Mandelbachtaler Gemeinderat hebt Windkraftplan auf

Mandelbachtal · Nachdem der Teilflächennutzungsplan für Windenergie in der Gemeinde Mandelbachtal vom Tisch ist, befürchtet die SPD-Fraktion „jede Menge Windräder“. Bebelheims Ortsvorsteher Werner Untersteller sieht das ähnlich.

Der Gemeinderat Mandelbachtal hat in seiner jüngsten Sitzung den Beschluss, einen Teilflächennutzungsplan (FNP) für Windenergie in der Gemeinde zu erstellen, aufgehoben (wir berichteten). Damit folgte man mehrheitlich bei drei Enthaltungen einem Vorschlag des Fachausschusses. Die ursprüngliche Fassung schloss - neben der theoretisch möglichen Anlage auf dem Allenberg in Bliesmengen-Bolchen - den gleichzeitigen Bau von weiteren Windenergieanlagen im Gemeindegebiet aus. Das ist nun wieder möglich. Die Gründe liegen in den Erkenntnissen aus der zweiten Offenlegung des Entwurfs. Ein zweiter Rotmilan-Horst habe sich angesiedelt. Zudem wären nur noch zwei der ursprünglich 13 vorgesehenen Flächen, somit nur noch 16 Hektar, nutzbar gewesen, erklärte Reiner Vogelgesang vom Fachbereich Bauen und Umwelt der Gemeindeverwaltung. Er sehe keine Chance auf Genehmigung des Flächennutzungsplans, weshalb die Planung beendet werden müsse.

Silvia Becker, die SPD-Fraktionsvorsitzende, erinnerte an die ursprünglichen Gründe für den FNP. Es sei wichtig, große Flächen bereit zu halten, denn Energiepolitik sei nicht immer vorhersehbar, so Becker. Bei Aufgabe des FNP gelte das reguläre Baurecht. Das bedeute, dass Mandelbachtal "jede Menge Windräder " kriegen könne, befürchtet die Sozialdemokratin.

Auch Bebelsheims Ortsvorsteher Werner Untersteller (CDU ) befürchtet nun einzelne Windkrafträder etwa in Wittersheim oder Erfweiler-Ehlingen. Der ursprüngliche Plan hätte nicht die Aufgabe gehabt, Windenergie zu verhindern, sondern mögliche Grundlagen zu schaffen, betonte Reiner Vogelgesang. Gleichzeitig teile er nicht die Befürchtungen Beckers. Er sehe auch keinen potenziellen Betreiber für Einzelanlagen. Ein Privatmann müsse zwar die Schutzabstände nicht einhalten, dafür nachweisen, dass keine Beeinträchtigungen entstehen. "Also können wir den Plan aufgeben", schlussfolgerte Daniel Wannemacher (Grüne) und erhielt dafür Applaus.

Zum Rücktritt und zu einer Entschuldigung bei der Bürgerinitiative Bliesmenger Gegenwind forderte gar Peter Hack (FWG) die ursprünglichen Plan-Befürworter auf. Ob denn der Allenberg nun wieder Pflegezone werde, wollte er von Gerd Tussing wissen. "Es gibt keinen Handlungsbedarf", entgegnete der Bürgermeister.

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