Ommersheim Weiher soll kein „Schlachtfeld“ werden

Ommersheim · Rund um den Ommersheimer Weiher kam es am 1. Mai immer wieder zu Verwüstungen. Nun wird das Gelände zum Feiertag gesperrt.

 So beschaulich war es am 1. Mai rund um den Ommersheimer Weiher in den vergangenen Jahren selten. Daher sperrt die Ortspolizeibehörde die Naherholungsanlage am Gangelbrunnen mit dem Gewässer am Dienstag – um Vandalismus vorzubeugen.

So beschaulich war es am 1. Mai rund um den Ommersheimer Weiher in den vergangenen Jahren selten. Daher sperrt die Ortspolizeibehörde die Naherholungsanlage am Gangelbrunnen mit dem Gewässer am Dienstag – um Vandalismus vorzubeugen.

Foto: Jörg Martin

Vandalismus am Tag der Arbeit ist nichts Ungewöhnliches und kennt man seit etlichen Jahren. Da fallen einem die Randale in Berlin-Kreuzberg, dem Hamburger Schanzenviertel oder gar im beschaulichen Hannover ein. Auch in unseren Regionen treiben seit einigen Jahren meist Jugendliche ihr ungebremstes Unwesen in Verbindung mit Sachbeschädigung und Alkoholexzessen. Da fällt einem das Gelage früher am Rohrbacher Weiher ein. Seit einigen Jahren ist diese Unsitte auch im Mandelbachtal angekommen. Der Ommersheimer Weiher und die dortigen Naherholungsanlage am Gangelbrunnen werden seit etwa drei Jahren extrem von Randalierern heimgesucht.

Am 1. Mai vergangenen Jahres hat das Ganze seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht: Rund um den kleinen See fand sich eine enorme Menge an Müll, Unrat – und es wurde Sachbeschädigung betrieben. Der Pächter des Lokals am Weiher musste am Feiertag nach wenigen Stunden seinen Betrieb einstellen, nachdem Fremde die Toilettenanlage stark verunreinigt und beschädigt hatten. Das Lokal „Di Paola’s Am Gangelbrunnen“ musste an einem Tag, an dem traditionell viele Ausflügler und Wanderer sowie Familien unterwegs sind, erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen. „Es war grauenhaft. Der Urin stand zentimeterhoch in den Toiletten. Auf weitere Details möchte ich nicht näher eingehen. In den Klos befanden sich viele leere Getränkeflaschen“, blickt Antonio Di Paolo zurück.

Der Schaden sei groß gewesen. So wurden die WC-Fliesen kaputt gemacht. Alleine auf der Uferseite, wo sich sein Lokal befindet, hätten rund 400 Personen auf der Wiese gehaust und dort, trotz Verbotes, gegrillt. Seine Gäste hätten bei ihrem Aufenthalt keinen Spaß gehabt. Mancher sei kurzerhand wieder gegangen. „Ich lasse am kommenden Dienstag keine Jugendlichen rein und bin gespannt, wie es wird“, kündigt Gastronom Di Paola an.

„Es ging einfach nicht mehr. Wir mussten Konsequenzen ergreifen und haben uns als Ortsrat dafür ausgesprochen, an diesem Tag die Anlage zu sperren“, sagt Martin Wannemacher, der Stellvertreter von Ortsvorsteher Stephan Piorko (beide CDU). Wannemacher berichtet, dass Piorko mit der Ortspolizeibehörde gesprochen habe. Die habe daraufhin für den 1. Mai die Sperrung veranlasst. „In den letzten Jahren fand sich nach diesem Tag dort ein regelrechtes ‚Schlachtfeld‘“, heißt es in einer Mitteilung des Ortsvorstehers. Man folge mit dem Ortsratsbeschluss den Nachbargemeinden, die diese Regelung bereits schon länger praktizierten, so Piorko. Wie er schriftlich mitteilt, hätten alle Versuche, mit den Jugendlichen zu reden, nichts gebracht. Deeskalation habe keine Früchte getragen.

Von der Sperrung ausgenommen ist der Parkplatz aus Richtung Aßweiler. Dort findet traditionell das Maifest eines Fanclubs des 1. FC Saarbrücken statt. Auch das Lokal von Di Paola wird am Dienstag geöffnet haben. Zwischendrin werden Absperrgitter als Barrieren aufgebaut sein. Die Gemeinde als Verpächter der Gastronomie kommt somit auch ihrer Fürsorgepflicht nach und sorgt dafür, dass Di Paolo und sein Bruder Sebastiano ihrem Geschäft nachgehen können und der FCS-Fanclub sein Fest durchführen kann.

„Wir lassen nicht zu, dass alles, was ehrenamtlich erstellt wurde, kaputtgemacht wird“, gibt sich CDU-Politiker Wannemacher kämpferisch. Ehrenamtliche sind es auch, die am kommenden Dienstag die Anlage im Blick haben werden. Sobald jemand gegen die Sperrung verstößt und sich etwa hinter die Absperrgitter begibt, wird die Polizei verständigt werden, teilt Ortsvorsteher Piorko mit. Die ganztägige Anwesenheit von Polizeibeamten oder Mitarbeitern eines Sicherheitsunternehmens sei nicht vorgesehen, heißt es in Ommersheim.

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