Handball „Wochen der Wahrheit“

Homburg · HWE Homburg ist Spitzenreiter der Handball-Saarlandliga und hat den Tabellenzweiten SV 64 Zweibrücken zu Gast.

 HWE-Spielertrainer Thomas Zellmer zieht aus dem Rückraum ab.

HWE-Spielertrainer Thomas Zellmer zieht aus dem Rückraum ab.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

„Wochen der Wahrheit? Ja, da ist was Wahres dran“, sagt Thomas Zellmer, der Spielertrainer des Handball-Saarlandligisten HWE Homburg. Der Spitzenreiter empfängt am Samstag um 19.30 Uhr seinen ärgsten Verfolger SV 64 Zweibrücken II zum Spitzenspiel im Sportzentrum Erbach. Eine Woche später muss die HWE dann auswärts beim Tabellenvierten TV Niederwürzbach ran, der in der heimischen Würzbachhalle seit fast vier Jahren ungeschlagen ist. „Nach diesen beiden Spielen, können wir besser abschätzen, wo die Reise hingeht“, sagt HWE-Abteilungsleiter Jörg Ecker.

Ziel der Reise – das sind die Aufstiegsrelegationsspiele, die der Meister der Saarlandliga nach der regulären Runde gegen die Meister der Handball-Verbände Rheinhessen, Pfalz und Rheinland bestreiten muss. „Die Saison ist noch lang, es ist noch ein weiter Weg“, warnt Zellmer, der mit seiner Mannschaft am Samstag zunächst gegen die Zweibrücker Angriffsmaschine bestehen muss. Der SV 64 II ist mit 425 Saisontreffern die torhungrigste Mannschaft der Liga. „Zweibrückens Trainer Klaus-Peter Weinert leistet tolle Arbeit. Die Spieler dort ziehen alle mit und wollen sich für die 1. Mannschaft empfehlen“, weiß Zellmer. Dass die 1. Mannschaft der Zweibrücker in der RPS-Oberliga ebenfalls am Samstagabend antritt, sieht Homburgs Spielertrainer als „kleinen Vorteil“. Er ergänzt: „Sie werden nicht von oben auffüllen können. Ich erwarte trotzdem einen ganz heißen Tanz. Vor allem, weil der Stachel aus dem Hinspiel beim SV noch tief sitzt. Sie brennen sicher auf Revanche.“ Das Hinspiel hatte Homburg knapp mit 28:27 gewonnen. Verantwortliche und Spieler des SV 64 hatten sich anschließend beklagt, Homburg sei in der Schlussphase der Partie von den Schiedsrichtern bevorzugt worden. „Ich habe Tage später noch Beschwerden bekommen“, erinnert sich Zellmer. Der 30-Jährige lobt die Moral, die die HWE derzeit an den Tag legt. Denn die Partie am letzten Wochenende bei der HSG DJK Nordaar stand eigentlich unter keinem guten Stern. Mit Michael Mathieu, Daniel Sorg und Christian Boscolo hatten sich wenige Stunden vor dem Spielbeginn am Abend gleich drei Akteure krankheitsbedingt abgemeldet. Doch Spieler der zweiten Mannschaft Homburgs, die bereits mittags im Nordsaarland gespielt hatten, warteten dort mehrere Stunden und standen dann für die erste Mannschaft der HWE erneut auf dem Spielfeld. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir solche Spieler haben. Die Jungs haben auch alle eine gute Leistung gezeigt“, sagt Zellmer. Ein Sonderlob verteilte er an Rückraumspieler Philipp Daume, der mit zehn Toren der Garant für den knappen 26:24-Sieg gegen Nordsaar war: „Seine Erfahrung und die einfachen Tore, die er wirft, sind ganz wichtig für uns.“

Der kommende Gegner Zweibrücken ist zwar der ärgste Verfolger der HWE, wäre selbst aber nur dann aufstiegsberechtigt, wenn auch die erste Mannschaft aus der Oberliga den Aufstieg in die dritte Liga schafft. Da das unwahrscheinlich ist, würde Homburg – Stand heute – auch dann an den Aufstiegsspielen teilnehmen, wenn Zweibrücken vor der HWE Meister wird. „Ich glaube nicht, dass Zweibrücken überhaupt aufsteigen will. Aber sie werden am Samstag in jedem Fall den Tabellenführer schlagen wollen. Und wir wollen nicht Zweiter werden – sondern den Titel“, sagt Zellmer.

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