Alle Fakten müssen auf den Tisch

Unsere Woche · Die Affäre um den Baubetriebshof (BBH) entwickelt sich zum handfesten Skandal. Jetzt wird also auch gegen Alt-Oberbürgermeister Karlheinz Schöner ermittelt. Natürlich gilt für ihn wie für die vier BBH-Mitarbeiter und den Abteilungsleiter im Rathaus, die alle ins Visier der Ermittler geraten sind, bis auf Weiteres die Unschuldsvermutung. Aber allein die Tatsache, dass eine Stadt gegen einen früheren Verwaltungschef Strafanzeige stellt beziehungsweise stellen muss, zeigt das Ausmaß der Situation. Und die ist desolat.

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Foto: Robby Lorenz

Desolat nicht nur, weil sich immer mehr herauskristallisiert, dass es in Abteilungen der Stadtverwaltung nicht korrekt zugeht, sondern auch, weil alles quasi tröpfchenweise herauskommt beziehungsweise gerade jetzt bekannt wird, obwohl vielerorts schon seit Jahren über den einen oder anderen Missstand gemunkelt wird. Diese "Salamitaktik" sorgt nicht für großes Wohlbefinden rund ums Forum, auch viele Bürger sind nicht begeistert. Die Stadt ist wie gelähmt, die redlichen Mitarbeiter sind verunsichert, das Vertrauen untereinander ist zutiefst erschüttert. Man weiß ja nicht: Was kommt als Nächstes? Deshalb müssen schnellstens alle bereits bekannten Fakten auf den Tisch. Das ist wichtig, damit nicht ständig neue Gerüchte entstehen, an denen ja häufig nichts dran ist, die aber dennoch durch die Stadt wabern.

Alles muss ans Tageslicht. Keiner, der Unrecht getan hat, darf davon kommen. Zur Aufklärung gehört aber auch, dass alle offenen Fragen um die BBH-Überwachungsaktion endlich beantwortet werden. Zum Beispiel sind immer noch nicht der Name der Detektei oder die Gründe für die hohen Kosten genannt. Bei allem Elan in Sachen Aufklärung sollte jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass schnelle Erfolge her müssen, um die hohen Detekteikosten im Nachhinein zu rechtfertigen. Dafür steht für alle Beteiligten in der Baubetriebshof-Affäre einfach zu viel auf dem Spiel.

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