Freundschaftsplatz Der Freundschaftsplatz wird eingeweiht

Wittersheim · Im Mandelbachtaler Ortsteil Wittersheim ist in der Dorfmitte ein Begegnungsort „für die gelebte Gemeinschaft“ entstanden.

 Bei der Einweihung des Freundschaftsplatzes am Bach in Wittersheim freuen sich (v. li.) Pastoralreferent Michael Becker, Jean-Marc Steinmetz, Maire aus Wittersheim (Elsass), Ortsvorsteher Wendelin Lohnsdorf, der ehemalige Landrat Clemens Lindemann, Umweltminister Reinhold Jost mit Lebensgefährtin Dunja Sauer, Bürgermeister Gerd Tussing und der ehemalige Wittersheimer Ortsvorsteher Helmut Kihl .

Bei der Einweihung des Freundschaftsplatzes am Bach in Wittersheim freuen sich (v. li.) Pastoralreferent Michael Becker, Jean-Marc Steinmetz, Maire aus Wittersheim (Elsass), Ortsvorsteher Wendelin Lohnsdorf, der ehemalige Landrat Clemens Lindemann, Umweltminister Reinhold Jost mit Lebensgefährtin Dunja Sauer, Bürgermeister Gerd Tussing und der ehemalige Wittersheimer Ortsvorsteher Helmut Kihl .

Foto: Wolfgang Degott

Nachdem der mit 560 Metern blau-weißen Bändern und den Wappen von Wittersheim und seiner gleichnamigen Partnergemeinde geschmückte Maibaum, gestellt war, begann die Einweihungsfeier des Freundschaftsplatzes in der Dorfmitte. Feierlicher Höhepunkt war das Hissen der Europa-, Deutschland- und Frankreichfahnen durch den ehemaligen saarpfälzischen Landrat Clemens Lindemann, den saarländischen Umweltminister Reinhold Jost und den Maire Jean-Marc Steinmetz.

Ortsvorsteher Wendelin Lohnsdorf sprach von einem Ort der Begegnung und der Kommunikation, auf dem die Veranstaltungen der örtlichen Vereine zu einem wesentlichen Bestandteil der Dorfentwicklung von Wittersheim geworden sind. Über eine Crowdfunding-Maßnahme mit der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz seien die Fahnenmasten finanziert, das Finanzministerium habe die Fahnen bezahlt, durch die Gemeinde seien weitere Leuchten aufgestellt worden. Mit finanzieller Begleitung des Umweltministeriums habe die trapezförmige Überdachung errichtet werden können. Alles habe dazu beigetragen, den Zusammenhalt der Menschen am Mandelbachtal zu fördern. Auch seien rund 460 Stunden ehrenamtliche Eigenleistung erbracht worden.

Zudem stehen auf dem Gelände eine Lore der Bergbaufreunde sowie der Gedenkstein „750 Jahre Wittersheim“. Sein Scherflein habe auch der Dorfverein dazu beigetragen, der mit der Finanzierung der Fundamente der Fahnenstangen, dem Schild des Platzes, der Sitzgarnituren und dem Kalkschotter tief in die Vereinsschatulle gegriffen hatte. Was jetzt noch fehle, so Lohnsdorf, seien weitere Ruhebänke, ein Insektenhotel mit einer kleinen Blumenwiese und die Grundrissmarkierung des alten Schulgebäudes mit Erklärungstafel. Jost hob die Bedeutung eines solchen völkerverbindenden Platzes heraus. „Die Einweihung ist für uns heute selbstverständlich. Die Generationen vor uns hätten sich das sicherlich nicht vorstellen können“, so der Minister.

Er sprach von seinem Großvater, 1902 geboren, 1993 gestorben, der als Ergebnis von Krieg, Not und Vertreibung in seinem Leben sechs verschiedene Nationalitäten getragen habe. „Wir müssen Europa als Geschenk von Frieden und Freiheit in Ehren halten – auch dafür steht der Platz“, so der Minister, der persönliches Geschenk ein vor 50 Jahren geschaffenes Gemälde des Ommersheimer Künstlers Benno Breyer mit dem Motiv der Wittersheimer Dorfkirche mitgebracht hatte. Mandelbachtals Bürgermeister Gerd Tussing lobte die Initiative der Wittersheimer, die mit gelebter Gemeinschaft und vielem Engagement den Platz der Freundschaft weiter entwickelt hätten. Aus dem 85 Kilometer bei Hagenau liegenden Wittersheim angereist, erinnerte der dortige Maire Steinmetz an die Anfänge der Partnerschaft vor über 50 Jahren und an die offizielle Besiegelung im Jahr 2005. Er hoffe, dass die Verbundenheit noch lange anhalte, und oft miteinander gefeiert werden könne. Auch Lindemann rief dazu auf, jede Gelegenheit zu nutzen, um auf dem historischen Platz zu feiern.

Pastoralreferent Michael Becker segnete den Platz, der Musikverein Wittersheim-Bebelsheim unter der Stabführung von Andreas Schneider umrahmte musikalisch, spielte dabei unter anderem die deutsche Nationalhymne, die Marseillaise und die Europahymne. Umweltminister Jost übergab zudem einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 18 915,05 Euro, der für das Projekt „Entwicklung eines kultur- und erdgeschichtlichen Kalklehrpfades in und um Wittersheim“ durch den Dorfverein bestimmt war. Insgesamt wird das Vorhaben rund 22 000 Euro kosten.

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