Pfälzische Expansionspolitik

Wenn es einem Land innenpolitisch schlecht geht, lenkt es gerne davon ab und zettelt Konflikte an, die sich außerhalb des Landes abspielen. Und schon hat man ein neues Aufmerksamkeitsfeld geschaffen. Klassisches Beispiel: Als Argentinien Anfang der 80er Jahre seine innenpolitischen Unruhen nicht mehr in den Griff bekam, überfiel es die Falkland-Inseln

Wenn es einem Land innenpolitisch schlecht geht, lenkt es gerne davon ab und zettelt Konflikte an, die sich außerhalb des Landes abspielen. Und schon hat man ein neues Aufmerksamkeitsfeld geschaffen. Klassisches Beispiel: Als Argentinien Anfang der 80er Jahre seine innenpolitischen Unruhen nicht mehr in den Griff bekam, überfiel es die Falkland-Inseln. Nun muss man nicht gleich bis Südamerika auswandern. Die Pfalz reicht ja auch schon. Immer, wenn Ministerpräsident Beck mal wieder Kritik für seine Ausgabenpolitik geerntet hatte, streckte er seine Hand begehrlich nach dem Saarland aus und grummelte: Das kleine Nachbarland solle endlich zu Rheinland-Pfalz kommen, das würde wirklich Kosten sparen und der Länderfinanzausgleich könne künftig nach Mainz fließen. Regelmäßig wurde er dafür aus der Staatskanzlei in Saarbrücken mit einem breiten Grinsen abgestraft. Und dem Hinweis, dass eine Angliederung nur mit einem Volksentscheid durchzusetzen wäre. Und warum gab sich unser Ministerpräsident so siegessicher? Weil die Pfälzer im Mainzer Landtag ganz genau wissen, dass bei einem Volksentscheid eine fürchterliche Blamage für sie herauskäme. Das Saarland käme nicht zur Pfalz, nein die Pfälzer würden in Scharen ins Saarland überlaufen. Kerbrich war in diesen Tagen das beste Beispiel dafür, wo es hinführt, wenn man Saarländern die Heimat wegrationalisiert. Sie wehren sich mit allen Mitteln. Also Vorsicht! Bechhofen und Waldmohr sind schon bereit zum Überlaufen.

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