Konzert mit kleinen Raffinessen

Limbach · Norddeutscher und mitteldeutscher Barock standen im Mittelpunkt des Limbacher Orgelkonzerts am Dekanatskirchenmusiktag. Ausschließlich Kompositionen in g-Moll gab es zu hören.

 Christoph Jakobi an der Steinmeyer-Orgel in der Elisabethkirche Limbach. Foto: Bernhard Reichhart

Christoph Jakobi an der Steinmeyer-Orgel in der Elisabethkirche Limbach. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Mit einem Orgelkonzert an der Steinmeyer-Orgel in der protestantischen Elisabethkirche in Limbach leitete Organist Christoph Jakobi kürzlich den Dekanatskirchenmusiktag des protestantischen Kirchenbezirkes Homburg ein (wir berichteten). Auf dem Programm stand Musik des norddeutschen und mitteldeutschen Barocks des 17. Jahrhunderts.

Hintergrund war die Wiedereinweihung der in diesem Jahr renovierten Steinmeyer-Orgel von 1968. "Die Kosten für die Renovierung unserer Orgel beliefen sich auf 23 000 Euro", sagte der Limbacher Kirchendiener Dieter Hock. Für das Orgelkonzert habe er sich "etwas Lustiges" ausgesucht, erzählte Jakobi. Er spiele ausschließlich Kompositionen in g-Moll von Barockkomponisten, deren Namen mit einem "B" anfange. Und so durften sich die Konzertbesucher in der schmucken Elisabethkirche auf Werke von Johann Sebastian Bach , Arnold Matthias Brunckhorst, Dietrich Buxtehude, Johann Bachelbel/Pachelbel sowie Georg Böhm freuen.

Eingeleitet und abgeschlossen wurde das musikalische Ereignis von zwei Orgelwerken (Praeludium g-Moll BWV 535 und Fantasie g-moll BWV 542) des berühmten Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach . Der Lübecker Marienorganist Dietrich Buxtehude war der bedeutendste Orgelkomponist norddeutschen Stils vor Johann Sebastian Bach , der ihn 1705 zu Fuß von Arnstadt aus zu Studienzwecken zwei Monate besuchte, um ihn zu "behorchen" und "daselbst ein und anderes in seiner Kunst zu begreifen", erklärte Christoph Jakobi.

Arnold Matthias Brunckhorst sei Organist in Hildesheim, Celle und Hannover gewesen. Von ihm sei neben dem beim Konzert in der Elisabethkirche hier vorgestellten Werk "Praeludium und Fuge g-moll", das ursprünglich Nicolaus Bruhns (Husum) zugeschrieben wurde, nur noch ein weiteres Orgelstück bekannt, berichtete Jakobi. Über Georg Böhm wusste er zu berichten, dass er Organist in Lüneburg und wohl Bachs Lehrer zu dessen Schulzeit dort gewesen sei. Als Schüler und Lehrer von Bachs Vater und Geschwistern gelte Johann Pachelbel /Bachelbel als bedeutendster Orgelkomponist seiner Zeit in Mitteldeutschland und sei vor seiner Bestellung als Nürnberger Sebaldus-Organist in Wien, Eisenach, Erfurt und Stuttgart tätig gewesen. Der Spendenerlös des Konzertes kommt der Kirchenmusik im Ort zugute.

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