Gebührensystem sorgt für ÄrgerEinöd: Wendehammer als bequemer Parkplatz

Homburg/Bexbach/Kirkel. Das neue Müll-Gebührensystem des Entsorgungsverbandes Saar (EVS), das seit dem 1. Januar 2011 greift, sorgt weiter für Wirbel bei den Bürgern. Anlass für Unsicherheit und Unmut sind die so genannten Vorauszahlungsbescheide, die der EVS Anfang 2011 versenden wird

 Die Müllabfuhr ist derzeit ein heißes Thema unter SZ-Lesern. Im Dezember sind witterungsbedingt mehrere Müllleerungen ausgefallen. Damit entstand die Frage nach den Kosten. Foto: Jenal

Die Müllabfuhr ist derzeit ein heißes Thema unter SZ-Lesern. Im Dezember sind witterungsbedingt mehrere Müllleerungen ausgefallen. Damit entstand die Frage nach den Kosten. Foto: Jenal

Homburg/Bexbach/Kirkel. Das neue Müll-Gebührensystem des Entsorgungsverbandes Saar (EVS), das seit dem 1. Januar 2011 greift, sorgt weiter für Wirbel bei den Bürgern. Anlass für Unsicherheit und Unmut sind die so genannten Vorauszahlungsbescheide, die der EVS Anfang 2011 versenden wird. Hier sieht sich so mancher übervorteilt - und fasst dies, so wie Leser Karlheinz Simon aus Bexbach, in deutliche Worte. In einem Schreiben hat er sich an unsere Zeitung gewandt und die durch die anstehenden Vorauszahlungen gedeckte Finanzierung des EVS in Form eines, aus seiner Sicht, "versteckten Kredits" kritisiert. Simons Rechnung erscheint dabei schlüssig: So habe er sich dazu entschieden, im kommenden Jahr nur zehn Mal den Müll abfahren zu lassen, der Vorauszahlungsbescheid würde aber über eine deutlich höhere Anzahl von Leerungen erfolgen, für Simon ein Unding. "Das ist unverschämt." Für ihn die einzig richtige Lösung: Ein Bescheid über die vom EVS festgelegte Mindestanzahl von zehn Leerungen der Restmülltonne, "alles darüber hinaus sollte auf Basis der tatsächlichen Mehr-Leerungen in Rechnung gestellt werden." Von der vom EVS geplanten Rücküberweisung des zu Beginn unter Umständen von den Bürgern zu viel gezahlten Geldes hält er gar nichts. Seine Hoffnung: Möglichst viele Bürger sollten gegen den Vorauszahlungsbescheid Widerspruch einlegen.Mit seiner Einschätzung, der EVS könnte zu Beginn des Jahres mehr an Geld einziehen, als ihm am Ende des Jahres zusteht, liegt Simon nicht falsch. Denn: In der Tat fußt, so Marianne Lehmann vom EVS, der Vorauszahlungsbescheid rechnerisch auf Basis der bisherigen Kosten der Haushalte für die Müllentsorgung. Wer sich also dazu entschließt, ab 2011 deutlich weniger Müll an den EVS in Form der Restmülltonne abzugeben und diesen Entschluss auch über das Jahr hinweg durchhält, der zahlt in der Tat erstmal unter Umständen mehr als nötig. Lehmann verweist aber auf die Finanzierungsstruktur des EVS, "wir haben nur die Gebühren als Einnahmen", und auf die nötige finanzielle Planungssicherheit des Zweckverbandes. Mit Blick auf das nicht einschätzbare Verhalten der Bürger in Sachen Mülltrennung nach Einführung des neuen Gebührensystems gelte es, finanziell auf sicherem Grund zu stehen, dies mache die nun getroffene Lösung nötig. Einer individuellen Abrechnung, wie von Karlheinz Simon gefordert, erteilte Lehmann mit Blick auf den Verwaltungsaufwand eine Absage.

Noch etwas beschäftigt Bürger wie Simon: An vielen Orten fielen Leerung im Dezember auf Grund der schlechten Witterung aus. Die Befürchtung vieler ist nun, dass die dadurch bedingt in den Januar verschobene Dezember-Leerung ihren Niederschlag im neuen Gebührensystem findet. thw

Einöd. Ein Anwohner in der Heinrich-Spörl-Straße in Einöd beklagt sich schon seit längerer Zeit, dass der Wendehammer am Ende der gleichnamigen Sackgasse immer zugeparkt sei. Vor allem nach den Schneefällen der letzten Wochen sei dieser Umstand besonders ärgerlich, da dort auch der Schnee nicht entfernt werden konnte. Der Wendehammer der Sackgasse hinter dem Haus Nummer 40 würde entweder von den Anwohnern oder deren Besuch als bequeme Parkgelegenheit genutzt. "Da kann kein Mensch mehr wenden, es kommen weder Rettungsfahrzeuge noch Streuwagen durch", ärgert sich der Anwohner. Es gebe genügend Parkplätze vor dem Haus und auch Garagen, "aber immer wieder stellen die Leute den Wendehammer zu, so dass sich die übrigen Anwohner schwarz ärgern, dass sie rückwärts aus der Straße herausfahren müssen, weil sie ihr Auto nicht mehr wenden können", so der Anwohner. Er wünscht sich, "dass da endlich mal jemand von der Ordnungspolizei vorbeikommt und Knöllchen verteilt". Da es immer wieder dieselben Parksünder seien, "wäre mit Strafzetteln schnell Abhilfe geschaffen", betont der Lesereporter, der auch im Namen weiterer Bewohner spreche, sagte er gegenüber unserer Zeitung. red

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