Wo man über Gott und die Welt reden kann

Homburg. "Jedesmal, wenn ich die Treppen hierher nach oben laufe, habe ich ein riesen Grinsen im Gesicht, weil ich mich jedes Mal aufs neue freue, hierher ins Mädchenatelier zu kommen und über Gott und die Welt sprechen zu können

 Fatima (rechts), eines der Mädchen, die regelmäßig die Angebote des Mädchenateliers in Homburg nutzt, lobte die Einrichtung mit Nachdruck, sehr zu Freude von Leiterin Heike Albrecht (links) und Mitarbeiterin Jennifer Kapor. Foto: Thorsten Wolf

Fatima (rechts), eines der Mädchen, die regelmäßig die Angebote des Mädchenateliers in Homburg nutzt, lobte die Einrichtung mit Nachdruck, sehr zu Freude von Leiterin Heike Albrecht (links) und Mitarbeiterin Jennifer Kapor. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. "Jedesmal, wenn ich die Treppen hierher nach oben laufe, habe ich ein riesen Grinsen im Gesicht, weil ich mich jedes Mal aufs neue freue, hierher ins Mädchenatelier zu kommen und über Gott und die Welt sprechen zu können." Es waren Sätze wie diese der jungen Fatima oder auch die Auftritte ihrer singenden Schwester Ayse und der "Mädchenatelier-Gitarristin" Annika, die die Vorstellung des siebten Mädchenatelier-Kalenders "MädXX" kürzlich zu einem sehr persönlichen Ereignis werden ließen.

Passend zum zehnjährigen Bestehen der Einrichtung am Bahnhofsplatz 1 in Homburg haben die Mädchen und jungen Frauen erneut einen Kalender veröffentlicht, der jenseits des reinen Terminplaners Einblick in viele Bereiche der täglichen Arbeit im Atelier gibt, ganz persönlich und mitunter ganz nah. Geschichten von erfolgreichen Berufswegen werden erzählt, Fotografien aus dem zurückliegenden Jahr gezeigt, Tipps zur Freizeitgestaltung gegeben auch auch mal die "wichtigsten Gründe für eine beste Freundin" aufgelistet.

Wer sich Seite um Seite anschaut, der kann schnell erkennen, welchen Stellenwert die Einrichtung, getragen von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und dem Jugendamt des Saarpfalz-Kreises, für die hat, die dort eine Anlaufstelle gefunden haben. So verwunderte es dann auch nicht wirklich, dass zahlreiche Offizielle voll des Lobes für die Arbeit von Mädchenatelier-Projektleiterin Heike Albrecht (Diplom-Soziologin), der Mitarbeiterinnen Gitta Tauch (Medienpädagogin) und Jennifer Kapor (Sozialpädagogin) und natürlich für die der Mädchen selbst waren. Peter Barrois, Direktor des Sozialpädagogischen Netzwerks der Awo, nannte die Einrichtung vor zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft unverzichtbar und qualifiziert das Mädchenatelier als ein Projekt, "das Zukunft haben muss". Heike Albrecht machte deutlich, wieso die von Barrois eingeforderte Zukunft des Projekts so notwendig sei - vor allem mit Blick auf den Schwerpunkt Berufsorientierung. "Wir stärken die Mädchen und machen ihnen klar, dass es wichtig ist, gerade als Frau, einen Beruf zu haben."

Homburgs für die Jugendarbeit zuständiger Beigeordneter Rüdiger Schneidewind dankte den Verantwortlichen für deren Engagement in den zurückliegenden Jahren. "Das Mädchenatelier ist eine Erfolgsgeschichte." Schneidewind erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Anfangszeit, "als dieses Projekt durchaus strittig war und sich mancher fragte, ob man so etwas wirklich braucht. Mittlerweile haben wir den Beweis, dass diese Einrichtung nötig ist, der Erfolg gibt Recht."

 Fatima (rechts), eines der Mädchen, die regelmäßig die Angebote des Mädchenateliers in Homburg nutzt, lobte die Einrichtung mit Nachdruck, sehr zu Freude von Leiterin Heike Albrecht (links) und Mitarbeiterin Jennifer Kapor. Foto: Thorsten Wolf

Fatima (rechts), eines der Mädchen, die regelmäßig die Angebote des Mädchenateliers in Homburg nutzt, lobte die Einrichtung mit Nachdruck, sehr zu Freude von Leiterin Heike Albrecht (links) und Mitarbeiterin Jennifer Kapor. Foto: Thorsten Wolf

Ins selbe Horn stieß auch Landrat Clemens Lindemann, der das Atelier auch eine "Heimat" nannte, das auch und gerade Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund Chancen biete und Integration fördere. Genau dafür gab es - quasi als "Geburtstagsgeschenk" - zum guten Schluss dann auch noch eine 3000-Euro-Spende der Sparda-Bank Südwest. thw

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