Nein zu weiteren Logistik-Firmen

Kirkel · Im Industriegebiet Zunderbaum, das auf der Gemarkung der Stadt Homburg und der Gemeinde Kirkel liegt, sollen weitere Logistik-Unternehmen angesiedelt werden. Doch dagegen wehrt sich die Gemeinde Kirkel. Man fürchtet einen Einschnitt in die Lebensqualität.

 Mehrere Logistik-Unternehmen sollen im Industriegebiet Zunderbaum ihren neuen Standort finden. Das stößt in der Bevölkerung zunehmend auf Kritik. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Mehrere Logistik-Unternehmen sollen im Industriegebiet Zunderbaum ihren neuen Standort finden. Das stößt in der Bevölkerung zunehmend auf Kritik. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Foto: Thorsten Wolf/SZ

Der Bürgermeister der Gemeinde Kirkel, Frank John , und die SPD in der Burggemeinde sprechen sich gegen die Ansiedlung von weiteren Logistik-Unternehmen auf dem Gebiet des Industrieparks Zunderbaum aus. Hierzu Frank John in einer Pressemitteilung: "Wir müssen aufpassen, dass die Region um Kirkel und Homburg nicht zum Lkw-Verkehrszentrum des Saarlandes wird, wenn sich immer mehr Logistik-Unternehmen hier niederlassen. Zu Recht stoßen solche Vorhaben bei den heimischen Bürgern größtenteils auf Unverständnis, da die Lebensqualität vor Ort stark beeinflusst wird."

Wichtig sei, dass bei dem Verkauf noch vorhandener Flächen vor allem auf andere Betriebe geschaut werden müsse, damit "wir am Ende eine gesunde Mischung erhalten und vor allem regional bedeutende Unternehmen die Chance bekommen, auf dem Gebiet des Industrieparks Zunderbaum ihren Standort und somit Arbeitsplätze zu sichern". Dies sei etwa bei dem Neubau durch die Firma Michelin gelungen.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kirkeler Gemeinderat, Esra-Leon Limbacher, erklärte dazu: "Zielsetzung des Industriegebietes am Zunderbaum war und ist es nach wie vor, die Wirtschaft im Saarpfalz-Kreis weiter zu beleben und vor allem für mehr Beschäftigung zu sorgen. Ziel darf nicht ein Verkauf der Flächen um jeden Preis sein." Daher werde die SPD der Ansiedlung eines weiteren Logistik-Unternehmens auf diesem Gebiet ablehnen. Eine solche würde vor allem eine erhöhte Verkehrsbelastung bedeuten, befürchtet Limbach. Mit Mehreinnahmen durch die Gewerbesteuer oder etwa neuen Arbeitsplätzen sei hier nicht zu rechnen.

Der Industriepark "Am Zunderbaum" liegt auf der Gemarkung der Stadt Homburg und der Gemeinde Kirkel. Verantwortlich für die Weiterentwicklung des Geländes ist neben den beiden Kommunen zur Zeit die Wirtschaftsförderung gwSaar in Zusammenarbeit mit der Saarland Bau- und Boden-Projektgesellschaft mbH (SBB) als Tochter der SHS Strukturholding Saar GmbH. Beteiligt am Projekt ist damit auch das Land. Zuständig für die Entscheidung über den Verkauf der entsprechenden Flächen an Unternehmen sind die Gemeinde Kirkel und die Stadt Homburg. In Kirkel entscheidet über entsprechende Kaufanfragen der Gemeinderat.

In jüngster Zeit gab es nicht nur in Kirkel, sondern auch in Homburg und im benachbarten Bexbach lautstarke Kritik an den geplanten Neuansiedlungen am Zunderbaum. Die Bürger befürchten vor allem eine deutliche Zunahme an Schwerlastverkehr in diesem Bereich. Vor dem Hintergrund wird auch der Ausbau des bestehenden Autobahnanschlusses Homburg-Bexbach gesehen, da die Verkehrszahlen auf diesem Teil der B 423 perspektivisch weiter steigen werden.

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