Hom.frauenzimmer22 Kalékos kecke Gedichte vom Alltag für den Alltag

Mascha Kaléko: Vom Alltag für den Alltag

Homburg. Am Mittwoch, 29. April, findet um 19 Uhr im Café Frauenzimmer im Frauen-Forum in der Paul-Weber-Schule (BBZ) in Homburg, Eingang Karlstraße, in der Reihe Historische Frauengestalten ein Vortragsabend statt. Traudel Conrad wird Leben und Werk der Dichterin Mascha Kaléko vorstellen.Diese wurde 1907 als älteste Tochter jüdischer Eltern in Galizien nahe am Dreiländereck Russland-Österreich-Preußen geboren.Ihre heiter-melancholischen Gedichte um den Alltag und die Gefühlswelt der Menschen sind allerdings etwas in Vergessenheit geraten, wie die Veranstalter weiter mitteilen. Mascha Kaléko wollte wie Kästner, Tucholsky oder Ringelnatz, mit denen sie immer wieder verglichen wurde, keine feingeistige Literatur für Wenige schreiben, sondern eine zugängliche, unverkrampfte "Gebrauchspoesie", vom Alltag für den Alltag - keck, gegenwartsnah, voller Ironie und doch mit viel Gefühl. Sie war eine Philosophin der kleinen Leute.Mit sieben Jahren kam Kaléko mit ihrer Familie nach Deutschland. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte die Familie nach Berlin. Ende der 20er Jahre fand Mascha Kaléko im Romanischen Café gegenüber der Gedächtniskirche Anschluss an die literarische Boheme der Hauptstadt. Hier verkehrten unter anderem auch Erich Kästner, Joachim Ringelnatz und Bertold Brecht. 1933 erschien ihr erstes Buch, das "Lyrische Stenogrammheft" im Rowohlt-Verlag und 1935 das "Kleine Lesebuch für Große".Im selben Jahr wurde sie aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und erhielt Berufsverbot. 1938 emigrierte sie in die USA, 1960 siedelte sie von dort nach Israel über. Sie starb am 21. Januar 1975 in Zürich auf der Rückreise von Berlin nach Jerusalem. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort