Eine leckere Tradition

Limbach · Echtes Limbacher Brauchtum ist der Pfingstquack. Die Feuerwehr- Jugend macht dabei fette Beute in Form von Eiern und Speck.

 Unterstützt von Aktiven des Löschbezirks Limbach und Musikern der Dorfmusik Hacke machten sich gestern elf Jungen und Mädchen der Jugendwehr Limbach beim Pfingstquack auf den Weg durchs Dorf. Foto: Thorsten Wolf

Unterstützt von Aktiven des Löschbezirks Limbach und Musikern der Dorfmusik Hacke machten sich gestern elf Jungen und Mädchen der Jugendwehr Limbach beim Pfingstquack auf den Weg durchs Dorf. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wenn am Morgen des Pfingstmontags in Limbach Feuerwehr-Sirenen heulen, dann wissen die Menschen: Gleich wird an der Haustür geklingelt. Zu hören gibt's dann "Quack, quack, quack, jetz sinn die liewe Pingschde doo, doo hamma nix se koche, als wie es bissje Katzefleesch unn e paar rabbelderre Knoche. Quack, Quack, Eier oder Speck, eher gehn mer net von der Haustür weg."

So aufgefordert gibt's dann die geforderten Eier, Speck - und den einen oder anderen Euro. Das ist ein echte Tradition, in dieser Form in unserer Region vor allem noch gepflegt in Limbach, Altstadt und Niederbexbach. In den beiden Kirkeler Ortsteilen sind es die Jugendfeuerwehren, die schon früh am Morgen, und früh heißt hier so gegen acht Uhr, entlang der Hauptstraßen von Haus zu Haus gehen und "quacken". Und damit in Limbach auch keiner vergisst, dass eben Pfingstmontag und damit "Quacktag" ist, gehören zum Zug der Jugendwehr durchs Dorf auch zwei Feuerwehr-Fahrzeuge, die mit Sirenen und Blaulicht für die nötige Aufmerksamkeit sorgen. Das ist aber bei weitem nicht den einzige "Sound of Pfingsten" in Limbach: Auf einem Anhänger sitzen auch traditionell Musiker der Dorfmusik Hacke, die auch ihren Teil zur musikalischen Kulisse beim Zug durchs Dorf sorgen.

Bei so viel akustischem Leben am frühen Pfingstmontag-Morgen könnte man ja auf den Gedanken kommen, dass sich der eine oder andere Anwohner im Dorf in seiner feiertäglichen Ruhe gestört fühlen könnte. Doch dem scheint nicht so zu sein - wie "Pfingstquack-Einsatzleiter" Marco Brocker, eigentlich Jugendwart der Limbacher Jugendwehr, ganz entspannt zu berichten weiß. "Beschwerden haben wir noch nie bekommen. Klar, einige machen nicht auf, weil wir doch recht früh dran sind." Für ihn selbst habe das "Quacken" immer noch eine hohe pfingstliche Bedeutung, es gehe nicht nur darum, mit der Jugendwehr etwas zu veranstalten. "Wir wollen diesen Brauch auch zukünftig weiter pflegen." Dass das alles so gut klappe, liege natürlich an den Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr selbst, "die sind gut dabei. Und es sind auch bis auf drei alle Jugendfeuerwehrleute da", freute sich Marco Brocker. Damit zogen gestern elf Jungen und Mädchen durchs Dorf, begleitet von Aktiven der Wehr. Der Weg führte dabei von Feuerwehrgerätehaus die Hauptstraße, die Ludwigsthaler Straße, raus aufs Höfchen und bis zum Bliesbergerhof.

Zum Pfingstquack der Jugendwehren der Löschbezirke Altstadt und Limbach gehört aber nicht nur der Zug durchs Dorf. In Limbach werden Eier und Speck später am Tag ganz traditionell gebraten, ebenso bei den Feuerwehr-Kameraden in Altstadt, dort auch als Teil des Feuerwehrfestes des Löschbezirks. Zudem gibt es dort auch in jedem Jahr ein Prämierung der besten "Pfingstquacke", sprich der am schönsten geschmückten Handwägen.

Für beide Jugendwehren nicht ganz unerheblich: Was nicht an Eiern oder Speck, sondern in Euros an die Quacker geht, kommt der Jugendarbeit in den beiden Löschbezirken zu Gute.

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