Größe Feuerwehrübung in Kirkel Das Drehbuch war eine Herausforderung

Limbach · Die gemeinsame Feuerwehr-Übung verlangte den Mitgliedern der drei Kirkeler Löschbezirke einiges ab.

 Als Teil der umfangreichen und fordernden Übungslage mussten die Einsatzkräfte der drei Kirkeler Löschbezirke bei dichtem Rauch und unter Atemschutz auch eine Notsituation im Keller der Limbacher Dorfhalle erkennen und Verletzte aus einem Kellerschacht retten.

Als Teil der umfangreichen und fordernden Übungslage mussten die Einsatzkräfte der drei Kirkeler Löschbezirke bei dichtem Rauch und unter Atemschutz auch eine Notsituation im Keller der Limbacher Dorfhalle erkennen und Verletzte aus einem Kellerschacht retten.

Foto: Thorsten Wolf

Ohne Zweifel: Für die gemeinsame Übung der drei Kirkeler Löschbezirke Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt am vergangenen Freitag hatte sich Übungsleiter Jens Hares, der Löschbezirksführer von Limbach, ein herausforderndes Szenario einfallen lassen. Dabei las sich die Übungslage auf dem Papier eigentlich ziemlich simpel – nach einer Feier bricht mitten in der Nacht in einem Nebenraum der Limbacher Dorfhalle ein Feuer aus und überrascht die inzwischen schlafenden Partygäste – 12, 13, vielleicht auch 14 an der Zahl. Diese müssen gerettet und das Feuer erfolgreich bekämpft werden.

In der Übungsrealität hingegen erwies sich Hares‘ Drehbuch als echte Herausforderung – auch wenn der angenommene Einsatz entgegen der Übungsannahme schon am späten Nachmittag stattfand. Dichter Rauch behinderte die Rettung, die weit verzweigte Dorfhalle musste unter schwerem Atemschutz komplett nach Opfern abgesucht werden. Zudem ergab sich im Eingangsbereich der Halle eine Notlage, dort mussten zwei der Vermissten aus dem Kellergeschoss über einen Schacht gerettet werden. Und wer nach Ende der Übung in die Gesichter der Feuerwehrleute blickte, die bis an die zulässige Grenze unter Atemschutz im Einsatz gewesen waren, der konnte eines ablesen: Diese Übung forderte richtig.

Mitten drin im Geschehen war vor allem Thomas Kessler, einer der beiden stellvertretenden Wehrführer, als Einsatzleiter gefragt. Er musste den Einsatz löschbezirksübergreifend koordinieren und auch die Drehleiter der Homburger Feuerwehr, diese wird bei einem Brand der Limbacher Dorfhalle mitalarmiert, in den Übungseinsatz einbinden. An der Seite von Kessler standen da die Abschnittsleiter Rouven Edinger, stellvertretender Löschbezirksführer von Limbach, und Stefan Bentz, stellvertretender Löschbezirksführer von Altstadt, buchstäblich mitten in Feuer und Rauch. Doch wie schafft man es, bei den Feuerwehrleuten die Übung im Kopf auszublenden und für teils echten Stress zu sorgen? Thomas Kessler: „Wir müssen immer für den Ernstfall da und gerüstet sein. Und dann muss die Übung mit 120 Prozent laufen.“ Und wie beurteilte Kessler selbst den Verlauf der Übung, bei einem Punkt für „richtig schlecht“ und zehn Punkten für „herausragend“? Hier zeigte sich Kessler realistisch. „Ich würde sechs Punkte vergeben. Es war für mich als Einsatzleiter mit der Verantwortung für drei Löschbezirke das erste Mal.“ Und wie sah Thomas Kessler seine eigene Leistung? Da musste der Feuerwehrmann lachen, „ich bin davon ausgegangen, dass es schlimmer wird“.

Ein waches Auge aus der Perspektive des Übungsleiters auf das Treiben vor und in der Dorfhalle hatte natürlich auch Jens Hares. Er zog nach dem Ende des Übungseinsatzes eine positives Fazit, vor dem Hintergrund „die Zusammenarbeit der Feuerwehrkräfte in der Gemeinde zu trainieren“. Mit der Übung sei er dahingehend zufrieden, dass das Übungsziel ohne sein Eingreifen als Übungsleiter erreicht worden sei, „alle Personen wurden gerettet, alle Ecken der Halle wurden erkundet. Es wurde auch erkannt, dass es eine Notlage im Kellerbereich der Halle gab. Und es wurden die nötigen Einsatzabschnitte gebildet“. Wo ist möglicherweise noch Luft nach oben? „Wie beim Autorennen: Bei der Zeit. Es ist wichtig zu trainieren, dass ein solcher Einsatz im Ernstfall in der möglichst kürzesten Zeit abgewickelt wird.“

Kirkels Wehrführer Gunther Klein erläuterte nach Ende der Übung, dass bei einem solchen Szenario wie dem an der Dorfhalle im Normalfall die Zahl der Einsatzkräfte deutlich höher sei, „da wären mit Sicherheit noch zehn weitere Fahrzeuge im Einsatz. Und auch der personelle Einsatz wäre mit Sicherheit größer.“ Grundsätzlich zeigte sich Klein mit dem Verlauf der Übung zufrieden, „aber ich habe schon gesehen, dass es Punkte gibt, wo noch Verbesserungsbedarf besteht.“

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