Der Herr der Kugeln

Altstadt · Einmal Gold und einmal Bronze: Für den 15-jährigen Leon Kohl hat sich die Reise zu den U17-Europameisterschaften gelohnt. In der albanischen Hauptstadt Tirana verlor er mit der deutschen Mannschaft zunächst klar gegen den Topfavoriten, um dann im Endspiel den Spieß umzudrehen.

 Ihm gehorchen die Billardkugeln: Leon Kohl vom PBC Joker Altstadt holte bei der U17-EM in Albanien mit dem Bundesadler auf der Brust zwei Medaillen. Foto: EPBF/DK

Ihm gehorchen die Billardkugeln: Leon Kohl vom PBC Joker Altstadt holte bei der U17-EM in Albanien mit dem Bundesadler auf der Brust zwei Medaillen. Foto: EPBF/DK

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Der 15-jährige Poolbillard-Spieler Leon Kohl vom Zweitligisten PBC Joker Altstadt ist von den U17-Jugend-Europameisterschaften in Tirana (Albanien) mit zwei Medaillen heimgekehrt. In der Disziplin Acht-Ball erreichte der Bexbacher vor zehn Tagen den dritten Platz. Und im Teamwettbewerb holte der Sohn des Altstadter Zweitligaspielers Jörg Kohl sogar überraschend Gold . Die Deutschen setzten sich im Finale mit 2:1 gegen Russland durch.

"Von den deutschen Meisterschaften werden immer die drei besten Spieler zur EM mitgenommen", erklärt das große Talent. Kohl hatte sich im April bei der DM in Bad Wildungen den ersten Platz gesichert und sich dadurch für die EM qualifiziert. Nach einem nervösen Beginn hatte sich Kohl in Hessen immer besser präsentiert und war letztlich recht souverän deutscher Meister geworden. Von Frankfurt am Main ging es dann einen Tag vor dem ersten EM-Wettkampf mit dem Flugzeug nach Albanien los. Die Flug- und Hotelkosten wurden vom nationalen Verband übernommen, lediglich für die Verpflegung vor Ort mussten die Spieler selbst aufkommen. "Aber das war recht billig dort, von daher ging das gut", meint Kohl.

In Albanien wurde zunächst einmal die Spielstätte inspiziert. "Das war eine größere Halle mit 24 Tischen und Tribünen komplett drum herum. Das war schon eine ungewohnte Atmosphäre", berichtet der Medaillengewinner.

Im Einzel mussten zunächst zwei Vorrundenspiele absolviert werden, dabei gab es für Kohl jeweils deutliche Siege. In der Runde der letzten 32 gab es dann für den Saarländer zunächst einen knappen 6:5-Erfolg. Es folgte im Achtelfinale ein 6:4-Sieg. In seinem Viertelfinal-Spiel musste der Bexbacher dann einem 0:4-Rückstand hinterherlaufen und siegte noch mit 6:4.

"Im Halbfinale hatte ich erneut den Auftakt verschlafen und musste meinen Gegner aus Bosnien und Herzegowina auf 5:0 davonziehen lassen. Danach konnte ich mich bis auf 3:5 herankämpfen, verlor dann aber mit 3:6. Ich war dann automatisch Dritter, da es kein kleines Finale mehr gab", berichtet Kohl.

Auch in den Disziplinen Neun-Ball, 14/1 und Zehn-Ball trat er an. Im Neun und Zehn-Ball folgte das Aus jeweils in der Runde der letzten 32, im 14/1 gelang ihm der Einzug ins Viertelfinale. Und mit der Mannschaft gab es zunächst eine 0:3-Niederlage gegen Topfavorit Russland. In der Verliererrunde wurde Finnland mit 3:0 bezwungen. Das gleiche Ergebnis gab es dann auch im Viertelfinale gegen Holland. Nach einem 2:1-Halbfinalsieg gegen Polen kam es zur Revanche gegen Russland. Dieses Mal gewann Deutschland mit 2:1.

Kohl ist in Altstadt aktuell Stammspieler in der Oberliga-Mannschaft. Im nächsten Jahr will er fest zum Zweitliga-Team dazustoßen, wo es bei einem Einsatz bereits einen Sieg gab. Im November startet der Schüler der Gesamtschule Bexbach noch im Neun-Ball bei der Aktiven-DM in Bad Wildungen.

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