Polizei-Hundestaffel zieht um Alle Hunde schnüffeln für Bruno

Bexbach · Die Diensthundestaffel der saarländischen Polizei hat mit Bruno Leinenbach einen neuen Leiter bekommen.

 Die Mitglieder der Diensthundestaffel der Saarländischen Landespolizei sind alle vorbildliche Tierhalter: (von links) Oliver Huber mit Zappa, Peter Fuchs, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz im Landespolizeipräsidium, Armin Besch mit Tara, Stefan Lauk mit Enjo, Hauptkommissarin Kerstin Bick-Wagner, Jens Berger mit Ronja, Bruno Leinenbach, der neue Leiter der Diensthundestaffel, und Markus Ditzler mit Emma. 

Die Mitglieder der Diensthundestaffel der Saarländischen Landespolizei sind alle vorbildliche Tierhalter: (von links) Oliver Huber mit Zappa, Peter Fuchs, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz im Landespolizeipräsidium, Armin Besch mit Tara, Stefan Lauk mit Enjo, Hauptkommissarin Kerstin Bick-Wagner, Jens Berger mit Ronja, Bruno Leinenbach, der neue Leiter der Diensthundestaffel, und Markus Ditzler mit Emma. 

Ein Hund, der für die saarländische Polizei arbeitet, ist ein Diensthund und damit eine Art Landesbeamter. Wenn sich sein Geruchssinn aber nur noch auf das Erschnüffeln von Lyoner beschränkt oder er lieber pennt als rennt, wird er zum Ruhestandshund erklärt und bekommt ein Gnadenbrot. Die Landesregierung zeigt sich auch für ihre Ruhestandshunde erkenntlich, sie bezahlt die Tierarztbesuche, die Impfungen und das Futter. Man könnte auch sagen: Es gibt im Land deutlich sinnlosere Ausgaben als diese.

Denn ein Diensthund ist ein Prachtkerl. In jeder Hinsicht. Durchschnittlich ist er acht bis zehn Jahre im Einsatz, ein anstrengender Job, der volle Konzentration und eine gute Ausbildung erfordert. Woran der Mensch wiederum seinen Anteil hat. „Es gibt ein unsichtbares Band zwischen Mensch und Hund, das unbedingt notwendig ist, um den Hund zu Höchstleistungen zu bringen. Aber auch, um ihn nach dem Einsatz wieder zu beruhigen und zu belohnen“, betont Peter Fuchs, der Leiter der Direktion LPP1, Gefahrenabwehr/Einsatz im Landespolizeipräsidium.

Er hat jetzt den neuen Leiter der Diensthundestaffel benannt: Bruno Leinenbach, 50, aus Saarwellingen-Reisbach. Leinenbach ist damit quasi wieder an seine Wurzeln zurückgekehrt, denn er hat 1998 schon einmal bei der Diensthundestaffel gearbeitet „und da hatte ich auch einen Diensthund“. Außerdem ist Leinenbach den Umgang mit Tieren gewohnt, „ich komme vom Bauernhof, wir hatten immer Tiere und einen Hütehund“.

Seine Sporen als Polizist erwarb er sich in Saarbrücken in der Polizeiwache in der Karcherstraße, „da habe ich viel erlebt“, machte dann eine Ausbildung für den gehobenen Dienst und ist nun Polizeihauptkommissar und der Chef einer der sieben Dienststellen, die wiederum Peter Fuchs unterstehen. 26 Diensthundeführer sind bei der Saarländischen Landespolizei beschäftigt, 49 Diensthunde gibt es insgesamt, davon sind 28 „im aktiven Dienst“, die übrigen sind die besagten Ruhestandshunde. Welche Hunde werden für die schwierige Arbeit herangezogen? „Grundsätzlich eignet sich jeder Hund“, so Leinenbach, „ich habe noch einen Dobermann und einen Schnauzer erlebt. Aber inzwischen kaufen wir fast nur noch Schäferhunde an, die Mehrzahl aus belgischer Züchtung, Malinois genannt.“ Meist sei man mit entsprechenden Züchtern in Kontakt, die Welpen werden begutachtet, vor allem müssen sie einen ausgeprägten Spieltrieb aufweisen, betont Stefan Lauk, der gerade den noch jungen Enjo trainiert.

Denn nur über den Spieltrieb könne man die Hunde zu Spürnasen machen, die aus einer für Menschen hoffnungslosen Anhäufung von alten Klamotten, verbranntem Holz oder Laub winzige Mengen an Rauschgift, Sprengstoff, Leichenteile oder Brandmittel herausschnüffeln. Gleichzeitig ist jeder Spürhund auch grundsätzlich ein Schutzhund, in Polizeisprache „Dualhund“ genannt, was bedeutet, dass man ihn auch als Begleiter und Aufpasser zu einem Einsatz wie einer Demo oder einem Fußballspiel mitnehmen kann, „wo er menschliches Personal ersetzt“, betont Peter Fuchs.

Ein Polizist in der Diensthundestaffel ist auch in seiner Freizeit nie wirklich außer Dienst, denn der Hund wohnt natürlich beim Herrchen, „der Diensthund ist also notwendigerweise auch ein Familienhund“, betont Hauptkommissarin Kerstin Bick-Wagner, die Stellvertreterin von Bruno Leinenbach. Das Land sorge finanziell für die Hunde, aber ihre Heimat sei beim Hundeführer. Es gebe zwar auch Zwinger am Sitz der Hundestaffel in Bexbach, „aber nur für den Ausnahmefall, wenn der Kollege krank oder in Urlaub ist.“

Die Einsätze der Diensthunde werden exakt geplant, „je nach Lage. Bei uns ist rund um die Uhr immer ein Diensthund verfügbar“, betont Bick-Wagner. Hilfe kann sich die saarländische Polizei beim Zoll holen, „die haben einen Spürhund“, oder bei den Rettungsorganisationen, „das THW hat einen geprüften Suchhund“. Was die Polizei nicht hat, sind Hunde, die lebende Menschen finden können, so genannte „Mantrailer“, denn diese Hunde brauchen eine andere Ausbildung als Schutzhunde, „das ist nicht unser Profil“, sagt Bruno Leinenbach.

 Bruno Leinenbach (l.)  ist neuer Leiter der Diensthundestaffel, in der Mitte seine Vertreterin Kerstin Bick-Wagner mit Chef Peter Fuchs und Enjo.

Bruno Leinenbach (l.)  ist neuer Leiter der Diensthundestaffel, in der Mitte seine Vertreterin Kerstin Bick-Wagner mit Chef Peter Fuchs und Enjo.

 Enjo ist ein junger Schäferhund, der noch viel lernen muss. Er hat einen ausgeprägten Spieltrieb und saust wie wild hinter Bällen her.

Enjo ist ein junger Schäferhund, der noch viel lernen muss. Er hat einen ausgeprägten Spieltrieb und saust wie wild hinter Bällen her.

Aber da helfen auch mal die Rheinland-Pfälzer und die Luxemburger aus, zu denen es guten Kontakt gibt. Kein Wunder, denn die Liebe zum Hund ist das verbindende Element. Für die Diensthundeführer ist somit das Hobby auch ein bisschen zum Beruf geworden. Nur wenige Menschen haben im Beruf die Gelegenheit, eine gute Kameradschaft zu einem vierbeinigen, klugen und stets verlässlichen Freund zu pflegen.

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