Brücke Schöneck ist Geschichte

Kirkel-Neuhäusel · In der Nacht zum Donnerstag wurde die alte Brücke Schöneck in Kirkel-Neuhäusel mit leichter Verspätung, aber ohne Überraschungen abgebaut. Im Juni soll dann die neue Stahlkonstruktion aufgesetzt werden.

 In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde die alte Brücke Schöneck in Kirkel-Neuhäusel in acht Schritten mit einem Spezialkran abgebaut. Im Juni soll eine neue Stahlbrücke an ihrer Stelle eingesetzt werden. Foto: Thorsten Wolf

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde die alte Brücke Schöneck in Kirkel-Neuhäusel in acht Schritten mit einem Spezialkran abgebaut. Im Juni soll eine neue Stahlbrücke an ihrer Stelle eingesetzt werden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die alte Brücke Schöneck in Kirkel-Neuhäusel ist Geschichte . In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde die Überquerung über die ICE-Verbindung zwischen Mannheim und Saarbrücken wie geplant abgerissen. Ab 22.30 Uhr waren Mitarbeiter der beauftragten Baufirma und Kranspezialisten dabei mit dem eigentlichen Abbau befasst. In den Wochen zuvor waren dafür umfangreiche Vorarbeiten nötig. So mussten für den 750-Tonnen-Spezialkran eigens Fundamente gegossen werden. Nur so war es möglich, die in Brücke aus den 1960er Jahren in mehreren Arbeitsschritten aus ihrem Widerlager zu heben.

Nötig war dieser erste Schritt zu einer neuen Brücke, nachdem beim alten Bauwerk anlässlich einer Routineüberprüfung massive Mängel festgestellt wurden (wir berichteten). Nach eingehenden Beratungen hatten sich Gemeindeverwaltung und Gemeinderat sowie der Ortsrat für einen Neubau der Verbindung von der Kaiserstraße hin zum Friedhof Kirkel-Neuhäusel und zum Gewerbegebiet "Im Forstgarten" entschieden. Die große Herausforderung dabei: Mit der Bahn mussten Zeiten gefunden werden, in denen die Schienenstrecke für Stunden vom Netz genommen werden kann. Dies war nun in der Nacht zum Donnerstag der Fall. Bis in die Morgenstunden wurden insgesamt acht Brückenteile ausgehoben. Jedes von ihnen hatte ein Gewicht von rund 25 Tonnen.

"Die Brücke wurde in den vergangenen Tagen in Längsrichtung aufgetrennt", erläuterte der zuständige Polier Roland Bastuck die Vorarbeiten für den Großeinsatz. "Ursprünglich bestand die alte Brücke aus Fertigteilen, die beim Bau in den 60er Jahren verspannt wurden." Diese Verspannung habe man nun wieder aufgetrennt. Vor Beginn der Arbeiten zeigte sich Bastuck nur wenig angespannt. Er gestand aber ein, dass ein solcher Brückenabbau durchaus auch Unwägbarkeiten mit sich bringe. "Überraschungen erlebt man immer. Ich gehe aber davon aus, dass das klappt."

Das tat es auch. Allerdings blieb die von Bastuck angekündigte Überraschung nicht aus. Wie geplant hatten die Spezialisten gegen 23 Uhr das erste Brückenteil am Haken. Eben dieses verkantete sich aber. So waren einige weitere Arbeitsgänge auf und unter der Brücke nötig. Erst dann und mit rund einer Stunde Verspätung konnte das erste Brückensegment abgehoben werden. Auf die unerwartete Verzögerung reagierte Roland Bastuck gelassen. "So was kommt vor. Der Rest geht jetzt schnell."

Mit dem Abriss des Altbaus hat das Projekt "neue Brücke Schöneck " seine erste Hürde genommen. In einer zweiten Bauphase im Juni soll eine neue Stahlbrücke aufgesetzt werden. Endgültig betriebsfertig soll der Neubau im Oktober sein. Dann ist die Brücke auch wieder für den Fahrzeugverkehr zugelassen. Mit dem Neubau wird es dann auch Nutzungseinschränkungen geben. So soll die neue Brücke für den Lkw-Verkehr vom und zum Gewerbegebiet "Im Forstgarten" mit speziellen Baken gesperrt werden. Dies können nur von der Feuerwehr im Einsatzfall geöffnet werden. Der restliche Schwerverkehr kann diese Hindernisse nicht unterfahren.

Diskussionen zum Neubau der Brücke gab es zuletzt im Februar. Grund dafür sind die Kosten. Diese waren ursprünglich mit 850 000 Euro veranschlagt worden, tatsächlich werden aber rund 1,1 Millionen Euro nötig sein.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer Abriss der alten und der Bau der neuen Brücke Schöneck ist nötig, da die bisherige Überquerung der ICE-Trasse in Kirkel-Neuhäusel nach einer Routine-Überprüfung als einsturzgefährdet eingestuft wurde. Das Bauwerk befindet sich nach einer Übernahme aus dem Bestand der Bahn AG im Besitz der Gemeinde. Die Bahn AG selbst beteiligt sich nicht an den Gesamt-Kosten von rund 1,1 Millionen Euro. Der eigentliche Neubau der Ersatz-Stahlbrücke ist für Juni 2015 geplant. thw

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