Übung Helfer meisterten Großübung souverän

Homburg/Altstadt · Am vergangenen Wochenende standen bei zwei Übungsszenarien Menschenrettung und Verletztenversorgung im Vordergrund. Dabei ging es vor allem um die Zusammenarbeit von Sicherheits- und Rettungsdiensten.

 Am Freitagabend stand für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und SEK/MEK bei einer großen Übungslage in Altstadt vor allem auch die erfolgreiche Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

Am Freitagabend stand für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und SEK/MEK bei einer großen Übungslage in Altstadt vor allem auch die erfolgreiche Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

Foto: Thorsten Wolf

Am vergangenen Wochenende war unsere Region zweimal Schauplatz zweier außergewöhnlicher Übungszenarien. Was beide gemeinsam hatten: In beiden Fällen war ein spezieller Lehrgang für Beamte und Beamtinnen von Spezialeinsatzkommandos (SEK) und Mobilen Einsatzkommandos (SEK) der zentrale Dreh- und Angelpunkt. Am Freitagabend ging es für diese speziell ausgebildeten Polizisten in einem ersten Teil darum, Erste Hilfe im Einsatz zu leisten. Dabei galt es, auf dem Gelände des Unternehmens Bahnlog in Altstadt am Freitagabend eigentlich „nur“ um einen Zugriff auf Personen aus dem Drogenmilieu. Die besondere Übungslage aber: Auf der Flucht vor den Beamten hatten die „Täter“ einen schweren Unfall mit insgesamt sieben beteiligten Fahrzeugen und einer Lokomotive verursacht. Für die Spezialkommandos standen deswegen nicht nur rein polizeiliche Aufgaben im Vordergrund, sondern auch und vor allem, die „Verletzten“ in den Unfallfahrzeugen zu versorgen, einen Fahrzeugbrand zu löschen und die gesamte Situation für das Eintreffen der Feuerwehr und der Rettunsgdienste vorzubereiten.

Im gedacht zweiten Teil der Großübung kamen dann die Kräfte der Kirkeler Löschbezirke Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt zum Einsatz, später verstärkt durch drei weitere Fahrzeuge der Bexbacher Löschbezirke Bexbach-Mitte und Oberbexbach. Für ein realitätsnahes Übungsszenario sorgten die Akteure der „Realistischen Unfalldarstellung“ (RUD). Insgesamt 27 „Verletzte“ sorgten mit viel schauspielerischem Talent und entsprechend drastisch geschminkt für den nötigen Stressfaktor. Zusätzlich „würzte“ die Gruppe „Lagedarstellung“, eine Interessengemeinschaft unterschiedlicher Hilfsorganisationen, mit den kundigen Einsatz von Pyrotechnik mit „Knalleffekten“ die Übung.

Was sich vor dieser aufwendigen Kulisse am Abend dann auf dem Gelände von Bahnlog entspann,  forderte den SEK- und MEK-Beamten einiges ab. Und auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des DRK mussten ordentlich zulangen. Dabei die besondere Herausforderung für die Wehren: Das Übungsszenario war geheim gehalten worden – so sollten die Feuerwehrleute so lange wie möglich von einem echten Einsatz ausgehen. Am Ende der von Philip Keil, Mitglied der Feuerwehr Kirkel und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, und dem MEK-Beamten „Marco“ geplanten Übung stand ein positives Fazit von Kirkels Wehrführer Gunther Klein. Als Einsatzleiter der Feuerwehren sprach Klein von einem gelungenen Einsatz, „die Kommunikation zwischen den einzelnen Einsatzabschnitten hat gut funktioniert, auch die Zusammenarbeit hat meines Erachtens gut gepasst. Vor dem Hintergrund der Vielzahl der Verletzten und der Größe der Übungslage würde ich ein positives Resümee ziehen.“ Und auch „Marco“ zeigte sich zufrieden, „von den Prüfern wurde mir rückgemeldet, dass alle Aufgaben seitens der Polizeibeamten klasse gemeistert worden seien“.

 Am Samstag galt es für das Homburger Universitätsklinikum, „Verletzte“ einer Terror-Übung in Illingen zu versorgen.

Am Samstag galt es für das Homburger Universitätsklinikum, „Verletzte“ einer Terror-Übung in Illingen zu versorgen.

Foto: Thorsten Wolf

Am Samstag nach diesem Übungseinsatz in Altstadt verlagerte sich der Schwerpunkt dann nach Illingen. Dort mussten sich die SEK- und MEK-Kräfte an einer Schule einer Terrorlage stellen. Die brachte zahlreiche „Verletzte“ mit sich. Und genau an diesem Punkt kam dann das Homburger Universitätsklinikum (UKS) in Spiel. Als eine von vier am Übungsszenario beteiligten Kliniken im Saarland galt es, eben diese „Verletzten“ zu versorgen. Dazu hatte man am UKS alles an Notfallversorgung hochgefahren, was möglich ist. Professor Michael Zemlin, der stellvertretende ärztliche Direktor des UKS: „Das erste ist, dass man aus dem ‚Normalmodus‘ in den ‚Alarmmodus‘ wechseln muss.“ So gelte es, als Übungsaufgabe, zu prüfen, wie lange es dauere, bis man an einem Samstag mit Vollast laufen könne.“ Konkret habe man nach der Alarmierung in wenigen Minuten vier Schockräume einsatzbereit gemeldet, „danach geht es um die sekundären Bereiche von der Blutbank über den Transportdienst bis hin zur Angehörigenversorgung“.

Der Übungseinsatz des Universitätsklinikums als Teil einer angenommenen Terrorlage und in enger Zusammenarbeit mit der saarländischen Polizei, dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Saar sowie drei weiteren saarländischen Kliniken am Samstag war in dieser Form eine Premiere – und eine gelungene.

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