Chorverband Zukunft der Chormusik im Mittelpunkt

Homburg · Kreis-Chor-Verband tagte im Thomas-Morus-Haus.  „Aktivsein“ und „Kreativität“ sollen Interesse an der Musik wecken. 

 Der  Vorstand der Kreis-Chorverbands, Dritter von links der erste Vorsitzende Frank Vendulet. Man hatte sich Gedanken gemacht, wie man den Chorgesang voranbringen könnte und dazu eine Expertin eingeladen.

Der  Vorstand der Kreis-Chorverbands, Dritter von links der erste Vorsitzende Frank Vendulet. Man hatte sich Gedanken gemacht, wie man den Chorgesang voranbringen könnte und dazu eine Expertin eingeladen.

Foto: Sebastian Dingler

Wo stehen wir als Chor und Verein? – Was zeichnet uns aus? – Wo wollen wir hin? – Wie können wir neue Mitglieder gewinnen? – Solche und noch mehr Fragen beschäftigen die Vertreter der Chöre, die sich vor einigen Wochen im Thomas-Morus-Haus in Erbach eingefunden hatten. Sie folgten einer Einladung des Vorsitzenden Frank Vendulet vom Kreis-Chor-Verband (KCV) Homburg. Er hatte Mirijam Franke angesprochen, ob sie bereit wäre, zu diesen Themen einen Workshop für die Mitglieder des KCV zu halten - und sie sagte zu. Mirijam Franke ist Chorleiterin, studierte Musikwissenschaften, ist ausgebildete Mezzosopranistin und seit 2016 Geschäftsführerin des Landesmusikrates Saar.

„Folglich der richtige Ansprechpartner in Sachen Gesang und Chöre, wo es eben auch um die Frage geht, in welche Richtung kann, darf und muss sich die Chorlandschaft entwickeln, wenn sie überleben will“, heißt es in der Mitteilung des Chorverbandes.

Unter der Überschrift „Meine kreative Chorarbeit“ sollten die Teilnehmer nun eine Standortbestimmung vornehmen mit der anschließenden Frage: Wohin wollen wir eigentlich? Wie man weiß, treffen sich in den Chören Menschen, die Freude am Singen haben. Die Strukturen im Verein ähneln denen eines Betriebes: es gibt einen Vorstand, der sich um die Einhaltung der satzungsgemäßen Vorgaben und Organisatorisches kümmert. Und es gibt einen Chorleiter, in dessen Händen sich die musikalische Leitung befindet.

Die Verantwortlichkeiten sind damit klar vorgegeben. In ihrem Workshop machte Mirijam Franke aber klar, dass solche „starren Strukturen“ aber kaum ausreichten, wenn es um die Kreativität gehe und um die „lebendige Fortentwicklung bestehender Gemeinschaften“. Denn jeder einzelne Kopf im Chor sei kreativ genug, um Impulsgeber für die Zukunftsgestaltung sein zu können. Jedes Chormitglied könne und solle sich einbringen, wenn es darum ginge, zukunftsfähig zu werden. Jeder solle sich angesprochen fühlen, seine Ideen und Einfälle einbringen zu dürfen.

„Aktivsein“ war entsprechend auch das Zauberwort und der rote Faden beim Workshop in Erbach. Diesen Faden zog Frau Franke durch den ganzen Vormittag als Orientierung und die Teilnehmer konnten diesem  folgen und mussten dabei auch selbst aktiv werden. So konnte jeder für sich den Anteil  herausnehmen, bei dem er für und mit seinem Chor kreativ und aktiv werden könnte.  Man müsse „neue Impulse geben und somit die Motivation hoch halten, die Aufgaben im Verein aufteilen und alle Sänger in die Verantwortung nehmen“, betonte die Expertin, die in diesem Zusammenhang auch den regelmäßigen Probenbesuch anmahnte.

Wichtig für die Chormitglieder waren  auch praktische Hinweise, zum Beispiel,  wie man die richtigen Ansprechpartner für seine Anliegen finden könne. Hier helfen der der KCV Homburg und auch der Saarländische Chorverband (SCV) seinen Mitgliedern weiter. „Kommunikation und Austausch sind erforderlich, um voranzukommen, musikalisch und auf Vereinsebene“, betonte Mirijam Franke.

Für den KCV war es die erste Veranstaltung dieser Art und Frank Vendulet, der als Vize-Präsident des SCV die Chorlandschaft überblickt, ordnete den Workshop als Premiere für das Saarland ein.

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