„Was alle angeht, können nur alle lösen“

Rubenheim · Sie waren über lange Jahre hinweg mit großem Engagement für ihren Ort unterwegs, haben vieles bewirkt: die ehemaligen Ortsvorsteher im Blies- und Mandelbachtal. Nach der Kommunalwahl vom Mai dieses Jahres haben sie nicht mehr kandidiert. Wir ziehen Bilanz ihres langjährigen Wirkens. Heute: Klaus Hussong aus Rubenheim.

 Klaus Hussong, der am 1. Februar 1995 erstmals zum Rubenheimer Ortsvorsteher gewählt worden war, am Römerbrunnen. Das ist einer der zahlreichen Brunnen im Gersheimer Gemeindebezirk. Foto: Wolfgang Degott

Klaus Hussong, der am 1. Februar 1995 erstmals zum Rubenheimer Ortsvorsteher gewählt worden war, am Römerbrunnen. Das ist einer der zahlreichen Brunnen im Gersheimer Gemeindebezirk. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Als Neuling und ohne kommunalpolitische Erfahrung rückte Klaus Hussong für den damals scheidenden Ortsvorsteher Wolfgang Endlich in den Ortsrat und wurde in seiner ersten Sitzung am 1. Februar 1995 zum Rubenheimer Ortsvorsteher gewählt. Danach arbeitete er sich schnell in die Aufgabengebiete ein. Nach dem Zitat des bekannten Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt "Was alle angeht, können nur alle lösen", strukturierte er seine Arbeit. Schon als 16-Jähriger hatte er sich für Politik interessiert, war in der Jungen Union, der CDU-Jugendorganisation, aktiv.

Der gebürtige Mimbacher Realschullehrer Klaus Hussong, der neben dem Ortsratsmandat auch seit 2004 Rubenheim als Gemeinderatsmitglied vertritt, legte folgerichtig viel Wert auf gemeinschaftliches Arbeiten. "Es ist sehr wichtig, Bürger zur aktiven Mitgestaltung zu motivieren", so der 60-Jährige. Eigenleistung, Unterstützung durch Bürger, erfuhr er insbesondere beim Ausbau der Friedhofswege, dem Innen- und Außenanstrich Kleinturnhalle und Sportheim, bei der Umgestaltung des ehemaligen Schulhofes zum Dorfplatz, dem Anstrich der alten Schule, beides innerhalb des Projektes "Tatort Dorfmitte". Auch der Ausbau der Räumlichkeiten des Jugendclubs, bei dem die Jugendlichen viel geleistet hätten, sei in diese Rubrik einzuordnen. Hussong initiierte das für die Gemeinde Gersheim neue Transport-Karrensystem auf dem Friedhof. Wichtige Gemeinschaftsaktionen seien weiterhin die Einrichtung des ehemaligen Bürgermeisteramtes zur Sparkassen-Galerie, wo in Abständen regionale Künstler ihre Werke zeigen, aber auch die Hobby-Ausstellungen, die er mit initiiert hat und wo zumeist die einheimischen "Steckenpferdreiter" ihre Produkte präsentieren.

In seine Amtszeit fällt auch die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges für die Feuerwehr und die Restaurierung zahlreicher Wegekreuze, wobei er auf die finanzielle Unterstützung der Jagdgenossenschaft bauen konnte. Auch der Sanierung der Brunnen, unter anderem auch der Neubau des Kuhbrunnens, war Hussong ein großes Anliegen. Zur Kommunikation, dem Austausch, seien die Seniorennachmittage, die sich weiterhin großer Beliebtheit erfreuen, ein fester Bestandteil der Dorfstruktur.

Insbesondere legte er Wert darauf, dabei ein abwechslungsreiches Programm anzubieten, was zuletzt beispielsweise auch den Auftritt von Comedy-Künstlern wie "de Plattmacher" beinhaltete. "Für die Zukunft unserer Dörfer", so formuliert es der langjährige "Dorfchef", sei nicht nur die Politik verantwortlich, sondern alle Bürgerinnen und Bürger seien die Politik. Neben der Politik hat Hussong auch seine Spuren im Dorf- und Vereinsleben hinterlassen.

Nachdem er seine Fußballstiefel als Kicker beim TuS Mimbach und danach beim TuS Rubenheim an den Nagel gehängt hat, war er zwölf Jahre Jugendleiter. Klaus Hussong ist seit Langem eine feste Größe in der Rubenheimer Fastnacht, begeistert jährlich die Gäste als Büttenredner des Carneval-Clubs.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort