Land finanziert Schulbuchausleihe

Kirkel/Saarbrücken. Schuljahresbeginn bedeutet für Familien, dass sie tief in die Tasche greifen müssen, um Schulbücher zu kaufen. Auf Initiative der Landesregierung wird sich das im Saarland ändern. Ab dem kommenden Schuljahr sollen Schüler und Schülerinnen ihre Bücher mittels eines landesweiten Schulbuchleihsystems ausleihen können (wir berichteten)

 Auf die Schulbuchbörse (wie hier im Saarbrücker Schloss) sind die Kinder in Zukunft nicht mehr angewiesen.Foto: Bilderwerk

Auf die Schulbuchbörse (wie hier im Saarbrücker Schloss) sind die Kinder in Zukunft nicht mehr angewiesen.Foto: Bilderwerk

Kirkel/Saarbrücken. Schuljahresbeginn bedeutet für Familien, dass sie tief in die Tasche greifen müssen, um Schulbücher zu kaufen. Auf Initiative der Landesregierung wird sich das im Saarland ändern. Ab dem kommenden Schuljahr sollen Schüler und Schülerinnen ihre Bücher mittels eines landesweiten Schulbuchleihsystems ausleihen können (wir berichteten). Dafür müssen sie lediglich eine Leihgebühr bezahlen, die je nach Schultyp unterschiedlich ausfällt. Das Land übernimmt die Leihgebühr für Familien mit niedrigem Einkommen, die bisher einen Zuschuss zum Kauf der Bücher aus Landesmitteln erhalten haben. Die Landesregierung hat nun auch noch entschieden, dass sie die Kosten für die Erstbeschaffung vollständig übernehmen wird. Die Bücher gehen damit in das Eigentum der Schulträger über; das heißt in das Eigentum der Landkreise und der Kommunen. Das war bisher nicht so, denn im Kirkeler Gemeinderat wurde noch im September mehrheitlich entschieden, dass sich die Gemeinde mit 13 360 Euro an den Beschaffungskosten für die Schulbücher der Kirkeler Grundschulen beteiligen würde. "Das hat sich nun erledigt", erklärte Hauptamtsleiter Otwin Wentz, "das Geld können wir nun sparen." Die Ratsentscheidung zeige aber nach wie vor, "dass die Gemeinde hinter der Schulbuch-Aktion der Landesregierung steht und sie unterstützt." Das wird auch nötig sein, zumal Schulen und Schulträger eine wichtige Rolle bei der Organisation vor Ort spielen, was die Verteilung und die Ausgabe der Bücher angeht. Die Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hält die Schulbuch-Initiative für "einen wichtigen Baustein im Bereich der Familienpolitik und ein Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit." Für die Einrichtung des flächendeckenden Ausleihsystems seien Anschubinvestitionen von bis zu 13 Millionen Euro für den Ankauf der Bücher zum nächsten Schuljahr notwendig, so die Ministerin. Staatssekretärin Gabi Schäfer hat bereits sämtliche Schulträger über die geplanten Abläufe zur Abwicklung des neuen Ausleihe-Systems vorbereitet. Dabei sei deutlich geworden, dass die Übernahme der Organisation durch die Schulträger zusätzliche Personal- und Sachkosten verursache. Die Landesregierung wird daher - vorerst begrenzt auf das Jahr der Einführung des Ausleihsystems - Verwaltungskosten von bis zu neun Euro pro Schüler und Schülerin, die an der Ausleihe teilnehmen, an die Schulen erstatten. Bei der Festlegung der maximalen Höhe des Organisationsaufwandes je Schüler von schätzungsweise neun Euro sind alle mit der Schulbuchausleihe verbundenen zusätzlichen Verwaltungsaufgaben berücksichtigt. Das sind sowohl die zusätzlichen Aufgaben, die auf die Schulleitung oder von der Schulleitung beauftragte Lehrpersonen zukommen als auch die sonstigen Verwaltungsaufgaben für die Organisation der Ausleihe. Zusätzlich soll für alle Schulen ein pauschalierter Zuschuss für die notwendigen Sachausgaben von bis zu 1500 Euro gewährt werden. "Kirkel steht hinter der Ausleihe von Schulbüchern." Otwin Wentz

Auf einen BlickDie CDU-Fraktion Kirkel brachte im September im Gemeinderat den Eilantrag ein, ein Schulbuchleihsystem mit einer Leihgebühr von 30 bis 60 Euro pro Jahr einzuführen. Den Löwenanteil der Kosten für die Bücher sollte das Land tragen, der Rest von rund 13 000 Euro sollte die Gemeinde übernehmen. Jetzt ist es so, dass die Gemeinde vorerst nichts bezahlen muss, weil das Land die Bücher anschafft. maa

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