Wohlige Klänge aus den Wäldern

Homburg. Ein Schlange an der Abend-Kasse, ein mit 280 Besuchern durchaus gut gefülltes Kulturzentrum Saalbau: Die zweite Auflage der Akkordeonale, des internationalen Akkordeon Festivals, scheint sich weiter in Homburg zu etablieren. "Das lässt mein Herz höher schlagen

Homburg. Ein Schlange an der Abend-Kasse, ein mit 280 Besuchern durchaus gut gefülltes Kulturzentrum Saalbau: Die zweite Auflage der Akkordeonale, des internationalen Akkordeon Festivals, scheint sich weiter in Homburg zu etablieren. "Das lässt mein Herz höher schlagen. Ich denke, diese Veranstaltung ist hier angekommen", war sich Ursula Richert, die Kulturmanagerin Homburgs, vor Beginn des Konzertabends am Sonntag sicher. Auch der Organisator der Akkordeonale, der holländische Akkordeoen-Virtuose Servais Haanen, zeigte sich mit dem deutlichen Zuspruch für das mit Sicherheit alles andere als übliche musikalische Ereignis, das durch ganz Deutschland tourt, sehr zufrieden. "Homburg ist ein sehr guter Standort für die Akkordeonale. Und auch deswegen bin ich sehr gerne wieder hierher gekommen." Gefragt, ob es einfach sei, die sehr eigenständige Tonsprache des Akkordeons und die durchweg hochwertige Präsentation "an den Mann oder die Frau zu bringen", offenbarte sich Richert, auch mit Blick auf die wahrnehmbare Resonanz auf die zweite Akkordeonale, als zuversichtlich. "Es ist natürlich nicht einfach, was auch daran liegt, dass die Veranstaltung noch nicht so bekannt ist. Aber ich denke, bei einer dritten Auflage wird der Zuspruch noch weiter steigen." Servais Haanen machte deutlich, dass es, so alles nach Plan läuft, im kommenden Jahr eine dritte Akkordeonale geben wird. "Ich habe schon mit den Überlegungen angefangen, und einen russischen Musiker für kommendes Jahr engagiert. Was an Akkordeon-Künstlern dann noch dazu kommt, wird sich zeigen." Die Auswahl an Musikern, die sich zur zweiten Akkordeonale in Homburg eingefunden hatte, spannte eine weiten Bogen der Virtuosiät, weit ab von den Klängen, die man gemeinhin mit dem Akkordeon in Verbindung bringt. Schon der Auftakt zeigte die hohe Intensität und Leidenschaft, die wahre Könner aus diesem Instrument herausholen können. Im Duett mit dem Percussionisten Julius Opperman entführte der Kolumbianer Antonio Rivas seine Zuhörer mit Akkordeon und einprägsamer Stimme in mittelamerikanische Tonlandschaften, als "fetzige Vallenata von der karibischen Küste" hatte Servais Haanen Rivas Auftritt im Vorfeld angekündigt.Ganz anders, aber nicht weniger beeindruckend präsentierten sich, neben Serge Desaunay aus Frankreich, Petar Ralchev aus Bulgarien und Servais Haanen selbst, die Finnin Johanna Juhola. Die experimantierfreudige und bemerkenswerteVirtuosin zeigte nachdrücklich und stimmig, dass die finnischen Wälder bei weitem nicht so kalt und leidenschaftslos sind, wie mancher denkt.

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