Die Firma Napru plant nun, 100 000 Kubikmeter Stein jedes Jahr abbauen. Dies bedeutet, dass mindestens 100 Lkw-Bewegungen pro Tag das Werk bedienen (100 000 m3 / 200 Werktage / 10 m3 Lkw-Ladung * 2 für An- und Abfahrt). Nicht nur, dass die Vielzahl dieser Lkw-Bewegungen die kleine Straße mittelfristig zerstören wird und der Steuerzahler für die Reparatur aufkommen muss. Vielmehr wird auch die Gefährdung der Auto- und Radfahrer auf dieser Strecke zunehmen. Erst im letzten August kam ein Schulbus mit Ziel Schulzentrum Gersheim zwischen Golfplatz und Kalkwerk von der Straße ab und setzte kurz vor dem Abhang auf. Das ging glimpflich aus. Wenn ein Schulbus aber tatsächlich einmal auf dieser engen Straße abgedrängt wird und verunglückt, dann will es keiner vorhergesehen haben.

Ralph Hecksteden, Gersheim

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort