DJK-Bundesjugendtag Wenn Sport die Menschen verbindet

Homburg · Vom 12. bis 14. Januar treffen sich Delegierte aus ganz Deutschland zum DJK-Bundesjugendtag in Homburg. In der Redaktion haben Willi-Günther Haßdenteufel, Saskia Zitt und Claudia Huppert berichtet, was dabei alles geplant ist.

 Der St. Ingberter Stadtlauf, hier ein Startbild des Hauptlaufs 2016, ist eines der Großereignisse der DJK, hier genauer der DJK-SG St. Ingbert.

Der St. Ingberter Stadtlauf, hier ein Startbild des Hauptlaufs 2016, ist eines der Großereignisse der DJK, hier genauer der DJK-SG St. Ingbert.

Foto: Stefan Holzhauser

Bei Kirche denken wohl die wenigsten unmittelbar an Sport. Glaube, Andacht, Gebete, Predigten in Gotteshäusern und Leistung auf dem Fußballplatz oder auf der Laufbahn scheinen nicht wirklich kompatibel. Das stimmt aber nicht, denn dass zusammenpasst, was scheinbar aus verschiedenen Welten kommt, dafür steht seit Jahrzehnten die DJK, ein katholischer Sportverband. Dieser möchte Brücke sein zwischen Kirche und Sport, will Jugendlichen nicht nur Gemeinschaft und Sport bieten, sondern mehr, getreu dem Motto „Der Mensch geht vor“. Nun steht ein ziemlich großes Ereignis bei dem Verband an: der DJK-Bundesjugendtag, zu dem mehr als 90 Delegierte in Homburg erwartet werden. Der DJK-Diözesanverbands-Vorsitzende Willi-Günther Haßdenteufel, Saskia Zitt und Claudia Huppert, beide im Vorstand der DJK-SG St. Ingbert sowie in dem des Sportverbandes DV-Speyer, sind daher in die Homburger Redaktion gekommen, um davon zu berichten, was hinter diesem Treffen steckt. Jährlich werde es in einer anderen Stadt ausgetragen, alle zwei Jahre stehen Vorstandswahlen an – und das ist auch diesmal so. Organisiert wird das Ganze vom Jugendausschuss der Diözese Speyer, und zu diesem gehören auch die beiden Jugendleiterinnen Zitt und Huppert. Dazu unterstütze der Bildungsreferent Rainer Mäker.

Zum Auftakt am Freitag werden die DJKler aus ganz Deutschland begrüßt, dazu gibt es einen Abend unter dem Motto „Alkoholfrei Sport genießen“. Erwartet werden 115 Teilnehmer, darunter 90 Delegierte. Dazu kommen Ehrengäste und Dozenten.

Nach der Eröffnung soll es am Freitag mit Lichtern zur ehemaligen Homburger Synagoge gehen zu einem Friedensgebet. Der Samstag steht dann im Zeichen der eigentlichen Tagung mit ihren Formalia und den Wahlen. Nachmittags stehen dann in einem Workshop-Teil interkulturelles Lernen, die Werte im Sport im Mittelpunkt. Die DJK als christlicher Sportverein habe es sich zum Ziel gesteckt, die Werte durch den Sport zu vermitteln. Im Moment spiele in der Gesellschaft das Thema Integration eine wesentliche Rolle. Dazu geht es um Fairness, Solidarität und generell das Credo „Der Mensch geht vor“. In Sachen Inte-
gration wird auch jetzt schon in der DJK mehr getan. Es gebe Projekte in den einzelnen Vereinen, gerade im Fußball oder auch beim Lauftreff seien Menschen aus anderen Ländern, etwa Syrer oder Eritreer, dabei, berichten sie.

Danach wird es beim Bundesjugendtag in Homburg sportlich, wie es sich für einen Sportverband gehört: Bei einer Rallye ziehen die Delegierten, aufgeteilt in Gruppen, durch die Stadt und lösen verschiedene Aufgaben.

Am Samstagabend um 18 Uhr steht dann ein vom Frauenchor Coloured Voices besonders gestalteter Gottesdienst in St. Michael an, zu dem auch Bischof Karl-Heinz Wiesemann erwartet wird. Auch Dekan Andreas Sturm werde anwesend sein, eingeladen sind alle Interessierten. Danach steht  am Abend ein Festakt an mit saarländischem Büfett, „damit unsere Gäste auch das Saarland kennen lernen“. Während des Treffens in Homburg soll auch ein besonderer Kooperationsvertrag unterschrieben werden: mit Makkabi-Deutschland. Dieser Verband hat sich zum Ziel gesetzt, seine Athleten über den Sport in die jüdische Gemeinschaft zu integrieren und die Bindung an sie zu festigen, heißt es dazu auf dessen Internetseite. In dieser Hinsicht sei er quasi ein Pendant zur DJK.

Am Sonntag heißt es dann in Homburg schon, auf Wiedersehen zu sagen. Denn nach einer abermaligen Konferenz, auf der diverse Projekte vorgestellt werden, endet das große Treffen.

Doch die Arbeit, gestemmt von vielen ehrenamtlichen Idealisten, ohne die „überhaupt nichts läuft“, geht natürlich weiter.  Neben der Vereinsarbeit mit größeren und kleineren Ereignissen, dem ganz normalen Training oder eben Freizeiten und Festen, stehen viele andere Projekte wie etwa ein DJK-Sportwörterbuch in fünf Sprachen oder auch die Anti-Doping-Kampagne – sichtbares Zeichen sind spezielle grüne Schnürsenkel.

 Berichteten in der Redaktion vom DJK-Bundesjugendtag im Januar: Willi-Günther Haßdenteufel, Saskia Zitt und Claudia Huppert (von links).

Berichteten in der Redaktion vom DJK-Bundesjugendtag im Januar: Willi-Günther Haßdenteufel, Saskia Zitt und Claudia Huppert (von links).

Foto: Ulrike Stumm

Wichtig ist ihnen bei all dem, dass nicht nur der Leistungsgedanke im Vordergrund steht. Für Kinder und Jugendliche sei Sport ein faszinierendes Erlebnis. Hier könnten sie Leistungsbereitschaft und Disziplin lernen und noch mehr: Sie können Verantwortung füreinander übernehmen, Solidarität und Fairness zeigen. Partnerschaft und Toleranz ausüben. Diese Tugenden will man vermitteln – und hier schließt sich dann wiederum der Kreis zu den christlichen Werten, für die man steht.

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