Bahn bevorzugt Stahlkonstruktion

Kirkel · Aus welchem Material soll die neue Brücke über die Bahngleise gebaut werden? Diese Frage muss der Kirkeler Gemeinderat beantworten. Es geht um den für 2015 geplanten Neubau der Schöneck-Brücke in Kirkel.

 Die bestehende Brücke über die Bahngleise ist eine Beton-Konstruktion. Eine neue Brücke aus Stahl wäre billiger und einfacher in der Handhabung, meint Bürgermeister Frank John. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Die bestehende Brücke über die Bahngleise ist eine Beton-Konstruktion. Eine neue Brücke aus Stahl wäre billiger und einfacher in der Handhabung, meint Bürgermeister Frank John. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Foto: Thorsten Wolf/SZ

Seit Monaten wird in Kirkel über die Brücke Schöneck gesprochen, die wegen Einsturzgefahr erst komplett gesperrt, seit April aber wieder für Fußgänger und Radfahrer benutzbar ist (wir berichteten mehrfach). Gespräche laufen, Pläne sind gemacht - alles unter der Maßgabe, möglichst schnell für Abhilfe zu sorgen, denn die Brücke ist eine wichtige Verbindung von der Hauptstraße zum Friedhof und zum Gewerbegebiet. Ein Problem ist: Das Brückenbauwerk überquert die Bahntrasse, deswegen hat die Deutsche Bahn ein gewichtiges Wort mitzureden.

Ende Juni kündigte Bürgermeister Frank John für den 21. Juli ein Gespräch mit der Bahn an, da Klärungsbedarf besteht, wie die neue Brücke gebaut werden soll: als Betonbrücke oder als Stahlkonstruktion. "Mittlerweile hat dieses Gespräch stattgefunden", bestätigte sagte John vergangene Woche im Gespräch mit der SZ.

"Herausgekommen ist unter anderem", so der Bürgermeister, "dass die Bahn für den Neubau eine Stahlkonstruktion bevorzugen würde. Zum einen wäre diese Lösung kostengünstiger. Die Betonbrücke würde bei rund 800 000 Euro liegen, die Stahlbrücke bei 720 000 Euro." Ein wichtiges Argument für die Bahn sei außerdem, dass die Bahnstrecke bei einer Stahlkonstruktion weniger gesperrt werden müsste. "Die Betonlösung würde vier Gleissperrungen nötig machen, die in Stahl lediglich zwei", so John. Außerdem sei letztere Konstruktion einfacher zu handhaben: "Man kann die künftige Brücke etwa auf dem benachbarten Parkplatz ablegen, kann dort in Ruhe daran arbeiten und sie schließlich mit einem mobilen Kran in einem Hebevorgang aufsetzen", erläuterte der Verwaltungschef, nach dessen Ansicht auch eine später möglicherweise anstehende Instandsetzung bei der Stahlbrücke erheblich einfacher durchzuführen wäre.

Als Nächstes steht jetzt ein Ablaufplan an, der bis Mitte August vorliegen soll. "Eine mögliche Zeitachse ist noch nicht ganz klar. Wir haben die Baumaßnahme jedenfalls für 2015 geplant." Jetzt sei aber erst einmal der Gemeinderat gefragt, kündigte John an: "Der Rat muss sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden, und zwar in einer der nächsten Sitzungen." Vermutlich werde das Thema in der Septembersitzung über die Bühne gehen.

Über einen Fertigstellungstermin lässt sich noch nichts sagen. Im April hieß es, die Bahn brauche etwa ein Jahr Vorlauf. John rechnet mit einer Öffnung der Baustelle vermutlich nach der Frostperiode des kommenden Winters.

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