Gemeinschaftsschule Kirkel Einblicke in möglichen Berufsalltag

Limbach · Von der Dachdeckerei bis zur Tierarztpraxis: Berufsinformationstag an Kirkeler Schule.

 Beim Berufsinformationstag der Gemeinschaftsschule Kirkel konnten sich Schülerinnen wie Jeanette nicht nur über unterschiedliche Berufsmöglichkeiten informieren, bei der Präsentation der Tierarztpraxis Meth gab's auch noch Kuscheleinheiten mit diesem süßen Katzenbaby.

Beim Berufsinformationstag der Gemeinschaftsschule Kirkel konnten sich Schülerinnen wie Jeanette nicht nur über unterschiedliche Berufsmöglichkeiten informieren, bei der Präsentation der Tierarztpraxis Meth gab's auch noch Kuscheleinheiten mit diesem süßen Katzenbaby.

Foto: Thorsten Wolf

Was tun, wenn sich die Schulzeit langsam dem Ende nähert und der Schritt ins Berufsleben ansteht? Gut beraten sind da Schülerinnen und Schüler, die schon frühzeitig und als Teil eines schulzeitübergreifenden Programms auf diese wichtige Zäsur vorbereitet werden, so wie an der Gemeinschaftsschule Kirkel in Limbach. Teil dieses Programms ist auch ein jährlicher Berufsinformationstag.

Der vermittelte am vergangenen Mittwoch wieder Einblicke in ganz unterschiedliche Berufsfelder und Branchen, so in die Welt der Tierheilkunde, präsentiert von Lisa Vogelgesang und Lisa Bach von der Tierarzt-Praxis Ingmar Meth aus Bruchhof. Vogelgesang, tiermedizinische Fachangestellte, und Bach, Auszubildender in der Praxis, hatten sich mit drei Hunden und einem Katzenbaby süße tierische Unterstützung mitgebracht, machten aber auch klar, dass eben eine Tierarzt-Praxis kein Ponyhof im Stile einer bunten Vorabend-Fernsehserie ist.

Genau das war auch eines der erklärten Ziele des Infotages: Realistisch über Berufe informieren und Klischees und Fantasievorstellung in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler ausräumen. Als in diesem Jahr zum ersten Mal alleine Verantwortlicher für den Informationstag hatte Lehrer Markus Bohl diesmal vor allem auf kleinere und mittelständische Handwerksbetriebe gesetzt. „Wir haben es in diesem Jahr geschafft, mir der Homburger Bedachung eine Dachdeckerei zu gewinnen, wir haben eine Bäckerei und eben die Tierarzt-Praxis.“ Auch biete die Industrie- und Handelskammer ein Informationsangebot, ebenso wie Grunder aus Kirkel. „Und wie in jedem Jahr ist auch Hager Papprint aus Kirkel mit dabei.“ Und ebenfalls der Auftritt der Schaeffler-Gruppe gab am Mittwoch Impulse.

Für ihn als Organisator gehe es so auch darum, von Jahr zu Jahr andere Betriebe für eine Teilnehme am Infotag zu gewinnen, „damit die Schülerinnen und Schüler Ideen bekommen und sich sagen: ‚Das könnte ich auch lernen‘.“ Die Vorbereitung auf eine mögliche, berufliche Karriere beginne an der Gemeinschaftsschule Kirkel fast schon in Klassenstufe fünf, erläuterte Bohl, „da legen wir in der Arbeitslehre Grundlagen, fördern handwerkliches Geschick, die Kinder können erkennen, was sie interessiert und wo sie vielleicht hin möchten.“ Ab Klasse sieben gehe es dann mit dem eigentlichen Berufsorientierungsprogramm los, „wir arbeiten mit dem Zentrum für Bildung und Beruf in Saarbrücken zusammen, machen hier an der Schule eine Potentialanalyse. Später geht es dann in die Werkstatttage“. In Klassenstufe acht folge dann ein Betriebspraktikum, ein Schuljahr später weitere Praktika-Wochen. „Und dazwischen gibt es Besuche bei Unternehmen.“

Gut gerüstet für einen glückenden Berufseinstieg sollen sie so sein, die Schülerinnen und Schüler der Kirkeler Gemeinschaftsschule. Doch gibt es einen Trend, dem sich auch die Schule nicht entziehen kann: Der Wunsch vieler Eltern, das eigene Kind mit dem Ziel eines möglichst hohen Schulabschlusses so lange wie irgend möglich die Schulbank drücken zu lassen – für Schulleiterin Ursula Luckscheiter und ihren Konrektor Bernd Molitor keine unbedingt begrüßenswerte Entwicklung. „Das ist unser Problem“, so Luckscheiter, „wir können informieren und wir können beraten. Viele Eltern sind aber in diesem Bereich beratungsresistent.“ Und Bernd Molitor ergänzte: „Man muss auch klarmachen, dass man über die Ausbildung einen höheren Berufsabschluss erwerben kann.“

Molitor nannte hier als Beispiel Hauptschüler, die mit einer entsprechenden Ausbildung die Anerkennung des mittleren Bildungsabschlusses erhielten. „So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe.“ Dieser Weg sei dann auch eine gute Basis für eine weitere Qualifizierung, meinte er weiter.

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