Erfweiler-Ehlingen Das Mandelbachtal als Vorbild für Dörfer in Taiwan

Erfweiler-Ehlingen · Montagmorgen, halb 10 Uhr in Erfweiler-Ehlingen: Großer Bahnhof am Busbahnhof. Rund 30 Bürger und Vereinsvertreter erwarten mit Spannung eine 45-köpfige taiwanesische Delegation. Unter den Wartenden waren auch der saarländische Minister für Umwelt- und Verbraucherschutz, Reinhold Jost, sowie die Kreis- und Gemeindebeigeordneten, Markus Schaller und Eberhard Keipert.

 Gäste aus Taiwan waren in Erfweiler-Ehlingen.  

Gäste aus Taiwan waren in Erfweiler-Ehlingen.  

Foto: Elvira Lauer

Hintergrund der rund dreistündigen Stippvisite in Erfweiler-Ehlingen ist, dass der Staat Taiwan einen Dorfwettbewerb analog dem deutschen Vorbild „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgelobt hat. Die Siegerdörfer aus dem ostasiatischen Staat haben nun eine Deutschlandrundreise geschenkt bekommen. Mit Fotoapparat und Notizblock ausgerüstet gingen die Delegationsmitglieder im saarländischen Golddorf auf Spurensuche. „Dabei fiel auf, dass die Taiwanesen Dinge in den Fokus rückten, die für uns Deutsche selbstverständlich sind“, so Ortsvorsteher Michael Abel, der den Dorfspaziergang leitete. Unter anderem wurden Dachentwässerungen, Streuobstwiesen und regionale Materialien ganz genau unter die Lupe genommen.

„Wir können von Erfweiler-Ehlingen lernen, wie wir unsere Dörfer in Taiwan attraktiver machen“, so ein Delegationsmitglied aus Taiwan. „Das Wertvollste hier ist die Kultur und man sollte sie pflegen. Die Menschen hier gehen mit so viel Leidenschaft heran. Sie lieben ihr Dorf und überlegen immer wieder neu, wie sie ihre Gemeinschaft weiterentwickeln können“, resümiert der Vize-Agrarminister aus Taiwan, Tuey-Chih Lee. Den Abschluss des Rundganges bildete dann ein Besuch in der Brennerei des Obst- und Gartenbauvereines Erfweiler-Ehlingen. Bei saarländischem Lyoner, französischem Baguette und Bier ließ man den Besuch gemeinsam ausklingen. Sehr begehrt war auch der Apfelsaft aus der vereinseigenen Mosterei, dessen gesamte Restbestände aus dem Vorjahr von den Gästen aufgekauft wurden. Für die Besucher aus Taiwan ging es anschließend weiter durch Deutschland. Ihr Besuch dauert insgesamt neun Tage, so Ortsvorsteher Michael Abel.

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