Limbacher Kerb Kerwe-Bühne wurde zum Fitness-Studio

Limbach · Beim Kerwe-Tanz in der Limbacher Sporthalle kam die Kerwe-Gemeinde auf ihre Kosten. Das bunte Kerwetreiben endet am morgigen Dienstag.

 Wenn schon Kerwetanz, dann auch mal bitte schön sportlich: Die Limbacher Straußbuwe und Straußmäde legten am Samstagaben nicht nur eine flotte Sohle aufs Parkett, sondern bewiesen auch noch augenzwinkernd Fitness-Ambitionen.

Wenn schon Kerwetanz, dann auch mal bitte schön sportlich: Die Limbacher Straußbuwe und Straußmäde legten am Samstagaben nicht nur eine flotte Sohle aufs Parkett, sondern bewiesen auch noch augenzwinkernd Fitness-Ambitionen.

Foto: Thorsten Wolf

Ohne Zweifel, die Limbacher Kerb lebt – und wie! Am vergangenen Samstag war beim Kerwetanz in der Limbacher Dorfhalle gefühlt fast der ganze Ort auf den Beinen, auch viele Nicht-Limbacher ließen sich die große Party nicht entgehen. Auf der Bühne: Die Band X-Pression, davor, je länger der Abend wurde, eine immer größer werdenden Zahl an Tanz- und Feierwütigen. Mittendrin: Die Limbacher Straußbuwe und Straußmäde, die, entlastet von der Organisation des Abends, sich ganz darauf konzentrieren konnten, auch ihren Teil zum Programm beizutragen – doch dazu später mehr.

Noch ganz am Anfang stand Kerweparrer Kersten Venn uns Rede und Antwort. „Die Kerb läuft bislang wirklich sehr gut“, freute sich Venn, auch wenn er sich in seinem zweiten Jahr als Kerweparrer aus gesundheitlichen Gründen habe etwas zurückhalten müssen. „Aber Freitag hat alles wunderbar geklappt, die Jungs haben ihre Schnapstour gemacht, die Mädels ihre Kneipentour. Und zum krönenden Abschluss haben sich alle alle bei einem unserer Straußmäde in einer kleinen Holzhütte im Garten getroffen, da gab‘s dann noch ein großes Spaghetti-Essen. Einige haben dann bis zum Samstagmorgen dort ‚getagt‘.“

Nach dem Auftakt von Freitag auf Samstag habe man sich dann am Samstagmorgen um 11 Uhr mit dem Trecker auf in den Wald gemacht. Venn: „War super, wir haben dem Regen getrotzt. Wir haben die Bäume geholt, die ersten Birken hängen an den Kneipen und die große Tanne für die Kerweredd liegt schon bereit und wird am Sonntag geschmückt.“ Für ihn als Kerweparrer natürlich der Höhepunkt: Die Kerweredd am Sonntag im Schulhof der Gemeinschaftsschule in Limbach. Nach der Premiere im vergangenen Jahr sei er nun schon deutlich weniger aufgeregt. „Man weiß jetzt einfach, was auf einen zukommt, man weiß, wie es oben auf der Leiter ist. Das ist wunderbar.“ Anstrengender, das gestand Kersten Venn ein, sei in diesem Jahr das Schreiben der Kerweredd gewesen, die er diesmal und anders als 2016 fast komplett selbst verfasst habe, „bis auf zwei Strophen hab ich diesmal alles selbst geschrieben, im vergangenen Jahr war‘s nur die Hälfte“. Bis in den späten Freitag habe er an der Rede gesessen, „ich bin sehr zufrieden, die Länge der Rede passt optimal. Und ich bin auch stolz drauf, dass ich so viel selbst geschrieben hab.“

Doch bevor es gestern für Venn auf der Leiter ernst wurde, galt es erst mal, den Samstag und den Kerwetanz standesgemäß zu feiern. Und bei der Limbacher Kerb wird da durchaus groß aufgetischt, mit X-Pression gab‘s eine Coverband mit viel Technik, Schwung und Stimmung, zweimal großer Bierausschank, eine Sektbar – in Sachen Veranstaltungsgröße muss man da durchaus in der Region ein bisschen genauer suchen, um einen Kerwetanz in vergleichbarer „Opulenz“ zu finden. Viel finanziere man selbst, einiges komme auch aus den Töpfen von Sponsoren, erzählte Kersten Venn. Was vieles einfacher macht: Beim Aufbau und der Organisation sind neben vielen ehrenamtlichen Helfern auch ehemalige Straußbuwe und Straußmäde heftig engagiert, so wie Nicole Hoffmann, die 2013 mit der zehnten auch ihre traditionell letzte Kerb feierte und zusammen mit anderen Ehemaligen seit 2014 die aktiven Straußbuwe und Straußmäde unterstützt – als Organisationsteam. „Wir arbeiten da gut zusammen, jeder im Team hat seine Stärken und wir bringen uns gut ein. Das klappt super!“ Überhaupt ist „gemeinsam“ ein gutes Stichwort für die Limbacher Kerb. Gefeiert wird gemeinsam über alle Altersgrenzen hinweg, das ganze Dorf sorgt gemeinsam dafür, dass die Kerb im Ort ein unverrückbarer, fester Bestandteil des Lebens ist und auch bleibt.

Am Samstag gehörte zu dieser Tradition natürlich auch, dass die Straußbuwe und Straußmäde dafür sorgten, dass der Kerwetanz eben auch ein Tanz war – vor der Bühne legten die jungen Leute mehr als einmal eine Runde aufs Parkett. Später am Abend gab‘s dann die Straußbuwe und Straußmäde auch noch in der Edition „sportlich“, ganz im Stile schriller Aerobic-Videos wurde der Platz vor der Bühne zum nicht ernst gemeinten „Fitness-Studio“.

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