Konzert des Zupforchesters Die jungen Talente griffen in die Saiten

Kirkel-Neuhäusel · Herausragende Nachwuchsmusiker des saarländischen Jugendzupforchesters gaben ihr Jahresabschlusskonzert.

 Das saarländische Jugendzupforchester präsentierte sich bei seinem Abschlusskonzert im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel mit einem Reigen quer durch die Geschichte der musikalischen Literatur für Gitarre, Mandoline und Mandola.

Das saarländische Jugendzupforchester präsentierte sich bei seinem Abschlusskonzert im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel mit einem Reigen quer durch die Geschichte der musikalischen Literatur für Gitarre, Mandoline und Mandola.

Foto: Thorsten Wolf

Sicher, an Orchestern – gleich ob groß oder klein – mangelt es im Saarland nicht. Manche bestücken sich aus leidenschaftlichen Amateuren, manche sind professionell, manche verbinden beides. In diesem Reigen nimmt das saarländische Jugendzupforchester eine besondere Stellung ein, als Auswahlorchester junger Musikerinnen und Musiker, die schon in ihren jungen Jahren ein ausgewiesen hohes Maß an Profession mitbringen. Und noch etwas zeichnet die Formation aus, und das ist natürlich seine Besetzung. Getragen von Gitarren, Gitarrenbass, Mandolinen und Mandola entwickelt das Orchester ein eigenständiges Klangbild.

„Diese Kombination ist für viele ungewöhnlich, aber hier im Saarland durchaus populär. Es gibt hier zahlreiche Zupforchester, die in dieser Besetzung spielen. Und der Bund für Zupf- und Volksmusik Saar ist sehr stolz, dass wir so viele Nachwuchskünstler haben.“ Der das im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel-Neuhäusel vor Beginn des Jahresabschlusskonzertes des Orchesters sagte, muss es wissen, immerhin ist Stefan Janzer der Leiter des Jugendzupforchesters. Und Janzer, zu Hause auch an der Hochschule für Musik Saar, wusste noch mehr zu berichten, so zum Nachwuchs. „Natürlich ist die Gitarre sehr populär. Und da können wir uns vor Nachwuchs gar nicht mehr retten. Bei der Mandoline sieht es durchaus ein bisschen anders aus, hier müssen wir selbst aktiv werden. Deswegen werben wir in Grundschulen und Kindergärten, in der musikalischen Früherziehung.“

Doch stelle sich, so Janzer, nicht nur die Herausforderung, Nachwuchsmusiker im Bereich der Mandoline zu finden, „oft haben wir keine Lehrer für dieses Instrument, da die Mandoline unter Berufsgesichtspunkten an Musikschulen nicht so oft vertreten ist. Hier sind wir als Verband unterstützend tätig.“ Und welche Literatur empfiehlt sich für ein solches Jugendorchester?

Janzer: „Als Leiter ist es natürlich meine Aufgabe, Musik auszuwählen, die zum einen die Jugendlichen weiterbildet, da habe ich den erzieherischen Aspekt im Blick. Aber natürlich geht es auch um Musik, die die Jugendlichen gerne spielen. So kommt am Ende ein Konzertprogramm zustande, das einen Querschnitt bietet.“ Den Auftakt machte die Moderne mit einer gefälligen Komposition aus der Feder von Claudio Mandonico: „Music for play“ gab denen, die noch nie ein Konzert des Jugendzupforchester gehört hatten, einen feinen Eindruck vom „Was“ und „Wie“. Danach, und mit den Solisten Leonie Martion an der Mandoline und Moritz Lesch an der Gitarre, wandelte das Orchester zurück in die Vergangenheit, hin zu Gabriele Leones Sonate 1 op. 2. In diesem Wechsel der Epochen sollte es weitergehen, dabei ein echter Höhepunkt: die „Zaubermandoline“ von Dominik Hackner. Was die jungen Künstler, gegenwärtig rund 30, vom ersten Ton unter Beweis stellten: Das Jugendzupforchester ist ein Auswahlorchester, „das sind in der Regel alles Preisträger aus dem Bereich ‚Jugend musiziert‘“, sagt Stefan Janzer.

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