KV Bebelsheim Beim KVB spielte die närrische Musik

Bebelsheim · Bebelsheimer Karnevalisten hatten bei ihrer 1. Prunk- und Galakappensitzung auch viele gute Tipps für die Politik.

Die K-V-B-Showtruppe trat am Samstagabend bei der 1. Prunk- und Galakappensitzung des KVB im Bebelsheimer Dorfgemeinschaftshaus auf.

Die K-V-B-Showtruppe trat am Samstagabend bei der 1. Prunk- und Galakappensitzung des KVB im Bebelsheimer Dorfgemeinschaftshaus auf.

Foto: Jörg Martin

Ach, herrje: Hätte Martin Schulz doch nur auf den Karnevalverein Bebelsheim (KVB) gehört. Dann hätte der SPD-Chef am Samstagabend bei der 1. Prunk- und Galakappensitzung im Dorfgemeinschaftshaus Rezepte in rauen Mengen erhalten, wie er denn Bundeskanzlerin (kein Schreibfehler!) geworden wäre. Doch Schulz hat Büttenredner Johannes Schmitt leider nie kennengelernt. Der schickte sich in seiner Rolle als „Tanzlehrer Schmitt“ an, die Gründe zu liefern: Die Partei versteht man nicht. Slogans à la Chuck Norris müssten deshalb her. Beispiel: „Martin Schulz braucht kein Benzin – sein Auto fährt mit Respekt.“ Auch für den nie fertigwerdenden Hauptstadtflughafen hatte der Schwofpädagoge den passenden Satz: „Martin Schulz hat die Leitung vom BER übernommen. Eröffnung am Montag um 12 Uhr.“ Zack. Fertig. Aus. So geht regieren.

Schwungvoll auf die Boney M-Musik, ließ auch sonst die Sitzung alleine wegen des Mottos „Let’s dance ihr Pänz!“ kaum Wünsche offen. So beherrschte eine Musikbox das Bühnenbild und zeigte den entsprechenden Auftritt an. Gekonnt die Stimmung hochpuschen, das schaffte Kevin Nagel. Er trat begleitet von vier Frauen (Aline Becker, Nathalie Ott, Petra Nagel und Mona Weingart) auf. Mit Stimmungsliedern schaffte er es schnell, dass die Narren aufsprangen und klatschend mitsangen.

Zwischendrin gab es für die Narrhalla bahnbrechende Erkenntnisse: Nur zehn Prozent der Männer kommen in den Himmel. Wenn es alle schaffen würden, wäre es für die Frauen die Hölle. Und bitte keine Polen als Eisverkäufer einstellen: Denn das Eis an den Polen schmilzt zu schnell. Die Rakete für Kevin Nagel: Keine Überraschung. Da hatte Lara Gelf, die über “Eine schrecklich nette Familie“ referierte, andere Schlussfolgerungen. Ihr Vater muss ein Angsthase sein: Immer, wenn die Mutter außer Haus ist, schläft er bei der Nachbarin. Und wegen ihres Zeugnisses freut er sich: Er kriegt, trotz Glatze, graue Haare.

Als Gelf, die erstmals alleine in der Bütt stand, dann ihren hohen Stuhl verlässt und ein Lied anstimmte, war der Bann für die zweite Rakete getroffen. Den Stimmungsvogel vollends schoss kurz vor der Pause eine neue KVB-Truppe ab. „K-V-B“, so der mehr als vieldeutige Name, sorgte mit „Puppentheater“ dafür, dass kein Auge trocken blieb.

Gebrechliche Senioren kommen mühevoll auf die Bühne, erhalten dort von der Schwester eine Verjüngungsmedizin und sind dann als Puppenspieler zu fetziger Musik mehr als bewegungsintensiv. Das kann man eigentlich gar nicht beschreiben. Das muss man gesehen haben.

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