Fastnacht in Bexbach Ein bunter Lindwurm zog durch Bexbach

Bexbach · Für den tollen Samba-Auftritt des TV Oberbexbach gab’s am Ende bei der Preisverleihung den verdienten ersten Rang.

 Der TV Oberbexbach sicherte sich mit seinen farbenfrohen Kostümen verdient den ersten Platz in der Wertung. Aber auch alle anderen Zugteilnehmer wurden für ihr Engagement und ihre tolle Leistung mit Bier und Sekt belohnt, was am Ende auch ziemlich verdient war.

Der TV Oberbexbach sicherte sich mit seinen farbenfrohen Kostümen verdient den ersten Platz in der Wertung. Aber auch alle anderen Zugteilnehmer wurden für ihr Engagement und ihre tolle Leistung mit Bier und Sekt belohnt, was am Ende auch ziemlich verdient war.

Foto: Thorsten Wolf

„Das Wetter spielt eingermaßen mit, der Herrgott muss ein Bexbacher sein. Wäre er ein Oberbexbacher, dann würde sogar die Sonne scheinen!“ Patrick Weber, Elferrats-Präsident der Oberbexbacher Karnevalsgesellschaft „Mer gehn metsamme“ (MGM) und in diesem Jahr alleiniger Moderator des großen Bexbacher Fastnachtsumzugs, brachte mit Witz auf den Punkt, was viele der Verantwortlichen am Sonntag umtrieb: Wird das Wetter halten? Es hielt. Zwar war es Grau in Grau, aber immerhin trocken.

Und für die Farbtupfer sorgten eh die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der über 20 Zug-Gruppen – und wie! Angefangen beim Fanfarenzug der Roten Funken aus Neunkirchen, den Anwohnern der Pestalozzistraße, der Stadtwerke Bexbach, den Kasbruch Hexen und Samba Total über die drei Städtischen Kinderbetreuungen aus Oberbexbach, Niederbexbach und Höchen, der Fortuna Bexbach, der Pälzer Baumhexen und Saarländer Spitzbuben bis hin zu „Saar Wars“, der KG „Die Blätsch“, dem Seniorenhaim Höcherberg, dem TV Bexbach, der MGM, der Limbacher Dorfmusik Hacke, dem katholischen Kindergarten, dem TV Oberbexbach, den Musikfreunde Münchwies, der Tierarzt-Praxis Ingmar Meth, der Frußgruppe „Wein“, der Fußgruppe „Livia Leonarda“ und dem SV Höchen lieferten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein so buntes und abwechslunsgreiches Bild wie gefühlt schon lang nicht mehr.

Und auch in Sachen Besucherzahlen konnte man den Eindruck gewinnen, dass es deutlich mehr waren als in den Jahren zuvor, sowohl beim eigentlichen Umzug als auch im Anschluss daran beim närrischen Jahrmarkt auf dem Aloys-Nesseler-Platz.

Was den Umzug aber von allen anderen der Vorjahre am meisten unterschied, das war sein Verlauf. Diesmal ging es vom AWO-Heim über die Susannastraße und die Bahnhofstraße hin zum Aloys-Nesseler-Platz. Die gewohnte Route über die Kleinottweiler- und Rathausstraße war aufgrund der aktuellen Baustellen nicht nutzbar. Auf Kosten der neuen Strecke und mit einem deutlichen Seitenhieb in Richtung Verwaltung kommentierte Zugmoderator Patrick Weber die Strecke so: „Ich muss feststellen, man kann die Bahnhofstraße tatsächlich für etwas gebrauchen.“ An Webers Seite fanden sich die derzeit entmachteten weltlicher Würdenträger der Stadt, sprich Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis, der erste Beigeordnete Wolfgang Imbsweiler und Bexbachs Ortsvorsteher Franz-Josef Müller.

Leis zeigte sich sicher, dass der Umzug am Sonntag den schon stark vom Publikum nachgefragten Rathaussturm am Fetten Donnerstag in Sachen Zuschauer noch toppe.

Die Vier auf der Moderatoren- und Jurorenbühne – natürlich wurden auch in diesem Jahr wieder Preise für die schönsten Marschgruppen vergeben – konnten dann fast eine Stunde lang erleben, was sich die Närrinnen und Narren so alles hatten einfallen lassen.

Mit am aufälligsten und aufwendigsten war der Auftritt des TV Oberbexbach, der als sagenhaft anzuschauende Samba-Gruppe die Bahnhofstraße entlang tanzte. Dafür gabs am Ende bei der Preisverleihung auf dem Aloys-Nesseler-Platz den verdienten ersten Rang. Nicht minder kreativ der TV Bexbach, der gleich als ganzes Bündel von Weintrauben daher kam. Damit landete der Verein auf Platz Zwei.

Den dritten Platz sicherten sich die „Pfälzer Baumhexen“ bei ihrer Premiere am Höcherberg. Für den richtig spacigen Gemeinschaftsauftritt der drei städtischen Kinderbetreuungen, komplett in Raumanzügen und gleich noch mit einer Rakete, ließen die Umzugsverantwortlichen immerhin 60 Euro springen, der katholische Kindergarten bekam 20 Euro.

Ansonsten wurden die Leistungen der Zugteilnehmer mit Bier und Sekt belohnt, was ziemlich verdient war. Denn nicht nur die drei Preisträger-Gruppen zeigten, was die Fastnacht am Höcherberg ausmacht: Die „Blätsch“ überzeugte mit ihrer Riesenschar an Garden und natürlich auch mit ihrem Prinzenpaar Prinz Lukas I. von Ordnung und Recht und Prinzessin Laura I. Die MGM ihrerseits bot ebenso ihre Garden auf und führte noch dazu den Elferrats-Wagen durch den Umzug.

Neben diesen beiden traditionell großen und wie immer sehenswerten Gruppen, gab es natürlich noch viel anderes zu bestaunen, der Phantasie waren in diesen Jahr augenscheinlich keine Grenzen gesetzt (auf unserer Facebook-Seite „Saarbrücker Zeitung/Homburger Rundschau gibt‘s als Beweis eine große Bildergalerie des Umzugs).

 Mit ihren Garden und natürlich mit dem großen Wagen des Prinzenpaars gehörte der Auftritt der Bexbacher „Blätsch“ am Sonntag wieder zu den Hinguckern des großen Umzugs.

Mit ihren Garden und natürlich mit dem großen Wagen des Prinzenpaars gehörte der Auftritt der Bexbacher „Blätsch“ am Sonntag wieder zu den Hinguckern des großen Umzugs.

Foto: Thorsten Wolf

Was nun zu klären sein wird ist, ob die aus der Baustellen-Not heraus gewählte Route für den Umzug nicht sogar die bessere sein könnte. Immerhin, in diesem Jahr machte das Ganze einen ziemlich runden Eindruck, und auch die Zuschauer schienen die Route zu schätzen. Aber darüber wird man sich wohl erst nach dem Aschermittwoch eingehend beschäftigen.

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