Weiter Raumnot an der Einöder Schule

Einöd · In der Grundschule Einöd ist es derzeit eng. Das hat verschiedene Ursachen. Ein Klassenraum ist marode, der als Ersatz aufgestellte Container kaum zu nutzen. Jetzt stehen Bauarbeiten an und ein weiterer Container ist geplant.

 Seit dem neuen Schuljahr steht ein neuer Container an der Grundschule Einöd, der aber nur sehr bedingt nutzbar ist. In der Einrichtung herrscht Raumnot, da ein Klassensaal verschimmelt ist, zugleich mehr Kinder hier lernen. Nun stehen diverse Arbeiten an. Foto: Thorsten Wolf

Seit dem neuen Schuljahr steht ein neuer Container an der Grundschule Einöd, der aber nur sehr bedingt nutzbar ist. In der Einrichtung herrscht Raumnot, da ein Klassensaal verschimmelt ist, zugleich mehr Kinder hier lernen. Nun stehen diverse Arbeiten an. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es herrscht für viele Kinder derzeit keine besonders schöne Situation in der Grundschule Einöd. Das liegt daran, dass es ein Platzproblem gibt und zeitnah keine Lösung dafür. Eltern hatten der Stadt bereits eine Unterschriftenliste überreicht und sie aufgefordert, die schlechte Raumsituation an der Schule zu ändern.

Auch die Kinder sind genervt. Manchmal "finde ich die Schule ganz schön doof, weil wir dann in den Keller müssen. Da ist es dunkel, und es riecht so komisch wie auf dem Weg zur FGTS. Da ist eine Tür, die ist immer zu. Die Lehrer können diesen Saal nicht benutzen, da wohnt der Herr Schimmel", schreibt etwa ein Siebenjähriger, der dort zur Schule geht, in einem Brief an unsere Zeitung. Dabei mag er seine Schule, finde sie schön, "da sie mitten in Einöd steht und meine Freunde und ich keine langen Schulwege haben".

Bislang behilft man sich irgendwie. Eigentlich sollte ein blauer Container, der in den Sommerferien aufgestellt wurde, die Misere lindern und einen zusätzlichen Klassenraum schaffen. Das Provisorium hatte sich aber schnell als kaum nutzbar erwiesen, in den Sommermonaten ist es darin zu heiß, im Winter zu kalt. Das Schulkind nennt weitere Nachteile: Der Container sei so groß, dass "wir nur noch wenig Platz haben im Schulhof zum Spielen". Und die Lesepaten könnten nicht mehr kommen, "da sie auf dem Flur lesen müssen" und dann Schnupfen, manchmal Husten hätten.

Das Provisorium werde nur für einzelne Klassen stundenweise genutzt, aber nicht durchgehend und schon gar nicht als Ausweichklassenraum, bestätigte Homburgs Pressesprecher Jürgen Kruthoff. Ein Kellerraum sei daher nun Klassenzimmer.

Die Raumnot liege zum einen daran, dass in einem Pavillongebäude einer von zwei Klassensälen verschimmelt ist und daher seit einiger Zeit leer stehe. Es sei damals gebaut worden, um gerade davon wegzukommen, dass der Kellerraum als Klassenzimmer genutzt wird, so Kruthoff. Zu dem baulichen Problem kam eine weitere Sache: Es gibt jetzt statt einer zwei vierte Klassen, denn es musste wegen der Größe geteilt werden. Wie die Stadt Homburg das Platzproblem grundlegend lösen will, dazu gebe es verschiedene Überlegungen, es sei aber noch nicht festgelegt, welche Idee umgesetzt wird, sagte Kruthoff weiter. Im Gespräch war etwa ein Ausbau des Dachgeschosses oder die Aufstockung der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) um ein Stockwerk. Für alle diese Ansätze gilt: Sie sind nicht richtig schnell umzusetzen (wir berichteten).

Zunächst setzt die Stadt nun auf Notwendiges: Demnächst werde es in dem Kellerraum Bauarbeiten geben. Da dieser nun als Klassenraum genutzt werde, müsse aus Brandschutzgründen ein Notausgang eingerichtet werden. Konkret werde der vorhandene Ausgang ertüchtigt, auch eine neue Tür soll es geben, erläuterte Kruthoff. Da hier relativ schweres Gerät zum Einsatz komme, ein Durchbruch nötig sei, sollen diese Arbeiten in den Fastnachtsferien laufen.

Weitere Maßnahmen, die nicht so viel Lärm verursachen, sollen danach passieren, fertig sein will man voraussichtlich bis Mitte März. Kosten soll dieses Vorhaben 20 000 bis 25 000 Euro.

Zudem soll der marode Klassenraum mit städtischen Mitarbeitern saniert werden. Da diese aber noch an anderen Stellen eingesetzt werden, teilweise zum Beispiel im Winterdienst oder beim Aufbau von Buden für Märkte, könnten diese Trupps hier nicht durchgehend arbeiten, erläuterte Kruthoff. Deswegen werde der Klassensaal wohl erst nach dem Sommerferien zum Schuljahr 2017/18 zur Verfügung stehen. 50 000 Euro fallen allein für das Material an, informierte er. Und: Es soll noch einen weiteren Container geben, der hinter dem FGTS-Gelände aufgestellt werde, teilte Kruthoff mit. Hintergrund dafür sei: Auch die Freiwillige Ganztagsschule, in der die Kinder nachmittags betreut werden, brauche mehr Platz. Der Container soll hochwertiger sein als der blaue, der bereits steht. Er sei mit einer Klimaanlage ausgestattet und elektrisch heizbar.

Das Einöder Grundschulkind hat in seinem Brief übrigens zum Schluss noch eine Bitte: "Es wäre schön, wenn ein Einöder oder Homburger Bestimmer in die Schule kommt und den Kindern erklärt, warum das alles so ist, damit die anderen Kinder und ich es verstehen und unsere Lehrer auch."

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