Baulücken schließen und Leerstände aufkaufen

Kirkel · Die Grünen-Fraktion im Kirkeler Gemeinderat plädiert für eine entsprechende Lösung der Wohnungsknappheit.

Keinerlei Anlass zur Ausweisung neuer Baugebiete in der Gemeinde sehen die Kirkeler Grünen. Das teilt die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Gemeinderat Kirkel in einer Presseerklärung mit. Vor dem Hintergrund der gerade in Limbach geführten Diskussion über angebliche Wohnraumnot halten sie ihr vor über zehn Jahren erstelltes Konzept eines kommunalen Leerstands- und Bauplatz-Managements für aktueller denn je.

"In den drei Ortsteilen gibt es noch Hunderte von Baulücken, speziell in den Ortskernen stehen bislang ungezählte Gebäude leer", skizziert Axel Leibrock, der Sprecher der dreiköpfigen Grünen-Fraktion im Gemeinderat, die Situation. Anstatt darüber zu lamentieren, dass die saarländische Landesplanung die Erschließung von Neubaugebieten angesichts der noch zur Verfügung stehenden Bauplätze ablehne, sei es höchste Zeit, dass die Gemeinde selbst aktiv werde. Ein Weg dazu sei die Gründung einer gemeindeeigenen "Immobiliengesellschaft". Dieser solle die Aufgabe zukommen, vorhandene Bauplätze und Leerstände aufzukaufen, um sie dann an potenzielle Bauinteressenten weiter zu leiten. "Sicherlich wäre es auch sinnvoll, leer stehende und teilweise verfallende Gebäude, wie es sie in allen drei Ortsteilen gibt, zu erwerben, zu sanieren und dann weiter zu verkaufen". Auf diese Weise könnte auch die Verschandelung des Ortsbildes durch unpassende Gebäude von der Gemeinde selbst verhindert werden.

Dass überhaupt noch Überlegungen stattfinden - wie etwa gerade in der Mozartstraße in Limbach - Wohnbebauung in die freie Landschaft auszudehnen, sei aus ökologischen wie auch aus sozialen Gründen nicht zu rechtfertigen, betonte Leibrock. Damit werde Natur und Landschaft zerstört, die Wohnqualität sinke und eine definitiv zurückgehende Bevölkerung müsse in Zukunft für die hohen Kosten solcher Entscheidungen aufkommen. Angesichts sicher zurückgehender Einwohnerzahlen in den nächsten zehn, zwanzig Jahren müsse im Falle einer Expansion der Bebauung eine ebenso gewachsene Infrastruktur - Straßen, Kanäle, Versorgungsleitungen - unterhalten und finanziert werden. "Solche Planungen sind alles andere als nachhaltig und nicht zu verantworten. Stattdessen sollten wir die vorhandenen Möglichkeiten nutzen. Und von denen gibt es nun ja nun wirklich reichlich", unterstrich der Fraktionssprecher im Rahmen der letzten Zusammenkunft der Kirkeler Grünen. Ein erster Schritt sei die Erstellung eines Katalogs durch die Verwaltung, in dem die unbebauten Bauplätze aufgelistet werden. Zudem sei ein Leerstandsregister längst überfällig, andere Kommunen im Saarland seien Kirkel in dieser Hinsicht schon meilenweit voraus.

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