Neuer Klöppel für eine alte Glocke

Limbach · Wegen Sanierungsarbeiten an den Glocken der Elisabeth-Kirche ist es in Limbach still geworden. Das Joch der Glocken und ein Klöppel müssen dringend ausgetauscht werden. Erst dann dürfen sie wieder läuten.

 Solche kleinen Gesichter zieren die drei Glocken der Limbacher Elisabeth-Kirche, es handelt sich dabei möglicherweise um eine Art Signatur der Glockengießer. Foto: Thorsten Wolf

Solche kleinen Gesichter zieren die drei Glocken der Limbacher Elisabeth-Kirche, es handelt sich dabei möglicherweise um eine Art Signatur der Glockengießer. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Dem einen oder anderen Limbacher ist es wohl aufgefallen: Seit einigen Tagen ist das Glockengeläut der Elisabeth-Kirche an der Hauptstraße verstummt. Grund dafür sind Sanierungsarbeiten an den drei Glocken der Kirche. Die Einschätzung eines Glockensachverständigen habe die Aufbereitung des Kirchengeläuts notwendig gemacht, erzählte Kirchendiener Dieter Hock, die gute Seele des Hauses, bei einem Besuch unserer Zeitung hoch oben im Glockenturm. "Das Joch der Glocken bestand bisher aus Eisen. Zudem sind die Glocken an T-Trägern aufgehängt, eine sehr ungewöhnliche Art der Befestigung. Normalerweise ist da ein Glockenstuhl zu finden." Diesem eher unüblichen System habe der Sachverständige für die Dauerhaftigkeit der Joche eine unsichere Zukunft vorhergesagt, es sei nicht klar, wie lange die Nieten in den Glockenbefestigungen halten. Nun saniert eine Fachfirma die Joch-Aufhängungen, die in Zukunft aus Holz sein werden. Die kleinste der drei Glocken, sie ist auch die Älteste im Ensemble, bekommt zudem einen neuen Klöppel. Dieter Hock: "Der Sachverständige hat die Glocke stillgelegt, weil eben der Klöppel ausgeschlagen sei und drohe, die Glocke zu zerstören. Deswegen haben wir in den vergangenen zwei Monaten nur mit den beiden größeren Glocken geläutet." Nun gelte es, wie Hock die Fachleute zitierte, den neuen Klöppel auf die Glocke mit ihrem neuen Joch abzustimmen.

Eigentlich Impuls für die geschätzt 18 000 Euro teure Sanierung des Geläuts der Elisabeth-Kirche war der Wunsch des Fördervereins, den rund 60 Jahre alten Steuercomputer für die Glocken zu ersetzen. Daraus wurde jetzt eine Komplett-Instandsetzung. Neben den Aufhängungen der drei Glocken und dem Klöppel der kleinen Glocke werden auch die alten Antriebsmotoren und die komplette Elektrik und Elektronik ausgetauscht. Bei den Arbeiten fiel Hock an den Glocken ein kleines Detail im Bereich der Aufhängung auf. Dort zieren kleine Gesichter das Metall. Die Spezialisten brachten hier Klarheit: Dies sei eine Art Signatur der Glockengießer.

Ein Rundgang durch den Glockenturm an der Seite von Dieter Hock brachte auch bildhafte Eindrücke von der Geschichte des Geläuts. Denn: Ein "Stockwerk" unterhalb der Glocken ist noch die alte, mechanische Steuerung zu entdecken, versteckt in einem Verschlag. Daneben hängen noch die alten Gewichte. "Die mussten damals einmal in der Woche hochgezogen werden und haben dann die Glocken angetrieben."

Einen Rundgang in Bildern durch den Glockenturm der Elisabeth-Kirche gibt es auch auf unserer Facebook-Seite "Saarbrücker Zeitung/Homburger Rundschau" zu sehen.

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