Respekt für die klaren Worte

Eines kann man Oberbürgermeister Karlheinz Schöner nicht absprechen: fehlenden Mut. Er deutete es vor kurzem bei seinem SZ-Redaktionsbesuch an, dass er in Zeiten des Sparzwangs der Stadt nicht vor "heiligen Kühen" halt machen werde - und setzt das nun um. Klar sein dürfte, dass das Heringsessen nicht die letzte Homburger Errungenschaft sein wird, die eingestampft wird

Eines kann man Oberbürgermeister Karlheinz Schöner nicht absprechen: fehlenden Mut. Er deutete es vor kurzem bei seinem SZ-Redaktionsbesuch an, dass er in Zeiten des Sparzwangs der Stadt nicht vor "heiligen Kühen" halt machen werde - und setzt das nun um. Klar sein dürfte, dass das Heringsessen nicht die letzte Homburger Errungenschaft sein wird, die eingestampft wird. Weitere werden folgen. Wobei Schöner keinen Zweifel daran lässt, dass er an den eigentlich wichtigen Haushaltsposten nicht rütteln will. In Schulen wird weiterhin investiert, ehrenamtliches Engagement wird nachhaltig unterstützt. Das Gleiche gilt für die Versorgungsleistungen. Dafür ist viel Geld erforderlich, und deshalb müssen alle wünschenswerten Prestigeprojekte auf den Prüfstand. Das hat mit Kaputtsparen nur wenig zu tun, aber viel mit Zukunftssicherung. All das, was die jetzige Generation ausgibt, müssen unsere Kinder und Enkel bezahlen. Die Schuldenlast ist heute schon groß genug. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass der Oberbürgermeister die Reißleine zieht. Und wie man den Stadtrat kennt, werden die Fraktionen seinen Weg mitgehen.Karlheinz Schöner spricht unliebsame Wahrheiten aus - in einem Wahljahr wie diesem ist dies alles andere als üblich. Deshalb gebührt ihm Respekt. Auf Sicht werden ihm die Bürger für die klaren Worte danken, auch wenn sie vorübergehend auf die Heringe verzichten müssen.

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