Unbelastetes Oberflächenwasser für den Mandelbach

Bebelsheim · Bei der Aktion Wasserzeichen geht es darum Abwassermengen auf das notwendige Maß zu reduziert und effizienter zu gestalten. Die dafür erforderlichen Maßnahmen in Bebelsheim werden vom Umweltministerium gefördert.

 Umweltminister Reinhold Jost, Bürgermeister Gerd Tussing und Helga Bähr von den Technischen Werken Mandelbachtal (von links) bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids. Foto: Ministerium

Umweltminister Reinhold Jost, Bürgermeister Gerd Tussing und Helga Bähr von den Technischen Werken Mandelbachtal (von links) bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids. Foto: Ministerium

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Das saarländische Umweltministerium stellt über das Förderprogramm "Aktion Wasserzeichen" für eine Fremdwasserentflechtung in Bebelsheim in der Gemeinde Mandelbachtal rund 84 000 Euro zur Verfügung. Umweltminister Reinhold Jost überreichte jetzt einen entsprechenden Zuwendungsbescheid an Mandelbachtals Bürgermeister Gerd Tussing .

Wie das Ministerium mitteilt, sehe die Planung vor, den alten Mischwasserkanal in der Brudermannstraße in Bebelsheim nur noch als Regenwasserkanal zu nutzen, um über diesen Kanal unbelastetes Oberflächenwasser dem Mandelbach zuzuleiten. Für das Schmutzwasser werde ein neuer Kanal verlegt. Auch das Einlaufbauwerk werde neu gebaut, da es nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Der Schmutzwasserkanal müsse an den später noch zu bauenden Hauptsammler des EVS angeschlossen werden. Nach Beendigung aller Baumaßnahmen werde das Schmutzwasser aus der Brudermannstraße der Kläranlage Wittenheim zugeleitet, während das Oberflächen- und Regenwasser in den Mandelbach fließe. Es würden dann jährlich rund 310 000 Kubikmeter unbelastetes Oberflächenwasser dem natürlichen Wasserkreislauf erhalten bleiben. "Von den im Rahmen der ,Aktion Wasserzeichen' geförderten Projekten profitieren unsere Bürgerinnen und Bürger ebenso wie der Umweltschutz: Durch die Verringerung des Fremdwassers in den Abwassersystemen verbessern wir die Wirkungsweise unserer Kläranlagen und reduzieren damit gleichzeitig die Kosten der Gebührenzahler", so Minister Jost.

Eine effiziente Abwasserreinigung setze voraus, dass auch die Abwassermengen auf das notwendige Maß reduziert sind. Daher sollten Wassermengen, die von ihrer Herkunft und Beschaffenheit her nicht gereinigt werden müssen, auch nicht in Abwasseranlagen eingeleitet werden. Hierzu zählen das in Kanalisationen eingeleitete nicht behandlungsbedürftige Oberflächenwasser sowie Grundwasser aus defekten Kanälen oder Drainage-Wasser. Gerade im Saarland mache das Fremdwasser mit über 70 Prozent den weitaus größten Teil der Abwassermenge aus. Die daraus resultierenden Gewässermehrbelastungen einerseits und die technischen und finanziellen Folgewirkungen für den Anlagenbau , den Anlagenbetrieb und die Abwasserabgabe andererseits seien enorm, so das Ministerium abschließend.

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HintergrundDie "Aktion Wasserzeichen - Förderprogramm zur Regenwasserbewirtschaftung" ist ein Programm des saarländischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, mit dem die Gemeinden und Städte des Saarlandes bei ihren Bemühungen, Fremdwasser von reinigungsbedürftigem Abwasser zu trennen, finanziell unterstützt werden. Es wird aus Mitteln der Abwasserabgabe gespeist. Insgesamt wurden über das Förderprogramm "Aktion Wasserzeichen" seit 1995 mehr als 100 Millionen Euro an Zuschüssen gewährt. red

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