Wenn aus Spaß bitterer Ernst wird

Limbach · Das Thema „Cyber-Mobbing, Mobbing und Medienkompetenz“ stand bei der mobilen Theaterproduktion für Schulen und Jugendeinrichtungen an. Veranstaltungsort war die Gemeinschaftsschule Kirkel.

 Die beiden Darsteller Lorenz Pilz und Ramona Schneider setzten bei ihrer Aufführung in der Gemeinschaftsschule Kirkel das Thema „Cyber-Mobbing“ glaubhaft in Szene. Foto: Bernhard Reichhart

Die beiden Darsteller Lorenz Pilz und Ramona Schneider setzten bei ihrer Aufführung in der Gemeinschaftsschule Kirkel das Thema „Cyber-Mobbing“ glaubhaft in Szene. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Das Internet vergisst nichts. Was einmal drin ist, bleibt drin. Um Kindern und Jugendlichen die Grenzen im Umgang mit dem Internet aufzuzeigen, ist viel Aufklärung nötig. "Fake oder War doch nur Spaß" lautete der Titel einer mobilen Theaterproduktion für Schulen und Jugendeinrichtungen, die zum Thema "Cyber-Mobbing, Mobbing und Medienkompetenz" in der Turnhalle der Gemeinschaftsschule Kirkel in Limbach aufgeführt wurde. Organisiert hatte die Veranstaltung die Schule in Kooperation mit der Jugendpflege der Gemeinde Kirkel.

Die beiden Darsteller Ramona Schneider und Lorenz Pilz vom Ensemble Radiks aus Berlin präsentierten das annähernd einstündige Stück vor Schülern aus den Klassenstufen sieben bis neun. In wechselnden Rollen gelang es den Schauspielern, das brisante Thema Cyber-Mobbing überzeugend in Szene zu setzen, es den Schülern näher zu bringen und ihnen glaubhaft auch wichtige Impulse im Umgang mit Mobbing zu vermitteln.

Drei Themenfelder bestimmten das Stück. Cyber-Mobbing sowie die persönlichen und rechtlichen Folgen von Beleidigungen, Bedrohungen und sexueller Belästigung über Internet und Handy.

Darüber hinaus warf das Stück einen Blick auf unsere Erlebnis- und Medienkultur im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken und den neuen Medien. Ein weiteres Themenfeld behandelte den Missbrauch und den Schutz von persönlichen Daten und Computern.

Ziel der Aufführung sei es, "die Themen Medienkompetenz, Mobbing und Cyber-Mobbing aufzuarbeiten", erklärte Jugendpfleger Armin Jung mit Blick auf die Lebenswelt der Schüler, die sich in der heutigen Zeit zu einem ganz wesentlich Teil auf virtuellen Kommunikationsplattformen abspielt. Die Veranstaltung solle Schüler "für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet sensibilisieren", betonte Schulleiterin Ursula Luckscheiter.

Zum Inhalt: Die 17-jährige Lea träumt davon, Sängerin zu werden. Als sie in eine Casting-Agentur aufgenommen wird, weckt das den Neid einiger Mitschüler. Erste Sticheleien und Ausgrenzungen beginnen und schließlich weiten sich Mobbing-Attacken auch auf verschiedene Netzwerk-Portale aus.

Wie aus einer Lüge, die aus Neid entstanden ist, eine Welle mit Intrigen und Hetzkampagnen werden kann, das kam bei diesem Stück eindrucksvoll zum Vorschein. Lea führt in eine Welt ein, die einerseits geprägt ist durch die Suche nach Erfolg, Liebe und Anerkennung, andererseits aber durch Missgunst, Illusionen und geschaffene Realitäten. Gefesselt von der realitätsnahen Geschichte, die immer wieder unter die Haut geht, verfolgten die Jugendlichen mit großem Interesse eine gelungene Aufführung, die zum Nachdenken anregte.

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