Wenn in Rohrbach gereizt und gestochen wird, finden nicht etwa die Beratungen zum neuen Doppelhaushalt statt. Vielmehr hatte kürzlich der Saarländische Skatsportverband zu den südwestdeutschen Einzel-Meisterschaften in der Rohrbachhalle eingeladen. Mehr als 150 Spieler aus den Verbandsgruppen Trier, Rheinland-Pfalz, Rheinhessen-Nahe und dem Saarland hatten sich dazu im St. Ingberter Stadtteil eingefunden. "Der Saarländische Skatsportverband konnte sehr gute Ergebnisse erzielen, auch wenn wir keine Einzel-Sieger stellen", freute sich Uto Birkenbach. Der Pressereferent des Skatclubs "Karo Dame St. Ingbert" war an den beiden Spieltagen, Samstag und Sonntag, "Mädchen für alles". Er organisierte im Hintergrund, lief von hier nach da, teilte bereitwillig Ergebnisse mit und half jedem fremden Spieler gerne weiter.

Der im Restaurant Edelweiß trainierende Verein "Karo Dame St. Ingbert" fungierte als Ausrichter der Meisterschaft, die neben Pokalen auch die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften ermöglichte. Bei gutem Abschneiden versteht sich - unter den ersten 15 musste man dazu landen.

Einer, der sich im Vorfeld gute Chancen ausrechnete, war Fred Benndinghoven. Der 81-Jährige aus Saarbrücken trat als amtierender Saarlandmeister in der Senioren-Klasse an und war 1973 bereits deutscher Vizemeister bei den Aktiven. Am Skat-Sport gefällt ihm, dass man "geistig fit bleibt" und "man sich stundenlang konzentrieren muss". Seit 60 Jahren frönt er seiner Leidenschaft, doch diesmal reichte es nicht für einen der Top-Plätze.

Auch Thomas Fuxius von den Skatfreunden Nalbach-Piesbach verpasste die Teilnahme. Der 55-Jährige aus Differten ist zweifacher Saarlandmeister bei den Aktiven. Der aktuelle Saar-Champion war auch mit der Mannschaft bereits zweimal erfolgreich. Nach einer "Kinderpause" von 15 Jahren ist er seit kurzem wieder aktiv.
Konzentration erforderlich

"Die Gesellschaft und der Nervenkitzel" machen für ihn den Reiz am Skat-Sport aus. "Außerdem ist eine hohe Konzentration erforderlich", so Thomas Fuxius. Immerhin spielt man an den beiden Tagen insgesamt 16 Stunden. Da müsse man auch mal kurze Ruhephasen einlegen und im Spiel einen Gang zurückschalten. Auch wenn er die Teilnahme verpasst hat, hatte er dennoch einen Moment der Ehre. Denn Schirmherr und Ministerpräsident a.D. Peter Müller verfolgte nach seiner Eröffnungsrede noch einige Zeit das Spiel des Saarlandmeisters. Peter Müller sei selbst ein sehr guter Spieler, erzählte Uto Birkenbach. Doch für die sieben Serien à 48 Spiele habe er jetzt keine Zeit mehr. Mit dem Ablauf der Skat-Veranstaltung war Birkenbach zufrieden, und man könne froh sein, das Turnier ausgerichtet zu haben: "Es gibt nicht viele Vereine, die diesen Aufwand betreiben", sagte Birkenbach.

Der Ort für die südwestdeutsche Meisterschaft für Mannschaften steht fest: Diese findet 2016 in Ottweiler statt.