Museum der Erinnerung Ausstellung zum Brauchtum in Limbach

Homburg/Limbach · Der aktuellste Band der Reihe „Museum der Erinnerung“ beleuchtet Brauchtum und Feste am Beispiel von Limbach. Im Mittelpunkt: die fiktive Figur Ilse. Nun wird es dazu auch eine Ausstellung geben.

 Im Rahmen der Kulturreihe der Kreissparkasse Saarpfalz „Museum der Erinnerung“ liegt inzwischen bereits Band vier vor. Nun gibt es dazu eine Ausstellung.

Im Rahmen der Kulturreihe der Kreissparkasse Saarpfalz „Museum der Erinnerung“ liegt inzwischen bereits Band vier vor. Nun gibt es dazu eine Ausstellung.

Foto: Manuela Osterburg

In die Kindheit und Jugend oder einfach in vergangene Jahre gedanklich zurückwandern und anderen davon erzählen: Das steckt hinter dem Projekt „Museum der Erinnerung“ der Stiftung für Kultur und Umwelt der Kreissparkasse Saarpfalz. Das läuft mittlerweile schon seit etlichen Jahren: 2009 wurde es erstmals ins Leben gerufen. Es sammelt Erinnerungen und Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten der Menschen im Saarpfalz-Kreis, um sie zu bewahren, zu literarisieren und als kollektives Gedächtnis einer Region zu veröffentlichen, heißt es dazu von der Stiftung. Verbunden mit Fotos und Dokumenten aus dem Privatbesitz wird vom Leben und Alltag einer gerade vergangenen Zeit, von vielleicht schon vergessenen Berufen und ihrem Wandel, von Orten und ihrer Entwicklung berichtet.

Im Oktober vergangenen Jahres erschien nun der vierte Band des „Museums der Erinnerung“. Der Titel: „Komm hinne romm!“. So sagt man in Limbach zu den Leuten, die man kennt, wenn sie einen besuchen wollen. Denn: Vorne an der Haustür klingeln nur fremde Leute, soweit die Erklärung bei der Vorstellung des neuen Buchs. Ursprünglich, so wurde da außerdem erklärt, wollte man einen Band über das gesamte Brauchtum des Saarpfalz-Kreises erstellen. Doch dann stellte sich schnell heraus: Fast jede Gemeinde pflegt ein unterschiedliches Brauchtum. Deswegen pickte man sich ein einzelnes Dorf exemplarisch heraus – nämlich Limbach. Kontakte zu Seniorinnen wurden geknüpft, ein Erzählkreis alle 14 Tage durchgeführt. Die Schilderungen der vier Limbacher Frauen Luise Grub, Lore Hilpert, Lucie von Lutz und Margot Weis wurden von den Autorinnen zu der fiktiven Lebensgeschichte einer 1932 geborenen Frau namens Ilse verarbeitet (wir berichteten). Alte Fotos oder etwa die Liste aller Geschäfte, die es einst im Dorf gab, komplettieren die Erzählung, die Brauchtum wie die Kerb oder bestimmte Kinderspiele abhandelt.

Nun öffnete eben diese Ilse ihre Schränke und Truhen, stöberte in ihren Schubladen und auf dem Dachboden, um Dinge und Dokumente zu zeigen, die ihr Leben prägten und begleiteten. Fotos, Schriften, Haushaltsgegenstände, Kleidung und Errungenschaften des Fortschritts erzählen in einer kleinen Ausstellung von Ilses Alltag sowie dessen Höhepunkten zwischen 1931 und heute.

Am Freitag, 16. März, wird die Ausstellung um 18 Uhr mit einer Feierstunde im Theobald-Hock-Haus in Limbach eröffnet. Sie kann am Samstag und Sonntag, 17. und 18. März, jeweils zwischen 14 Uhr und 18 Uhr besichtigt werden. Eine Führung durch die Ausstellung gibt es am Samstag um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei, teilte die KSK-Stiftung weiter mit.

Übrigens: Wer mag, der kann sich neben Band vier der Reihe „Museum der Erinnerung“ auch die anderen zu Gemüte führen: Band eins heißt „Als wir Kinder waren. Homburg 1931 bis 1954. Unsere Hohenburgschule“. Hier wird von Kindheit und Jugend in den Kriegs- und Nachkriegsjahren in Homburg erzählt. Die Zeitzeugen wählten die Homburger Hohenburgschule zum Symbol dessen, was junge Menschen dieser Zeit als Heimat erlebten.

 Band zwei, erschienen 2012, „Und er hat sein helles Licht bei der Nacht – Aus dem Alltag der Bergleute“ versammelt die Lebens- und Arbeitsberichte von elf Bergleuten aus dem Raum Bexbach und beschreibt ihren Werdegang in den verschiedenen Berufsgruppen unter Tage. Ihre Erlebnisse dokumentieren einen von, mit und durch den Bergbau geprägten Alltag von der Nachkriegszeit bis in die 1990er-Jahre.

 Der neue Geschichtsband der KSK-Siftung befasst sich unter anderem mit Kirkels Ortsteil Limbach, hier die geschichtsträchtige Mühle. 

Der neue Geschichtsband der KSK-Siftung befasst sich unter anderem mit Kirkels Ortsteil Limbach, hier die geschichtsträchtige Mühle. 

Foto: Martin Baus

Band drei aus dem Jahr 2015 „Vom Leben und Arbeiten im Bliesgau – Eine Reise in die Erinnerungen der Bevölkerung“ vereint Geschichten von Menschen, deren Handwerke und Berufe es heute nicht mehr oder in der erzählten Art und Weise nicht länger gibt und verschafft einen Einblick in Leben und Alltag in der Biosphäre.

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