Praktiker-Gebäude: Neue Nutzung steht außer Frage
Kirkel · Die Ingenieure der HTW? Oder Energis? Einig sind sich die beiden großen Kirkeler Ratsfraktionen darin, dass in Sachen Nutzung des Praktiker-Gebäudes etwas passieren muss. Aber was?
Was wird nun aus dem aufgegebenen Praktiker-Gebäude in Kirkel ? Die Antwort auf diese Frage beschäftigte am Donnerstag auf Antrag der CDU den Kirkeler Gemeinderat. Brisanz hatte das Thema im Laufe der Woche erhalten, als bekannt wurde, dass sich das Energie-Unternehmen Energis zumindest für einen Teil der insgesamt 10 000 Quadratmeter Fläche des Verwaltungsbaus in Kirkel-Neuhäusel interessiert. Weiter diskutiert wird auch ein Umzug der Ingenieur-Studiengänge der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) von Saarbrücken in die Burggemeinde.
Herrschte zwischen den großen Parteien SPD und CDU grundsätzlich Einigkeit darüber, dass mit dem Gebäude im Eigentum der landeseigenen Gesellschaft Saarland Bau und Boden (SBB) nun etwas passieren müsse, so knirschte es doch beim "Was" und "Wie". Gleich mehrfach musste sich die Gemeindeverwaltung Nachfragen seitens der CDU stellen, ob man genug für die von den Christdemokraten bevorzugte HTW-Lösung getan habe. Den Auftakt im Reigen von Redebeiträgen von CDU-Gemeinderatsmitgliedern machte Markus Frank. Er bewertete die Einschätzung von Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD ), Kirkel würde als möglicher neuer HTW-Standort nicht ganz oben auf der Prioritäten-Liste stehen, so: "Was hat man als Gemeinde Kirkel unternommen, um das zu ändern?" John entgegnete, er hätte bei Politikern auf Landesebene, unter anderem bei Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, geworben - habe aber von dort in Person von Susanne Reichrath, der Beauftragten der Ministerpräsidentin für Wissenschaft, Hochschulen und Technologie, zur Antwort bekommen, dass ein Umzug der HTW nach Kirkel derzeit nicht zur Debatte stehe.
Dies wiederum führte zur Nachfrage von Markus Frank, ob die Gemeinde gemeinsam mit den Verantwortlichen der HTW selbst - dort sei, so Frank, das Interesse an einem Umzug nach Kirkel "unheimlich hoch" - den Druck auf den Wissenschaftsausschuss des Landtages erhöhen wolle.
Hier kündigte John an, eben den Wissenschaftsausschuss nach Kirkel einzuladen. CDU-Ratsmitglied Christopher Wolf regte zudem an, auch mit den Studierenden selbst in dieser Sache Kontakt aufzunehmen.
Hier wies Esra Limbacher von der SPD darauf hin, dass zumindest der Allgemeine Studentenausschuss in Person des Vorsitzenden jeglichem Umzug "enorm kritisch" gegenüber stehe. Limbacher forderte auch, im Sachen Nachnutzung des Praktiker-Gebäudes parteiübergreifend an einem Strang zu ziehen.