Neugestaltung Kirkeler Marktplatz Auch die Gäste diskutierten fleißig mit

Kirkel-Neuhäusel · Der Ortsrat von Kirkel-Neuhäusel beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Entwicklung der Ortsmitte. Dabei stand vor allem der Marktplatz im Fokus. Aber auch die Situation rund um die Burg warf einiges an Fragen auf.

 Die Zukunft des Marktplatzes und der geplante zweite Fluchweg vom Plateau der Kirkeler Burg standen im Mittelpunkt der Sitzung des Ortsrates von Kirkel-Neuhäusel am Mittwochabend.

Die Zukunft des Marktplatzes und der geplante zweite Fluchweg vom Plateau der Kirkeler Burg standen im Mittelpunkt der Sitzung des Ortsrates von Kirkel-Neuhäusel am Mittwochabend.

Foto: Thorsten Wolf

Wie geht es weiter in der Ortsmitte von Kirkel-Neuhäusel, wie soll sich der Marktplatz an der Wielandstraße entwickeln? Welchen Einfluss haben die Veranstaltungen auf der Burg auf die Lebens- und Verkehrssituation von Anwohnern? Wie gestaltet sich der zweite Fluchtweg vom Burgplateau aus? Es waren durchaus bedeutsame Themen, mit denen sich der Ortsrat von Kirkel-Neuhäusel unter Vorsitz von Ortsvorsteher Patrick Ulrich (SPD) da am Mittwochabend befasste.

Wobei die Diskussion weit über die Mitglieder des Ortsrates hinausging. Denn auch in Kirkel macht sich inzwischen der Trend bemerkbar, entgegen entsprechender Regelungen des Kommunalselbstverwaltungsgesetzes Ortsratssitzungen zu einer Art von Bürgerversammlung umzuwidmen. Und da kann man als Unkundiger dann schon mal den Überblick verlieren, wer inmitten zahlreicher Wortbeiträge eigentlich gewählt und damit redeberechtigt ist und wer sich als Gast eigentlich nur nach einem entsprechenden Beschluss des Ortsrates äußern darf.

Das prägte auch zeitweise den Diskussionsverlauf. Der drehte sich rein formal zu Beginn um die Vorschläge der Landschaftsplaner von Dutt und Kist aus Saarbrücken, die im Auftrag der Gemeinde ihre aktuellen Ideen zur Neugestaltung präsentierten. Landschaftsarchitektin Julia von Rinck beschrieb in einem kurzen Vortrag grundsätzlich zwei Varianten, die in unterschiedlicher räumlicher Anordung eine Aufteilung des Marktplatzes an der Wielandstraße in unterschiedliche Bereiche vorsehen, mit den Themen „Tourismus und Ausflüge“, „Ruhe und Erholung“, „Spiel und Sport “ und „Feste und Veranstaltungen“. Teil der Schilderungen von Rincks waren auch Überlegungen zur Einbindung der Wielandstraße und des Kreuzungsbereiches Goethestraße in die Überarbeitung der Innerortslage. Was sich in der anschließenden Diskussion zeigte: Bei allem Lob für die Planungen vermissten vor allem CDU-Ratsmitglieder eine Antwort auf die Frage, wie man den durch die Umgestaltung wegfallenden Parkraum auf dem Marktplatz – immerhin rund 60 Plätze – kompensieren will.

Steffen Schäfer von der CDU: „Ich sehe hier wunderbare Vorschläge zum Marktplatz, aber wo wird da geparkt, gerade bei Veranstaltungen auf der Burg?. Wo parken die Beschäftigten des Seniorendorfes am Marktplatz?“ Schäfer sah hier vor allem die Verwaltung in der Pflicht, eine Lösung zu finden. Bürgermeister Frank John (SPD) reagierte prompt: „Zum einen müssen sich alle Gedanken machen. Zum anderen werden durch die Städtebauförderung keine Parkplätze gefördert. Deswegen dürfen wir auf dem Marktplatz keine Parkplätze ausweisen.“ Aber, so John weiter, es bestehe durchaus die Möglichkeit, auf dem Platz auch weiterhin zu parken, es würden nur schlicht keine Parkzonen ausgewiesen.

Als Ergebnis der Beratungen will der Ortsrat auf Vorschlag von Andreas Kondziela (CDU) in der nächsten Sitzung des Gremiums das Thema der Parkplatz-Situation gesondert erneut aufgreifen.

Im Zuge der weiteren Diskussionen rund um den zweiten Fluchtweg von der Kirkeler Burg wurde dann klar, dass es hier den einen oder anderen Anwohner gibt, der sich weder mit der angedachten Lösung der Fluchttreppe, noch mit den „Großveranstaltungen“ auf der Kirkeler Burg generell anfreunden kann. Zu stark sei die Belastung in Sachen Parken und Verkehr. Dementsprechend dann auch die Vorschläge aus dem Kreis der kritischen Bürgerschaft zum zweiten Fluchtweg: die Besucherzahl auf der Burg auf unter 1000 zu begrenzen, um auf diesem Weg, so die eigene Einschätzung, die Auflagen der Versammlungstättenverordnung zu umgehen. Oder die Umzäunung der Burganlage komplett abzubauen, auch das mit dem Ziel, rechtliche Auflagen auszuhebeln – um so den Bau eines zweiten Fluchtweges somit überflüssig zu machen.

Für diese Ideen konnte sich Frank John nicht wirklich begeistern, mehr als einmal verwies er auf das Sicherheitsgutachten, das die Gemeinde habe erstellen müssen und das einen zweiten Fluchtweg vorschreibe. Dieser sei topografisch und im Rückgriff auf gemeindeeigene Grundstücke nur am nordwestlichen Berghang zu realisieren. Zudem sei die von der Gemeinde angedachte Lösung mit der Unteren Bauaufsicht abgestimmt. Am Ende das Ergebnis der vielstimmigen Diskussion: Die Verwaltung soll, vor einem endgültigen Beschluss, weitere alternative Routenführungen für den zweiten Fluchtweg am Hang des Burgberges prüfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort